Zum Inhalt

Posttarife, SPAR-Rabattkleber, Waschtisch-Armaturen ... - Ihre Meinung ist uns wichtig

Hier die Liste der Leserbriefe, die wir in KONSUMENT 9/2018 veröffentlicht haben. Sollte sich ein Leserbrief auf einen konkreten Artikel beziehen, dann finden Sie ihn auch bei diesem Artikel.

Asfinag 7/2018

Nie wieder!

Als ich von der digitalen Vignette hörte, fand ich dies eine gute Idee und habe gleich Anfang Jänner eine bestellt, mit schwerwiegenden Folgen, wie sich später herausstellte. Mitte März bin ich in einen anderen politischen Bezirk umgezogen. Ordnungsgemäß habe ich die alten Kennzeichen abgemeldet und neue bekommen.

Das Thema Jahresvignette war für mich erledigt, da ich ja Anfang des Jahres die Vignette gekauft habe. Allerdings dachte ich nicht daran, dass die digitale Vignette kennzeichenbezogen ist und ich auch diese ummelden muss. Und dieses Vergessen kostet mich 318 Euro.

Ich weiß, dass ich keinen Rechtsanspruch habe. Ich habe dies weder vorsätzlich getan noch habe ich irgendeinen Vorteil daraus. Wo bleibt hier die Kundenfreundlichkeit? Ich kann mir vorstellen, dass die ASFINAG Interesse an der steigenden Nutzung der digitalen Vignette hat. Nun ja, dann würde ich diese kundenfreundlicher gestalten. Mich haben sie verloren, so viel steht fest.

Rafaela G.
E-Mail

In einer Stellungnahme verweist die ASFINAG darauf, dass Klebe- und Digitalvignette unterschiedliche Vor- und Nachteile hätten und die ASFINAG bei Einführung intensiv darüber informiert habe. Ein Entgegenkommen sei in solchen Fällen aus Fairness gegenüber anderen Verkehrteilnehmern nicht möglich.

Die Redaktion

Glyphosat in Bier 4/2018

Beunruhigt und beruhigt

Ich trinke ein kühles Bier und lese dazu Ihren Glyphosat-Test in der April-Ausgabe, der mich beunruhigt und beruhigt gleichermaßen. Beunruhigt deswegen, weil jedes zweite Bier voller Glyphosat steckt. Zehn Mal mehr Glyphosat in einem kühlen Blonden als im Trinkwasser!

Selbst wenn die Wissenschaft und NGOs ob der exakten Wirkungen noch „streiten“, mit so einem Namen muss es einfach böse Chemie sein. Immerhin bringen das auch die großen Boulevard-Blätter breitenwirksam auf ihren Titelblättern. Und auch Sie schreiben furchteinflößend: „Selbst sehr niedrige Dosierungen können schädigende Wirkung entfalten.“

Es ist wohl an der Zeit, mein Testament zu machen. Oder doch nicht? Die gemessenen Konzentrationen liegen unter einem Mikrogramm – also einem Tausendstel eines Milligramms. Die Testergebnisse unterscheiden sich an den Stellen hinter der Null. Eine Analytik, die ich weder verstehe noch nachvollziehen kann. Es erinnert mich eher an das Orakel von Delphi.

Für Glyphosat im Bier gibt es gar keinen gesetzlichen Grenzwert – obwohl es doch angeblich so schädlich ist? Auch das wirft mehr Fragen auf, als der Artikel Antworten gibt. Gut, dass ich heute noch tausend Liter Bier lang Zeit habe zum Nachdenken. So viel müsste ich nämlich täglich trinken, damit das darin enthaltene Glyphosat zum Problem würde. Wie ich dann mit meinem Alkohol-Problem umgehe, weiß ich noch nicht.

Gott sei Dank erfahre ich im ganz letzten Absatz kurz, dass 41 weitere Lebensmittel auf Glyphosat getestet wurden. Alles negativ. Das hätte sich eine größere Erwähnung oder gar den Titel der Geschichte verdient und mich und viele andere Konsumenten wirklich beruhigt. Schade, Chance vertan. Prost! Hirn, Hopfen und Malz – Gott erhalt`s!

Manuela S.
E-Mail

Die Verfasserin ist Leiterin der AMA-Unternehmenskommunikation.

Die Redaktion

Mineralwasser 9/2018

Wucherpreis auf der MS Austria?

Eine Flasche stilles Mineralwasser (0,75 Liter) kostete bei der Fahrt der MS Austria am 23.6. 6,50 €. Der Preis ist das 10fache des Einzelhandelspreises. Ein großes Bier kostete gerade mal das 4- bis 5fache des Einzelhandelspreises. Für uns ist der Wucherpreis für das Mineralwasser, der noch dazu in der Getränkekarte gar nicht angegeben war, nicht nachvollziehbar und nicht akzeptabel.

Walter und Brigitte R.
E-Mail

Wir haben beim zuständigen Catering-Unternehmen, der Firma Patzalt, nachgefragt und folgende Antwort erhalten: „Es tut uns sehr leid, wenn unsere Getränkepreise nicht allen unseren Gästen wohl kalkuliert oder gerecht erscheinen. Unsere Preise werden nicht nur nach wirtschaftlichen Kriterien kalkuliert, sie müssen auch den Vergleich mit anderen in der Region tätigen vergleichbaren Gastronomiebetrieben standhalten. Weiteres möchte ich anführen das der EK-Preis Einzelhandel keine relevante Größe für eine Kalkulation im Gastgewerbe ist, da bekanntlich Wasser, Bier etc. im Einzelhandel billiger ist als im Gastronomiegroßhandel.“

Die Redaktion

Neue Posttarife 7/2018

Lästiges Anstellen

Seit 1. Juli gibt es neue Tarife bei der Post. Jetzt wird plötzlich unterschieden zwischen Prio (= rascher Versand) und etwas kostengünstigerem Eco-Versand (= Zustellung nach 2 bzw. 3 Werktagen). Allerdings gibt es für Eco-Briefe nun keine Briefmarken mehr. Man kann diese Briefe nicht mehr in einen Postkasten einwerfen, sondern muss sie am Postamt von Bediensteten mit dem günstigeren Tarif extra abstempeln lassen.

Das heißt, dass man sich für einen Brief, der schon einmal etwas länger unterwegs ist, zusätzlich am Postamt – wo das Personal mittlerweile extrem ausgedünnt ist – extra anstellen muss, um einen günstigeren Tarif zu lukrieren! Ich halte diese Maßnahme für widersinnig und extrem kundenunfreundlich. In Wirklichkeit will die Post offenbar verhindern, dass die günstigeren Tarife auch genutzt werden, bzw. die Preiserhöhungen mit Verweis auf die Eco-Tarife kleinreden.

DI Peter H.
Pfaffstätten

Wie bereits berichtet, begründet die Post die neuen Posttarife mit geänderten Marktbedingungen. Die Unbequemlichkeiten bei der Aufgabe von Eco-Post könne man durch den Kauf von vorfrankierten Kuverts im 10er-Pack umgehen, die in jeden Postkasten eingeworfen werden können.

Die Redaktion

Rabatte im Supermarkt 8/2018

Zwang zum Smartphone

Seit einiger Zeit gibt es bei Lidl ein Kundenprogramm für spezielle Angebote, die man nur mit einem Smartphone nützen kann. Ich finde das in Zeiten, wo überall von Gleichbehandlung gesprochen wird, diskriminierend gegenüber den Kunden, die kein Smartphone verwenden.

Alfred K.
Brunn am Gebirge

Lidl hat uns dazu folgenden Stellungnahme übermittelt: „Lidl Plus ist eine digitale Kundenkarte, die nur auf bestimmten Medien verfügbar ist Gerade in Österreich ist die Durchdringung mit Smartphones (68 %) sehr hoch. Mit unserer Lidl Plus Vorteils-App bieten wir zusätzliche und auch individualisierte Services. Dazu nutzen wir neue Technologien, die nur auf Smartphones funktionieren – wie beispielsweise wöchentlich wechselnde Sonderangebote oder unser digitaler Kassabon, der auch direkt vom Handy für Rückgaben genutzt werden kann. Beim Funktionsumfang stehen wir erst am Anfang. Wir entwickeln das Programm laufend weiter und in den nächsten Monaten werden weitere innovative Funktionen dazu kommen.“

Die Redaktion

Rasenroboter 6/2018

Fallobst und Störungen vom Nachbarn

Ich besitze einen Robomow RS 622 und bin damit voll zufrieden. Punkto Fallobst gibt es mit Zwetschken, Marillen etc. keine Schwierigkeiten – wird alles überfahren bzw. von den Mähmessern zerschnitten. Punkto Äpfel kann ich keine Auskunft geben, da ich keinen Apfelbaum habe. Aber die beiden Mähmesser zerstören auch Schlauchanschlüsse oder kleine Äste, wenn sie im Weg liegen. Die Schnitthöhe hab ich auf 8 cm eingestellt, um ein Austrocknen des Rasens zu verhindern. Leider sind auch Rasenroboter vor Maulwurfshügeln und Wühlmauslöchern nicht gefeit und können mal steckenbleiben.

Allen Interessenten für Rasenroboter würde ich folgendes Forum empfehlen: . Fehlend im KONSUMENT Rasenrobotertest: Wenn in Nachbars Garten auch ein Rasenroboter fährt, kann es zu Störungen von einem Gerät kommen. So auch in meinem Fall. Wir haben dann die Begrenzungskabelabstände auf mindestens 2,5 m erhöht und seither sind unsere Mäher störungsfrei unterwegs. Diese mögliche Störung wird von Verkäufern regelmäßig verneint – aber es gibt sie doch!

Harald G.
E-Mail

SPAR: Rabattkleber 6/2018

Nicht überall zu bekommen

Es ist z.B. auch ärgerlich, dass man die Spar-Rabattkleber gar nicht mehr überall bekommt. Während sie früher bei den div. Prospekten beilagen, bekommen sie aktuell nur noch gewisse Regionen per Postwurf zugesendet – wir in unserem Bezirk (Hinterbrühl) gar nicht mehr. Nur wenn man zufällig bei der Kassa sieht, dass welche aufliegen, und man sie aktiv verlangt (was auch lästig ist), hat man evtl. Glück. Dazu kommt noch, dass diese Kleber auch nicht immer in allen Spar-Filialen gültig sind.

Abgesehen davon: Selbst wenn man endlich Kleber hat, startet die Gültigkeitslotterie an der Kassa (egal ob Spar oder Billa). Die interessanten Artikel sind sowieso immer ausgenommen, und den übrigen überteuerten Kram brauche ich auch mit Rabatt nicht. Am besten kauft man gleich beim Diskonter ein, da zahlt man fast immer deutlich weniger, ohne Pickerl, Kundenkarte und sonstigen Schmarrn.

Ing. Richard W.
Hinterbrühl

Wichtiges ganz klein gedruckt

Meine Frau hatte Eurospar-Rabatt-Kleber. Beim Einkauf innerhalb des angegebenen Zeitraums wurden diese in Meidling nicht akzeptiert, was sie erstaunte und ärgerte. Bei sehr genauem Hinsehen konnte sie dann die Fußnote in 1-mm-Schrift entziffern: Dieser Rabattkleber gilt nur in einer bestimmten Filiale! Sehr lustig und eine gute Augenübung (die Schrift –25 % ist eine 15-mm-Schrift).

Ernst R.
Wien

Waschtisch-Armaturen: Preisvergleich 8/2018

Unser Bericht hat reges Interesse bei unseren Leserinnen und Lesern geweckt. Nachfolgend finden Sie sowohl Stellungnahmen von Firmen, als auch Leserbriefe von Kunden.

Stellungnahmen von Firmen

Andere Zeiten

Ich bin selbst Installateur und kenne die Problematik. Die Installateure und auch der Großhandel haben über Jahre enorme Gewinne eingefahren. Vor etwa 8 Jahren begann dann die große Veränderung durch den Internethandel. Dort kann man inzwischen jedes Qualitätsprodukt bestellen. Wenn ich als Fachbetrieb bei meinem Großhändler Armaturen, Waschtische, Duschen etc. von Markenherstellern anfrage, liegen die Angebote immer 15 bis z.T. 30 % über den Onlinepreisen.

Und bevor ich mich beim Kunden blamiere und einen „Halsabschneiderpreis“ abgebe, weil ich da preislich einfach nicht mithalten kann, empfehle ich ihm, online zu kaufen. Ich baue ihm das Produkt fachgerecht ein, denn an der Montage verdient man als Handwerker auch etwas. Der Markt hat sich verändert und als Fachbetrieb muss man sich einfach anpassen. Viele haben das schon begriffen, nur in unserer Branche scheinen es die allermeisten noch nicht kapiert zu haben!

Name der Redaktion bekannt
(aus KONSUMENT 9/2018)

Frechheit

Ich als Installateur kaufe die Armaturen nicht um den Preis ein, wie sie manchmal im Internet angeboten werden. Nichts desto trotz rechne ich auf meinen Einkaufspreis einen Gewinnaufschlag. Dass ich deswegen ein Abzocker bin und Menschen „gnadenlos über den Tisch ziehe“ ist, Sie verzeihen den Ausdruck, eine Frechheit. Unsere Stundensatzkalkulation ist noch immer eine Mischkalkulation, d.h., sie funktioniert ohne Materialspanne nicht.

Peter Riedel Ges.m.b.H.
Wien
(aus KONSUMENT 9/2018)

Kein Heimatbewusstsein

Das Problem der Schleuderpreise im Internet ist uns seit Jahren bekannt und auch für uns als kleiner, regional tätiger Fachhändler eine massive Bedrohung. Vielleicht hinterfragen Sie einmal bei den Herstellern, wie solche unglaublichen Preisdifferenzen beim Verkauf an unterschiedliche Kanäle zustande kommen. Anstatt eine Lanze für die ansässigen Betriebe zu brechen und die Konsumenten zu heimatbewusstem, regionalem Einkauf zu ermutigen, wird hier wieder dem Internet gehuldigt.

Geiger+Platter Ges.m.b.H. & Co. KG
Innsbruck

Hetze

Dieser Artikel in der Arbeiterkammerzeitung „Konsument“ wird von mir als Hetze gegen die Fachbetriebe aufgenommen und zeigt eigentlich nur Ihre Unwissenheit. Bevor Sie derartige Artikel, gerade in dieser Zeitung, veröffentlichen, sollten Sie sich erst einmal darüber informieren, zu welchen Konditionen diese Armaturen von den Fachbetrieben eingekauft werden.

Wie sieht es mit der Haftung aus? Wer baut die Armaturen ein? Hoffentlich baut in Zukunft kein Fachbetrieb mehr aus dem Internet oder Baumarkt bezogene Armaturen ein. Dafür haben Sie dann sicherlich auch ein paar sooo gute Tipps.

Ich erwarte eine Stellungnahme dazu, was Sie sich bei diesem Artikel gedacht haben!

Paul Keiler KG
Niederndorf

Unwahre Informationen

Wir sind ein kleiner Installationsbetrieb im Raum Kitzbühel. Wenn Sie in Ihrem Artikel anführen, dass der Kunde, sollte er sich nicht in der digitalen Welt bewegen, vom Installateur „gnadenlos über den Tisch gezogen wird“ (?!), entspricht das nicht ganz der Wahrheit bzw. kann man getrost als fahrlässig bezeichnen!

Unser Vertriebsweg verläuft so, dass wir z.B. die angeführten Artikel über den Sanitärgroßhandel (Frauenthal-Gruppe, GC-Gruppe, Holter etc.) beziehen. D.h., wir haben eine Bruttopreisliste vorliegen und kaufen diese Artikel abzüglich einem vereinbarten (von GH zu GH verschieden) Rabatt ein.

Grundlage für den Verkauf ist eben diese Bruttopreisliste und wird individuell, je nach Kunde, kalkuliert. Bei allen im Artikel angeführten Waschtisch-Einhebelmischern (Grohe, Hansa, HansGrohe, IdealStandard, Kludi) liegen unsere Einkaufspreise über den Verkaufspreisen des Baumarktes bzw. Internet-Anbieters! Es wäre vielmehr angebracht, bei der Industrie nachzufragen, warum dies so ist.

Des Weiteren lässt sich nur eine Armatur zu 100 % vergleichen, nämlich HansGrohe Metris 100. Bei allen anderen, z.B. Kludi Balance, gibt es diese Armatur mit und ohne Ablaufgarnitur.

Wir würden uns daher wünschen, dass Sie in Ihrer nächsten Ausgabe eine Richtigstellung der unwahren Informationen an die Endkunden drucken!

Reiter sanitäre-heizungsbau
Reith/Kitzbühl

Unterstellung

Ich finde es nicht in Ordnung, dass Sie dem Fachhandel unterstellen, unverschämte Preisaufschläge zu tätigen. Mein Mann und ich haben seit über 25 Jahre einen Installationsbetrieb und es ist immer und ewig schon üblich, dass die Erzeuger Bruttopreise vorgeben, auf die wir verschiedene Rabatte gewährt bekommen.

Wenn Sie jedoch glauben, dass wir von Rabatten in der Höhe von 70 bis 80 % sprechen, dann irren Sie sich. Das höchste der Gefühle sind max. 45 % Rabatt. Das heißt, wir bekommen auf den Bruttopreis diesen Rabatt gewährt. Auch ist es uns nicht möglich, direkt vom Erzeuger (z.B. Grohe oder Kludi) die Ware zu beziehen, sondern wir müssen die Produkte beim Großhandel kaufen. Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfuhren, kann man über Amazon direkt bei Grohe bestellen und das zu günstigeren Preisen, als wir die Ware einkaufen. Vermutlich ist es auch bei den Baumärkten so, dass die Ware direkt beim Erzeuger bestellt wird. Natürlich haben die andere Mengen, die sie bestellen.

Selbstverständlich gewähren wir auch dem Kunden Rabatte, wenn dieser ein Angebot von uns verlangt. Wenn jemand telefonisch nach einer Armatur fragt, wird natürlich der Bruttopreis genannt.

Leider sind dieselben Produkte in Deutschland wesentlich billiger als in Österreich. Warum das so ist, sollte man die Industrie fragen. Wenn wir dieselben Preise wie in Deutschland zahlen, könnten auch wir die Produkte billiger verkaufen.

Müller & Helmert Gesmb H & CO KG
Wien

Traurig

Ist es wirklich notwendig, dass Sie die Installateure bzw. den Fachhandel so darstellen – als Wucherer und unverschämt usw.? Wir persönlich fühlen uns nicht angesprochen, da unsere Kunden fachmännisch in besten Händen sind und auch immer Preise bekommen, die vertretbar sind und nicht so, wie Sie es beschreiben, über den Tisch gezogen werden.

Hier ist die Industrie gefragt. Eigentlich braucht man den Installateur nicht als unverschämt darzustellen. Wir kaufen die Armaturen teilweise einzeln und kommen nicht einmal mit dem Nettopreis in die Nähe von Baumarkt und Internet. Hier geht es um Verbände und ganz andere Mengen, die über Deutschland bezogen werden. Das sind dann komplett andere Preise. Da hat der einzelne Installateur von vornherein keine Chance.

Solche Artikel braucht keiner, denn der schadet mehr, als er sparen hilft. Traurig genug.

Kleinheinz Installationen GmbH
Silz

Hilflos

Als Installateur ist mir die Problematik mit den „gewaschenen Preisen“ bekannt. Nicht nur unserer Branche steht der Marktveränderung mit dem Onlinegeschäft nahezu hilflos gegenüber. Und es funktioniert immer gleich: Nehmen wir an, ein Verbraucher möchte eine neue Dusche oder nur eine Waschtischarmatur. Der erste Weg führt zum Fachhandel (Installateur), wo er eine umfangreiche Beratung erwartet und auch bekommt. Er will unterschiedliche Produkte sehen und auch in die Hand nehmen. Er trifft eine Auswahl und bekommt auch noch Prospekte.

Bei einer größeren Investition werden ein oder zwei Schauräume bei Fachgroßhändler aufgesucht. Hier erwartet der Konsument zurecht ein umfassendes Angebot von vielen Varianten. Am besten noch eine individuelle 3D-Planung mit einem detaillierten Angebot. Und bei der Ausführung müssen die ausgesuchten Produkte zum Wunschtermin (Tag) angeliefert werden. Beim Auspacken wird dann penibel genau geprüft; ist ein kleiner Fehler erkennbar, muss das Teil sofort am nächsten Tag ausgetauscht werden. Von uns Fachhändlern wird alles vorfinanziert und erst, wenn alles eingebaut ist, wird die Rechnung gestellt.

Alles das muss finanziert werden: Ausstellung und Schauräume, Personal für die Beratung bzw. Planung. Dazu noch der Fuhrpark usw. Das alles machen WIR für den Onlinehändler, der das voll nutzen kann. Er hat geringste Personalkosten, braucht kein Fachpersonal, hat keinerlei Risiko in Bezug auf Reklamationen, verdient noch gutes Geld an Versand und Verpackung und hat sein Geld auf dem Konto, bevor er die Ware verschickt. Ich persönlich habe akzeptieren müssen, dass mein Fachgroßhändler immer 15 bis 25 % teurer ist als der Onlinehändler – und das sage ich auch meinen Kunden. Wenn ich als Unternehmer noch einen Gewinn machen will (MUSS), liege ich bei Markenprodukten immer 30 bis 50 % über dem Onlinehandel. Aber ich baue dem Kunden die online gekauften Produkte sach- und fachgerecht ein.

Aber beim Auto ist das doch seit Jahren ganz normal und keiner regt sich auf! Beispiel: Vor 7 Jahren (!) hat mir mein Citroën-Händler beim Service für 1 Liter Motoröl 23,04 € verrechnet. Exakt das gleiche Öl – Fabrikat und Bezeichnung sind vom Hersteller vorgegeben – wurde online für 9,80 € angeboten! In der KFZ Branche sind solche Preisdifferenzen völlig normal. Und erst die Arbeitszeit: Auto um 13:00 abgegeben, um 16:30 abgeholt. Arbeitslohn: Servicepauschale 385 €, zzgl MwSt. Könnte ich bei meinen Kunden einen Stundenlohn von 132 € abrechnen, könnte ich auch jeden Onlinepreis halten!

Ing. Franz J. Grimm

Plakativ und tendenziös

Von Mitgliederseite wurde mir der Bericht „Das hat sich gewaschen“ übermittelt. Ich nehme mit großem Bedauern zur Kenntnis, dass Sie – mutmaßlich der erzielbaren plakativen Aussagen geschuldet – die Ergebnisse Ihrer Recherche leider unnötig tendenziös aufbereiten und Ihre Leser*innen letztlich damit auch schlecht beraten. Meine untenstehende Reaktion ist leider nicht kürzer formulierbar. Ich hoffe, Sie finden trotzdem die Zeit zur Lektüre.

Fakt ist leider tatsächlich, dass unsere Gewerbebetriebe Armaturen beim Großhandel zu Preisen beziehen, die über den Internetpreisen liegen. Dies liegt oft an der dahinter liegenden Verfügbarkeits- und Gewährleistungsqualität. In vielen Fällen liegt es aber auch an Qualitätsunterschieden der Chargen, die die Großhandler liefern und die im Internet zu finden sind. Jedenfalls hat der Installateur Einkaufspreise, die höher sind als die Preise, die auf den Onlinemarktplätzen genannt werden.

Die Marge am verkauften Material ist für den Installateur auch jetzt schon niedrig, sodass die oft geübte Mischkalkulation aus Arbeitsleistung und Produktverkauf ein nachhaltiges wirtschaftliches Überleben der Betriebe oft nicht mehr möglich macht. Nun ist es für den Gewerbebetrieb aber auch nicht so einfach, das Material zum Selbstkostenpreis zu verkaufen und den Stundensatz bei der Montage zu erhöhen.

Wir empfehlen den Installationsbetrieben übrigens, vom Kunden beigestellte Ware nicht zu verbauen, da dies nachweislich zu Gewährleistungsproblemen führen kann. Die Aussage in Ihrem Bericht, wonach das Thema mit dem Vermerk „Vom Kunden beigestellt“ erledigt wäre, zeugt von schlechter Recherche oder mangelndem Praxisbezug.

Mit Aussagen, dass insbesondere ältere Menschen von den Installateuren „gnadenlos über den Tisch gezogen“ würden, ist der Tiefpunkt Ihres Artikels erreicht. Unsere österreichischen Installateure liefern trotz schwieriger Rahmenbedingungen (Facharbeitermangel, Lehrlingsmangel etc) jeden Tag hochwertige Arbeit bei ihren Kunden unabhängig von deren Alter ab. (Vergleichen Sie einmal bei Urlauben, wie Installationen in anderen Ländern ausschauen. Oder fragen Sie sich, warum Österreich seit Jahren die internationalen Berufswettbewerbe der Installateure gewinnt.) Dass Sie die heimischen Gewerbebetriebe zu Abzockern und „Halsabschneidern“ abstempeln, entbehrt jeder Grundlage und ist völlig unverständlich.

Ich darf anregen zu überlegen, wer Steuerzahlungen in Österreich möglich macht, wer den Jugendlichen Ausbildung und Perspektive gibt und den Menschen Arbeit und Sicherheit. Das Internet ist jedenfalls nicht die Antwort. Insofern ist Ihre Empfehlung zu Internetkäufen wirklich entbehrlich. Es ist hinlänglich bekannt, dass Onlinemarktplätze keine relevanten Arbeitsplätze in Österreich schaffen, oft mit niedrigen Lohn- und Sozialstandards arbeiten und die Steuern – wenn überhaupt – im Ausland abliefern.

Es wäre schön, wenn Sie statt reißerischen und tendenziösen Berichten die tatsächlichen Leistungen der Gewerbebetriebe und „des Internets“ vergleichen würden. Vielleicht möchten Sie einmal einen Tag mit einem unserer Mitglieder verbringen und sich von den Leistungen der heimischen Handwerksbetriebe direkt bei den Kunden überzeugen lassen. Vielleicht erkennen Sie dann, dass es sich nicht um Abzocker und Halsabschneider handelt, wie Sie schreiben, sondern um ehrliche Handwerker, die qualitativ hochwertige Leistungen beim Kunden erbringen. Ich lade Sie gerne dazu ein, vielleicht sehen Sie dann Ihren eigenen Bericht in einem etwas anderen Licht.

Dipl.-Ing. Christoph Stoiber
Wirtschaftskammer Oberösterreich

Leserbriefe von Kunden

Noch schlimmer

Ja, wir haben es genau so erlebt, wie Sie es geschrieben haben und noch viel schlimmer. Im Rahmen eines Neubaus stellte sich heraus, dass wir mit dem gesamten Bau mehr als abgezockt wurden. Und der Bauträger verleugnet sich jetzt.

Zu den Waschtischarmaturen haben wir es u.a. folgendermaßen erlebt: Wir kommen aus Deutschland und wollten in Österreich unseren Lebensabend verbringen. Bei der Bestellung der Waschtischarmaturen staunte ich, was die Bauträger anbelangt, nicht schlecht. Sie gaben uns bei der Bestellung Preise an, die uns unglaublich hoch erschienen.

So recherchierte ich und konnte es nicht fassen. Die Preise waren mehr als das Doppelte so hoch. Unter der Artikelnummer fand ich in Österreich wie auch in Deutschland die Brause, Badewannen- und Waschtischarmaturen, die wir bestellen wollten. Da wir in Deutschland eine andere MwSt. haben, waren die Artikel dort niedriger. Aber, der Bauträger verlangte von uns den doppelten Preis für die Artikel, wie sie im österreichischen Versandhandel kosteten.

Barbara G.
E-Mail

Abgeschmettert

Ihr Artikel spricht mir aus der Seele. Schon seit Jahren stören mich die extremen Preisunterschiede zwischen Deutschland und Österreich bei Installations-Produkten. Daher habe ich schon öfters Armaturen, Durchlauferhitzer, Steckdosen etc. im Internet ums „halbe Geld“ gekauft. Natürlich nur Markenware (bei offiziellen Händlern), die es auch beim Fachbetrieb in Österreich zu kaufen gibt!

Aber es gibt immer massive Probleme, wenn ich einen Fachbetrieb (Installteur/Elektriker) beauftragen will, mir die beigestellten Produkte im Haus zu installieren. Hier kommen Ausreden, dass die EU verbietet, beigestellte Produkte zu installieren wegen der Produkthaftung. Oder, dass Billigware aus China nicht eingebaut werden darf, obwohl ich sage, dass es Markenware wie z.B.. Grohe ist. Oder es wird gleich forsch abgewimmelt: „Wenn Sie Billigprodukte selber kaufen, müssen Sie die auch selber einbauen! Das machen wir nicht!“

Dürfen Installationsbetriebe Aufträge mit diesen Begründungen pauschal ablehnen? Was können Konsumenten unternehmen, damit das Installieren von beigestellten Produkten – ohne Stigmatisierung – durch Fachbetriebe möglich ist?

Johann R.
Steyr

Es gibt keinen Vertragszwang. Ein Unternehmer kann einen Auftrag auch ablehnen. Er muss dafür auch keinen Grund angeben.

Die Redaktion

Unverständlich

Ihr Artikel spricht mir direkt aus der Seele. Ich war genau in der von Ihnen beschriebenen Situation, auch meine Armaturen vor wenigen Monaten austauschen zu müssen. Nachdem ich das noch nie gemacht und keine Erfahrung hatte, habe ich im Internet recherchiert und mich dann zum Schauraum eines Installateurs (Vaillant) begeben, der die Marken-Modelle ausgestellt hatte (zur Begutachtung, ich wollte das Produkt sehen).

Ich war auch interessiert daran, gleich alles von einer Hand machen zu lassen und mich nicht selbst darum zu kümmern. Doch die Preise waren wirklich eine Frechheit. Für das gleiche Produkt wurden bei Vaillant um die 75 % mehr verlangt als im Internet. Dazu kommt dann natürlich noch die Montage. Die Installation von Fremdprodukten wurde abgelehnt.

Schließlich habe ich mich an einen Installateur in der Nähe gewandt, der mir die im Internet gekauften Produkte (Grohe) installiert hat. Ich habe somit ca. 150 € sparen können.

Es ist, wie sie sagen, eine Abzocke, denn anders kann man das nicht beschreiben. Mir fällt kein Grund ein, wieso das gleiche Markenprodukt bei der Bestellung durch den Installateur gleich so viel mehr kostet. Bei einer Spanne von 10 bis -15 % wäre mir das auch egal gewesen, aber diese Preise verdienen keine Rechtfertigung. Schließlich machen Firmen wie Vaillant dies täglich und haben auch hier größere Bestellmengen und somit bessere Preise und der Kunde ist dann der Blöde.

Dasselbe Thema hatte ich auch kürzlich bei einer Pumpe (Klimaanlage). Dort wollte eine Firma ebenfalls ca. das Doppelte (!) des Internetpreises für das Bauteil. Könnte sein, dass diese Masche in der Handwerksbranche so üblich ist.

Christopher D.
(aus KONSUMENT 9/2018)

Nicht aussagekräftig

Ihr Artikel „Abgezockt“ ist sehr einseitig und vereinfachend. Natürlich wird man im Internet immer günstigere Angebote finden. Das hängt zum Teil daran, dass Erzeuger unterschiedliche Listenpreise in den Ländern haben. Zum anderen, dass ja auch der Versand zum Fachhandel was kostet.

Ich bin wie Sie der Meinung, dass faire Produktpreise und gute Arbeit wichtig sind. Nur: Wer soll die Montage, den Austausch der Armatur vornehmen, wenn man ja so günstig im Internet gekauft hat? Und zu wem gehen Sie, wenn die Armatur schon nach ein paar Monaten tropft oder rinnt?

Was die Sache richtig teuer macht, sind die Lohnnebenkosten. Der Installateur verdient nicht wirklich viel, da leben so viele mit, die mit der Arbeit gar nichts zu tun haben! Der Preisvergleich ist einfach plakativ, aber eben nicht vollständig und nicht aussagekräftig.

Ernst L.

Rabatt ausverhandeln

Der sonst durchaus geschätzte „Konsument“ argumentiert hier doch reichlich blauäugig. Natürlich kann man auch Waschtischarmaturen, wie nahezu alles, billiger im Internet kaufen – und damit nebenbei den lokalen Fachhandel wieder ein bisschen mehr zum Rückzug drängen. Nur wird sich nicht so leicht ein Installateur finden, der bereit ist, eine "vom Kunden beigestellte Ware“ zu montieren. Warum sollte er auch, schließlich muss er ja im Gegensatz zum Online-Händler nicht nur für das Produkt, sondern auch für die geleistete Arbeit garantieren (Gewährleistung).

Das allfällige Szenario im Schadensfall sähe dann wohl so aus: Armatur schadhaft; Installateur kommt, montiert die Armatur wieder ab – auf wessen Kosten? Kunde schickt die Armatur zurück zum online-Händler. Dieser macht für den Schaden die Arbeit des Installateurs verantwortlich. Der bestreitet das und spielt den Ball zurück zum Online-Händler etc. So kann das lange hin- und hergehen. Als Kunde zahle ich dabei in jedem Fall drauf und werde mir ein solches Szenario ersparen. Übrigens kann man im Fachhandel sehr wohl einen beträchtlichen und zugleich fairen Rabatt auf das Produkt aushandeln, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Dr. Werner B.
Eisenstadt

Günstigere Variante

Vielen Dank für Ihren Artikel. Es könnte nicht besser passen. Mein Dusch-Brausethermostat hat scheinbar im November 2017 den Geist aufgegeben. Das hat sich aber nicht bei der Armatur geäußert, sondern im Wasserspeicher, der zu „röcheln“ begann. Der Techniker der Installateur-Firma erklärte mir, dass der Grund der Dusch-Thermostat sei.

Ich bekam ein Angebot zur Installation eines neuen Thermostats um 307 €. geplante Gesamtkosten 744,72  €. Mir kam der Preis für den Thermostat zu hoch vor, und ich hab im Internet gesucht. Dort fand ich ein Angebot um 129 €. Als ich das der Firma erklärt habe, kam die Meldung, sie könnten das nicht machen wegen der Gewährleistung.
Daraufhin habe ich entschieden, eine günstigere Variante ohne Thermostat installieren zu lassen.

Christiane F.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang