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Konsument International - Konsument 12/2000

Ärzte trinken Cola

Eine Coca Cola-Werbekampagne erregt die Eidgenossen, berichtet die Zeitschrift „J’achète mieux“. Ein Zahnarzt und der Diätarzt eines Kinderspitals bekennen sich darin als leidenschaftliche Colatrinker und tätigen darüber hinaus Aussagen, die die koffeinhaltige Limonade fast schon zum Grundnahrungsmittel erheben. Glücklicherweise steht die ärztliche Kollegenschaft nicht geschlossen hinter ihnen, sondern wertet die Sache als Fehltritt. Der lachende Dritte ist ein Weltkonzern, der angesichts des anhaltenden Erfolges seiner Produkte solche fragwürdigen Kampagnen gar nicht nötig hätte.

Günstige Eiswürfel

Ein Eiswürfelbereiter, der ohne Wasseranschluss oder Energie auskommt und nur umgerechnet 130 Schilling kostet, ist ein Angebot, das man als Amerikaner nicht ausschlagen sollte. Außer er entpuppt sich als Kunststoffbehälter, den man befüllt und ins Gefrierfach stellt. Als Nächstes kommt dann wohl ein Computer ohne Strombedarf und ohne Speicher: der Rechenschieber.

Flimmerbild - Jahresabonnement

Ob er die digitalen Signale mit Sicherheit empfangen könne, wollte ein Brite vom TV-Anbieter wissen. Ja, hieß es, er solle ruhig unterschreiben – natürlich mit zwölfmonatiger Bindung. Danach kamen zwar regelmäßig Rechnungen, aber keine brauchbaren Signale. Auch eine kostenpflichtige Aufrüstung seiner Anlage brachte keine Klarheit in das Flimmerbild. Als der Kunde nach fünf Monaten die Zahlung verweigerte, reagierte der Anbieter mit Klagsdrohungen. Erst beim Einschreiten der Konsumentenschützer hatte er ein Einsehen. Nur den fehlenden Empfang konnten sie leider nicht beeinflussen…

Mehr Werbefreiheit

Den Deutschen stehen schwerere Zeiten ins Haus, berichtet die Zeitschrift „test“: Bisher wurde Werbung vor Gericht dann als irreführend bewertet, wenn 10 bis 15 Prozent der Verbraucher sie missverstehen hätten können. Werbefachleute bezeichneten dies charmant als „Idiotenquote“ und zogen vor den Europäischen Gerichtshof. Der gab ihnen leider Recht und entschied, dass von nun an der „informierte, aufmerksame Durchschnittsverbraucher“ als Maß für die Beurteilung der Irreführung herangezogen werden müsse.

Konzentrierte Verschwendung

Sparsam zu dosierende Waschmittelkonzentrate sind die bessere Wahl für die Umwelt als Vollwaschmittel. Irritiert waren neuseeländische Konsumenten, als eines dieser Konzentrate plötzlich einen größeren Messbecher als bisher enthielt, bei dessen vorschriftsmäßiger Verwendung das Pulver nur noch für 10 statt für 14 Ladungen reichte. Das widersinnige Firmenargument: Man habe die Dosierung erhöht, weil die Konsumenten ohnehin meist überdosieren. Der größere Messbecher verringere die Wahrscheinlichkeit.

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