Konsument 4/99: |
Nur die Spitze des Eisberges
Die von Ihnen beschriebenen Behördenmängel sind beileibe keine Einzelfälle. Meine Frau und ich haben noch schlimmere Erfahrungen bei der Neuausstellung eines Führerscheines in Wien gemacht.
Anzumerken wäre, daß die Führerscheinausstellung außerhalb Wiens üblicherweise einige Tage und nicht Wochen dauert – aber Wien ist ja bekanntlich anders. Ihr Artikel war daher goldrichtig, zeigt aber wohl nur die Spitze des Eisberges der Probleme.
Peter Pollak
via E-mail
Angenehmes Gänserndorf
Meine Frau und ich wollten uns in Gänserndorf einen neuen Paß lösen. Die Dame im Paßamt entschuldigte sich mehrmals dafür, uns erst in zirka einer Stunde den Paß ausstellen zu können. Sie sei heute alleine und daher die Wartezeit. Wir sollten vielleicht noch einen Weg erledigen oder einen Kaffee trinken gehen.
Wir waren die Paßausstellung in Wien gewohnt und daher wirklich nicht sehr verwöhnt. Desgleichen die Ummeldung von drei Kraftfahrzeugen auf Gänserndorfer Kennzeichen. Die ganze Prozedur dauerte keine zehn Minuten. Wie
angenehm können Ämter
sein.
Alfred Strohmer
via E-mail
Nicht bürgerfreundlich
Freitag, 2. April 1999 (Karfreitag, für die meisten Mitbürger ein normaler Arbeitstag), meiner Meinung nach ein günstiger Tag, um einen neuen Paß zu beantragen. Gesagt, getan: Um 10.45 Uhr mache ich mich auf den Weg zu meinem Paßamt, das ich drei Minuten vor 11 Uhr erreiche, denn ich weiß, daß dort täglich von Montag bis Freitag bis 13 Uhr Parteienverkehr ist. Aber: Man läßt mich zwar ins Paßamt hinein, um mir dann mitzuteilen, daß heute, am Karfreitag, Parteienverkehr nur bis 11 Uhr sei. Und schickt mich wieder nach Hause. Ich sehe einen Zettel an der Tür: „Am Karfreitag Parteienverkehr von 8 bis 11 Uhr. Sind Beamte im Paßamt bessere Staatsbürger als wir? Es ist doch kaum jemand zuzumuten, an einem normalen Arbeitstag vorher im Paßamt
anzurufen wegen allfälliger Öffnungszeiten.
Meine telefonische Beschwerde zuerst beim Bürgerdienst des Innenministeriums (Antwort: „Heute ist doch Karfreitag, und übrigens sind wir nicht zuständig, probieren Sie es bei der Beschwerdestelle der Bundespolizeidirektion“) und dann bei dieser (Antwort: „Heute ist doch Karfreitag! Es gibt eine Ermächtigung, daß heute früher geschlossen werden darf“) ging ins Leere. So ist das eben. Nur alle anderen müssen an diesem Tag normal arbeiten.
Helmuth Blaha
Wien
Konsument 3/99: |
Wozu Schlichtungsstelle?
Herzliche
Gratulation zu Ihrem Bericht über die Tricks der Partnerinstitute, er war schon
lange überfällig. Besonders wichtig finde ich, daß Sie auch über die
Gratisaufnahme von Frauen berichtet haben, denn dies wurde anderswo nie erwähnt.
Wenn angeblich die Bundesgremialvorsteherin auch dagegen ist, warum unternimmt
sie dann nichts dagegen? Sie müßte doch daran interessiert sein, „ihre“ Branche
„sauber“ zu bekommen. Ich war Kunde eines Partnerinstitutes. Dort erhalten die
Damen bei Tanzabenden, die die Institutsbesitzerin veranstaltet, einen
Eintrittsrabatt, wenn sie sich gratis einschreiben lassen. Dadurch werden sie de
facto dafür „bezahlt“, ab und zu eine Vermittlung „über sich ergehen zu lassen“.
Als männlicher Klient dagegen hat man Beträge von 12.000 bis 18.000 Schilling zu
bezahlen. Meine Beschwerde über das Institut wurde vor die Schlichtungsstelle
gebracht, wo entschieden wurde, daß mir das Institut die Hälfte des von mir
bezahlten Betrages zurückzuzahlen hat. Aber die Besitzerin „denkt nicht daran,
mir auch nur einen Groschen zurückzuzahlen“. Daher erhebt sich die Frage nach
dem Sinn einer Schlichtungsstelle, wenn deren Beschlüsse nicht bindend sind.
Name und Adresse
der Redaktion bekannt
Konsument 3/99: |
Abgedroschene Bilder
Weil meine Tochter sich unter die Wohnungssuchenden begeben wird, fand der Artikel „Auf Odyssee in Wien“ unser Interesse. Es ist schon eine Zumutung, was da und zu welchen Bedingungen angeboten wird. Die Wohnungsnot und die Unerfahrenheit der KundInnen werden oft schamlos ausgenützt.
Doch – und das ist der eigentliche Grund meines Schreibens – weshalb bemüht die Schreiberin abgedroschene Bilder vom „Prototyp der Immobilien(fach)frau“ – blond, gebräunt, trippelnder Gang usw.? Klartext: strohdumm und inkompetent – eine Blondine eben –, die männlichen Kollegen kommen da wesentlich besser weg. Gerade ein Blatt, daß sich um Aufklärung bemüht, gegen Vorurteile wendet und sich zur Objektivität verpflichtet fühlt, sollte auf
eine solche Schreibweise verzichten können.
L. Stadler
Wien
Konsument 5/99: |
Falsche Telefonnummer
Leider wurde in meinem Leserbrief eine falsche Telefonnummer abgedruckt. Die richtige Telefonnummer für den Tonbanddienst des „Club Acht, Treffpunkt für christliche
Partnersuchende“, lautet
01/888 13 58.
Hans-Jürgen Eder
Wien
Wir bedauern den Druckfehler.
Die Redaktion
Konsument 1/99: |
Abkassiert
Meine Beiträge zur Sozialversicherung werden über das Einzugsverfahren monatlich von meinem Bank-Austria-Konto abgebucht. Dabei erscheint jedesmal eine zusätzliche Buchungsbelastung „Postsparkassengebühr S 1,50“. Bei einem Abbuchungsauftrag werden üblicherweise keine Kosten verrechnet. Darf die Österreichische Postsparkasse als das Bankinstitut der Oö. GKK hier zusätzlich abkassieren?
Maria-Luise Hirschberg
Steyr-St. Ulrich
Die P. S. K. berechnet Fremdinstituten Spesen für die Belegverarbeitung, die diese Institute dann ihren Kunden weiterverrechnen.
Die Redaktion
Konsument 3/99: |
Auspuff aus Gold?
Dem Bericht kann ich nur zustimmen. Ich habe einen VW Golf II syncro, bei dem der Auspuffendkopf defekt ist. Da ich weiß, daß Originalteile teuer sind, fragte ich zuerst bei einem freien Händler. Der Verkäufer meinte lachend, als er den Preis sah, ob der aus Gold sei. Der Topf kostet zirka öS 2300, für einen normalen Golf II zirka öS 1000. Da er nicht lagernd war, frage ich bei einer VW-Werkstätte, wo früher mein Bruder beschäftigt war. Dort kostet der Auspuff zirka öS 3300 und war auch nicht lagernd. Zuletzt fragte ich bei einem anderen Zubehörhändler: Preis öS 1300! Ich habe ihn dort bestellt. Daß die billigeren keine Originalteile sind und möglicherweise nicht so lang halten, stört mich bei einem zehn Jahre alten Auto weniger.
Erich Hofbauer
via E-mail
Wir bitten um Verständnis, daß wir nicht alle Briefe veröffentlichen können und uns Kürzungen vorbehalten.
Freundlich sind sie |
Konsument 4/99: |
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Sie haben recht, man stößt immer öfter auch auf freundliche Beamte. Mein Fall: Antrag auf einen neuen Reisepaß und Personalausweis. Zunächst holte ich mir Antragsformulare und zugehöriges Merkblatt bei der im Amtsgebäude residierenden Polizeiwache. Ich wurde von einer jungen Dame freundlich „unterwiesen.“ Alles, was für die Einreichung nötig ist, hatte ich nun aufgelistet. Gesundes Mißtrauen ließ mich alle sonst geforderten Dokumente trotzdem mitnehmen. Zunächst mußte ich zwei Nummern ziehen, denn obwohl nur eine Person, wollte ich zwei Anträge stellen. Eineinhalb Stunden Wartezeit vor der schnallenlosen WC-Tür „Für Beamte“. Es piepst, ich komme dran... Schließlich legte ich stolz, weil doch gut vorbereitet, die schmerzhafte Summe von 760 Schilling in Form von Stempelmarken auf den Tisch. Es fehlten noch 50 Schilling: Mein Meldezettel mußte noch „vergebührt“ werden. Das hatte mir keiner gesagt. Beim Hinausgehen machte ich die Polizeibeamten im Erdgeschoß auf das geheime 50-Schilling-Problem aufmerksam. Die Antwort war interessant: „Wir weisen immer darauf hin, wenn jemand danach fragt.“ Freundlich sind sie! |