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Konsument international - Konsument 1/1999

Comeback der Barzahlung

Während bei uns der bar-geldlose Zahlungsverkehr forciert wird, kommt man in Großbritannien den sechs Millionen Barzahlern entgegen, denen Post und Banken bei der Begleichung ihrer Strom- und Telefonrechnungen zusätzliche Gebühren verrechnen: In 7300 kleineren und größeren Ge-schäften werden soge-nannte „PayPoints“ einge-richtet, die Bargeld und Schecks entgegennehmen. Für die Kunden, deren Daten über einen auf der Rechnung aufgedruckten Balkencode erfaßt werden, fallen keine zusätzlichen Kosten an. Neben den Telefon- und Energieunternehmen wollen sich weitere Dienstleister an dem System beteiligen.

Dem Computer ausgeliefert

Die Bank Crédit agricole ist in Frankreich eine Vorreiterin in Sachen Automatisierung der täglichen Bankgeschäfte. Immer seltener treffen die Kunden in den Filialen folglich menschliche Wesen an. Dies führt allerdings zu gewissen Unsicherheiten und Schwierigkeiten – nicht nur in technischer, sondern auch in rechtlicher Hinsicht. Die Konsumentenschützer sehen deshalb eine Menge Arbeit auf sich zukommen. Momentaner Stein des Anstoßes ist der Wortlaut der schriftlichen Einzahlungsbestätigung: „Wir haben registriert, daß Sie angegeben haben, die Summe von 1000 Francs auf Ihr Konto eingezahlt zu haben“, besagt der Zettel, der aus dem Drucker kommt. Weshalb wird nicht bestätigt, daß der Kunde das Geld tatsächlich eingezahlt hat?, lautet die Frage des Verbrauchermagazins „Que Choisir“ an die Bank. Die macht sich die Sache einfach: Beschwerden seien so selten, daß sie von Fall zu Fall individuell geregelt würden.

Neuregelungen für Kreditkarten

Umgerechnet mehr als 600 Milliarden Schilling jährlich bezahlen die amerikanischen Konsumenten allein an Zinsen und Gebühren aus der Verwendung ihrer Kreditkarten. Immer mehr Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen geraten in die Schuldenfalle, woran nicht zuletzt der Gebührendschungel und die oft verwaschenen Werbever-sprechen der Kreditkartenfirmen schuld sind. Deshalb hat die Regierung ein strengeres Gesetz zur Regelung der Tätigkeit von Kreditkartenfirmen bei gleichzeitiger Besserstellung der Konsumenten verabschiedet. So gibt es nun etwa ein Kündigungsrecht bei bevorstehenden Gebührenerhöhungen.

Schutz vor Insolvenz

Eine gute Nachricht gibt es nun für jene, die auf der grünen Insel ein Haus bauen wollen, zu vermelden: Die Innung für das Baugewerbe hat für alle irischen Handwerker eine verpflichtende Insolvenzabsicherung ein-geführt. So gehen geleistete Anzahlungen auch bei einem allfälligen Konkurs nicht verloren.

Teures Motoröl ist unnötig

75 gelbe New Yorker Taxis kurvten fast zwei Jahre lang für die amerikanische „Consumers’ Union“ durch die Stadt. Jedes davon legte mit dem gleichen Motorenmodell aber einer anderen Motorölmarke rund 100.000 Kilometer zurück. Das Ergebnis: Es kommt ausschließlich darauf an, die passende Art von Motoröl (laut Betriebsanleitung) zu kaufen, nicht aber eine bestimmte Marke und schon gar nicht eine teure, so die „Consumers’ Union“. Wichtig ist darüber hinaus der re-gelmäßige Ölwechsel in den vom Autohersteller empfohlenen Abständen. Zu häufiger Wechsel ist überflüssig, zu seltener kann hingegen zu Motorschäden führen.

Datensammler im Internet

Das Internet ist ein schwer kontrollierbares Spielfeld für unterschiedlichste Interessengruppen. Unter anderem wird versucht, zum Zweck der Direktwerbung persönliche Daten zu sammeln. Die australischen Konsumentenschützer haben festgestellt, daß die einschlägigen Internetseiten vor allem Kinder ansprechen. In der Hoffnung, daß diese aufdringlichen Fragen weniger kritisch gegenüberstehen, wird von der Familiensituation bis hin zu Kreditkartendetails alles abgefragt. DIe Eltern sollten sich deshalb dafür interessieren, mit wem ihre Kinder via Internet korrespondieren und ihnen unbedingt die Bedeutung des Schutzes persönlicher Daten klar machen.

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