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Konsument international - Konsument 5/2000

Unseriöse Verkaufsmethoden

Die Briten haben seit der Privatisierung des Energiebereiches ihre liebe Mühe, denn manche der ausgesandten Keiler kennen keine Skrupel. So ließ einer von ihnen einen Jugendlichen an Stelle des Vaters unterschreiben. Die „Bestätigung, dass ich da war“, entpuppte sich als Vertragsabschluss. Nach der Beschwerde des Hausherrn wurde der Verkäufer zwar suspendiert, Tatsache ist aber, dass – abgesehen von Minderjährigen – jede im Haushalt lebende Person einen neuen Vertrag unterschreiben darf. So steht es im Kleingedruckten der Energieversorger, und leider gibt ihnen das britische Gesetz Recht.

Kinder nicht zusammenfalten!

Einem amerikanischen Kinderwagenproduzenten scheinen die Millionenklagen gegen die Autoindustrie ein abschreckendes Beispiel zu sein, so dass er lieber auf Nummer sicher geht. Vielleicht hält er aber auch die Käuferinnen und Käufer seiner Produkte für unmündig, wenn er auf seinen Buggys den Aufkleber: „Achtung: Vor dem Zusammenfalten Kind entfernen!“ anbringt?

Müde Banken-Hotlines

Die australischen Banken folgen dem Trend, die Anzahl der Filialen zu reduzieren und per Telefon und Internet die Privatkundengeschäfte, aber auch die Beratung abzuwickeln. Bei Testanrufen des Magazins „Choice“ erwiesen sich die Hotlines der vier größten Banken allerdings als wenig hilfreich: Nur 23 Prozent der Anfragen wurden kompetent und ausführlich beantwortet, dafür waren ganze 45 Prozent der Antworten weitgehend nutzlos und unbefriedigend. Etliche Male waren sie nachweislich falsch. „Choice“ kritisiert jedoch nicht die Berater, sondern die Banken, die sie ungenügend einschulen.

Zweittelefon für Teenager

Eltern von Teenagern, die wieder selbst telefonieren und zugleich verhindern möchten, dass ihre Kinder nur am teuren Handy hängen, können bei France Télécom zu günstigen Konditionen einen Zweitanschluss mit eigener Nummer beantragen. Zwischen 18 Uhr und 8 Uhr kann man von dort aus besonders günstig telefonieren, und es ist möglich, den Anschluss für bestimmte Nummern und Zonen sperren zu lassen. Es bleibt allerdings die Frage offen, ob die Teenager diese Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit akzeptieren.

Gratis heizen im Sommer

Ein Gasversorger begibt sich auf Kundenwerbung. Als besonderes Zuckerl verspricht er allen, die sofort umsteigen, Gratisgaslieferungen für volle 90 Tage. Klingt nicht schlecht, vor allem, wenn man mit Gas heizt. Allerdings leben die von dem Unternehmen angeschriebenen potenziellen Kunden in einer Gegend, die doch etliche Kilometer südlich von Alaska gelegen ist, und die Gratislieferungen sind auf die Monate Juni bis August beschränkt. Heizen im Sommer war – zumindest in den letzten 30 Jahren – nicht notwendig.

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