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Einweg und Meerweg - Verpackungsmüll

Der Konsument entscheidet.

Einwegflasche. Schon das Wort ist eine Kränkung für den gesunden Hausverstand. Von „ein Weg“ kann keine Rede sein. Einbahnflasche wäre treffender. Aber jede Einbahn hat ein Ende. Und da fällt uns ein, dass man Konsumenten gern „Endverbraucher“ nennt.

Jeder Verbrauch hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei, und diese zwei Enden sehen so aus: Entweder ist es einem Wurst, wo man seinen Verpackungsmüll wegwirft, dann ist man ein flexibler und dynamischer Typ, dessen Ego sich nicht mit Korrektheiten wie Mülltrennung verzetteln kann. Oder es ist einem nicht Wurst. Die meisten Österreicher verfügen über ein goldenes Mülltrennerherz und sind daher arme Würstel. Sie werden nie zu Nobelpartys eingeladen, weil zu befürchten ist, dass sie dort das Wort „Mehrweg“ gebrauchen, worauf einigen anwesenden Getränkekaisern schlagartig die Wimmerl aufschössen.

Damit wir nicht einseitig werden, müssen wir daran erinnern, dass ja letztlich immer der Kunde schuld ist. Der Kunde ist König; also, lieber Herr König, wieso kaufen Sie denn nicht alles in Ihrer geliebten Mehrwegflasche? Ah, wegen der geschmalzenen Aufpreise – aber, bitte, Sie als König werden doch nicht wegen der paar Schilling… und weil’s immer weniger in Mehrweg gibt? Tja, da hätten Sie halt früher draufzahlen, Pardon, Ihre Verantwortung wahrnehmen und mehr Mehrweg kaufen müssen!

Diesen Argumenten kann man wenig entgegensetzen. Nehmen wir also die gerechte Strafe auf uns: Müllentsorgungs-Rallyes von einem überfüllten Container zum nächsten. Endverbraucher ist Endverbraucher, und wenn wir Müll kaufen, sollten wir die Verkäufer nicht länger damit belästigen. Das ist ja der tiefere Sinn von Einweg.

Es gibt Länder, wo das sehr gut funktioniert. Dort gibt es schon lange viel Einweg, dafür wird sehr viel Plastik ins Meer geworfen. Das ist dann Meerweg… Bei uns würde man mangels Meer sagen: Es ist alles im Fluss.

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