Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Packung Hafer-Riegel, bei der die Kunden auch viel Plastik und Luft mitkaufen. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Packung Hafer-Riegel, bei der die Kunden auch viel Plastik und Luft mitkaufen. |
Corny Haferkraft: Müsliriegel, die in einem Karton mit Sichtfenster verpackt sind. Bild: VKI
Corny Haferkraft: Nach dem Öffnen der Verpackung zeigt sich: Die Riegel stecken in überdimensionierten Kunststoffhüllen und auch der Karton ist zu groß bemessen. (Bild: VKI)
Das steht drauf: Corny Haferkraft
Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich
In den Supermarktregalen gibt es ein breites Angebot an Müsliriegeln. Manche werden einzeln verpackt angeboten, viele aber in Kartons mit mehreren Riegeln drin. Zahlreiche dieser Schachteln sind mittlerweile mit Sichtfenster ausgestattet. Das ist erfreulich. Denn durch das Sichtfenster erkennt man, wie die Riegel aussehen, und im Idealfall lässt sich obendrein abschätzen, wie viel Produkt in der Packung steckt.
Bei Corny Haferkraft (weiche Hafer-Riegel) sind zwar die Riegel durch das Sichtfenster gut zu erkennen, nicht aber, wie viel Produkt der Karton tatsächlich enthält. Nach dem Öffnen zeigt sich: Die vier Riegel sind einzeln in Kunststoffhüllen verpackt, die jede für sich schon überdimensioniert ist. Nimmt man die Riegel heraus und legt sie neben den Karton, erkennt man, dass der Karton selbst in Relation zu den übergroßen Kunststoffhüllen zu groß bemessen ist. Und knickt man die Folie so ein, dass sie rundum eng am Riegel anliegt, zeigt sich, dass in diesen Karton wesentlich mehr Riegel hineinpassen würden.
Hersteller Schwartauer erklärte in seiner Stellungnahme, dass die verwendete Folie sehr knickempfindlich sei und beim Einschieben der Riegel in die Verpackung sichergestellt werden müsse, dass die sogenannten „Flossen", also die breiteren zackigen Enden der Riegelfolie, nicht einreißen. Wir halten so viel Spielraum für ein paar kurze Kunststoffzacken allerdings für stark übertrieben und denken, dass man diese Riegel wesentlich materialsparender und konsumentenfreundlicher verpacken könnte.
Was Schwartauer dazu sagt, dass die Verpackung von Corny Haferkraft krass überdimensioniert ist.
„Wir legen sehr großen Wert auf eine transparente Information der Verbraucher über die Produktinhaltsstoffe. Daher gehen viele unserer Produktangaben über die gesetzlich vorgeschriebenen Informationspflichten hinaus und wir halten uns selbstverständlich streng an lebensmittel- und verpackungsrechtliche Vorschriften. Bei der Herstellung unserer Corny-Riegel drucken wir auf den Faltschachteln die Anzahl sowie das Gewicht der einzelnen Riegel gut sichtbar ab. Voraussetzung für einen unbeschwerten Genuss sind höchste Produktsicherheit und Qualität.
Um unseren Kunden eine gleich bleibende Qualität und höchste Produktsicherheit zu bieten, verwenden wir zur Verpackung unserer Corny-Riegel eine hochwertige Folie, die die einzelnen Riegel umgibt und schützt. Da diese Folie sehr knickempfindlich ist, muss beim Einschieben der Riegel in die Verpackung sichergestellt werden, dass die sogenannten Flossen, also die breiteren zackigen Enden der Riegelfolie, nicht einreißen – und somit die Produktsicherheit und -haltbarkeit gefährden würden. Um die Riegel nebeneinander in eine Schachtel einzulegen, ohne das weiche und anfangs noch ansatzweise formbare Produkt zu beschädigen oder zu deformieren, ist ein entsprechender Spielraum in der Schachtel notwendig.“
SCHWARTAUER WERKE GmbH & Co. KGaA
9. 10. 2019
Wir meinen: Bitte einmal bei der Konkurrenz nachfragen, wie andere Hersteller dieses Flossenproblem lösen!
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