Investmentfonds: ein Bündel verschiedener Wertpapiere
Ein Investmentfonds ist ein "Korb", der verschiedene Wertpapiere enthält. Das können Aktien, Anleihen (Renten), Anlagen auf dem Geldmarkt, Immobilienbeteiligungen, hoch spekulative Anlageformen, aber auch andere Investmentfonds sein. In einem Fonds können diese verschiedenen Arten von Wertpapieren auch gemeinsam vertreten sein, dann spricht man von Mischfonds.
Eine Kapitalanlagegesellschaft (KAG) sammelt Geld von vielen Anlegern und kauft damit ein. Sie verwaltet das Vermögen nur treuhändisch, bei einer Insolvenz der KAG bleibt das Fondsvermögen unangetastet.
Aktienfonds: große Vielfalt
Aktienfonds sind die größte Gruppe unter den Investmentfonds: Neben Fonds, die in Aktien von Unternehmen auf der ganzen Welt oder nur in Europa investieren, gibt es Fonds mit Aktien, die ausschließlich von Unternehmen eines Landes, einer Branche oder Region stammen.
Bei einigen Gruppen gibt es auch sogenannte Nebenwerte. Darunter versteht man Fonds, die gezielt in Aktien kleinerer oder weniger bekannter Unternehmen dieses Marktes investieren. Möglicherweise hat das eine oder andere ja eine große Zukunft vor sich. Auch Aktienfonds in Schwellenländern wie China, Indien oder Lateinamerika spekulieren mit der Hoffnung auf die Zukunft.
Nebenwertefonds und Fonds in Hoffnungsmärkten sind riskanter, daher weniger für Kleinanleger geeignet und nur eventuell als Beimischung sinnvoll.
Rentenfonds (Anleihen): nicht alle sind sicher
Rentenfonds investieren in Anleihen. Euro-Rentenfonds sind weitgehend sichere Anlagen. Manche Fonds investieren in Anleihen mit bestimmten Laufzeiten – beispielsweise nur kurze. Es gibt aber auch Fonds, die nur in länger laufende Anleihen investieren.
Rentenfonds, die in Fremdwährungsanleihen investieren, bergen wegen möglicher Wechselkursschwankungen ein wesentlich höheres Risiko. High-Yield-Rentenfonds investieren in Anleihen von Schuldnern geringer Bonität, sind also höchst riskant.
Mischfonds: Aktien und Renten gemischt
Nicht jeder Anleger will oder kann selbst ein Portfolio aus Fonds mit unterschiedlicher Chance-Risiko-Struktur zusammenstellen. Daher werden auch gemischte Fonds angeboten.
Bei Mischfonds mit offensiver Ausrichtung oder ausgewogener bis offensiver Ausrichtung überwiegt der Aktienanteil. Hier steht höheren Ertragschancen ein größeres Risiko gegenüber.
Bei Mischfonds mit defensiver Ausrichtung oder defensiver bis ausgewogener Ausrichtung überwiegt der Anteil an Anleihen. Sie sind sicherer, dafür sind keine starken Ertragszuwächse zu erwarten.
Darüber hinaus gibt es auch Investmentfonds mit ausgewogener Ausrichtung. Bei manchen Fonds ist das Mischungsverhältnis fix vorgegeben, andere Fonds ändern es nach den Marktgegebenheiten.
Geldmarktfonds: für kurze Anlagedauer
Geldmarktfonds investieren in Anleihen mit kurzer Restlaufzeit (bis zu einem Jahr) sowie in Fest- und Termingelder. Euro-Geldmarktfonds sind sehr sicher. Außerdem werden sie ohne Ausgabeaufschlag angeboten. Daher eignen sie sich auch dafür, Geld kurzfristig zu parken. Ihr Ertrag ist aber mäßig. Geldmarktfonds in anderen Währungen weisen ein höheres Risiko auf.
Immobilienfonds: Investieren in Grund und Boden
Was Immobilien betrifft, gibt es zwei Möglichkeiten, in einen Fonds zu investieren. Zum einen die Offenen Immobilienfonds, zum anderen gibt es Fonds, die in Immobilienaktien investieren. Letztere weisen jedoch eine deutlich höhere Chance-Risiko-Klasse auf als Offene Immobilienfonds.
Spezielle Fonds
Dachfonds investieren nicht direkt in Wertpapiere, sondern in andere Fonds. Das heißt: Sie werden doppelt gemanagt. Deshalb sind hier auch die Kosten höher.
"Grüne" Fonds investieren nach ethischen oder ökologischen Grundsätzen. Teilweise wird dabei auf eine Renditeorientierung verzichtet. Die Einstufung, ob ein Unternehmen diesen Kriterien entspricht, ist aber von Fonds zu Fonds unterschiedlich.
Hedgefonds sind hochriskante Anlageformen, die oft auch mit sehr hohen Spesen belastet sind. Wir empfehlen diese Anlagegruppe für Privatanleger grundsätzlich nicht. Unter der Bezeichnung "Fonds" werden mitunter auch ebenfalls problematische Anlageformen wie Beteiligungen oder Genussscheinkonstruktionen vertrieben.