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Reparaturinitiativen - Besser als Wegwerfen

„Nichts mehr zu machen“, sagt der Werkskundendienst über Ihre defekte Waschmaschine. Vielleicht doch? Verschiedene Initiativen fördern den Reparaturgedanken.

Wirklich ärgerlich: Da gibt ein vielleicht gar nicht so altes Gerät seinen Geist auf und beim Kundendienst stellt sich heraus: Reparatur unrentabel oder gar nicht mehr möglich. Ein möglicherweise nur kleiner Defekt, und das gute Stück landet auf dem Müll. Muss das wirklich so sein?, fragen sich auch immer mehr Konsumenten.

Doch die Vorstellung, dass technische Geräte langlebig und kostengünstig zu reparieren sein sollen, kollidiert mit dem Interesse der Gerätehersteller. Die sind nicht am Reparieren, sondern am Verkauf von neuen Geräten interessiert. So reagieren sie auch: Das Service wird ausgelagert und häufig in andere Länder verlegt, mitunter sogar außerhalb Europas. Manche Produzenten gehen aber auch dazu über, Produkte überhaupt nicht mehr zu reparieren: Während der Gewährleistungsfrist bzw. Garantiezeit werden defekte Geräte einfach ausgetauscht.

Ökologische Aspekte

Ökologisch betrachtet fördern Reparaturen durch Verlängerung der Produktnutzungsdauer eine nachhaltige Wirtschaftsweise. Denn sie tragen unter anderem zur Ressourcenschonung sowie zur Verringerung der Abfallmengen bei. Dazu kommt: Ein verstärktes Interesse an Reparaturdienstleistungen schafft auch Arbeitsplätze.

Initiativen etablieren sich

Diesen Überlegungen folgend etablieren sich immer mehr Initiativen, die sich der Förderung des Reparaturgedankens verschrieben haben. In Wien zum Beispiel gibt es das so genannte ReparaturNetzWerk. Es umfasst derzeit 23 Betriebe – vom Möbeltischler bis zum Videoelektroniker. Auch Spezial-Reparaturdienstleistungen – beispielsweise für Badewannenbeschichtungen im Remaill-Verfahren – werden angeboten. Zum Remaill-Verfahren gibt es sogar eine Ökobilanz, die zu dem Schluss kommt, dass die Anwendung dieser Technik den Verbrauch an Energie und Ressourcen im Vergleich zum Badewannentausch wesentlich minimiert.

Vorgegebene Kriterien

Alle Mitgliedsbetriebe des ReparaturNetzWerks müssen vorgegebene Kriterien einhalten. Beispielsweise müssen sie überwiegend im Reparatursektor tätig sein, um sicherzustellen, dass sie weniger am Verkauf eines neuen Produkts als vielmehr tatsächlich an einer Reparatur interessiert sind. Weiters müssen sie ein breites Markenspektrum reparieren und Kostensicherheit bieten.

Eines der Mitglieder des ReparaturNetzWerkes ist die Fir-ma R.U.S.Z. (Reparatur- und Service-Zentrum, Telefon [01] 982 16 47-0) im 14. Wiener Gemeindebezirk. Dort werden Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner sowie TV-, Hi-Fi- und Videogeräte repariert. Das Besondere an diesem Unternehmen: Es werden Langzeitarbeitslose über 45 Jahre beschäftigt, die auf einen Wiedereintritt in normale Beschäftigungsverhältnisse vorbereitet werden.

Die wichtigsten Empfehlungen für Reparaturaufträge.

Kostenvoranschlag. Vor einem Reparaturauftrag – am besten schriftlich – Kostenvoranschlag (inklusive Wegpauschale) einholen. Wird entweder kostenlos erstellt oder bei Nichtreparatur verrechnet. Sollte den Wert einer halben Reparaturstunde nicht übersteigen.

Nachfragen. Vor dem Reparaturauftrag geltende Stundensätze, Wegpauschale, kleinste Zeiteinheit (inklusive Mehrwertsteuer) und ob erforderliche Ersatzteile lagernd sind erfragen.

Kostenvoranschlag-Überschreitung. Bei eventueller Überschreitung des Kostenvoranschlags sollte Verständigung und Angebot, von der Reparatur zurückzutreten, erfolgen, ohne dass der Kostenvoranschlag verrechnet wird.

Kontrolle. Überprüfen Sie die Reparaturzeit, und reklamieren Sie, wenn der Techniker zu viel aufrundet; Funktionstest vor Ort durchführen.

Gewährleistung. Auch für jede Reparatur (inklusive Ersatzteile) gibt es ein halbes Jahr Gewährleistung.

Hier gibt es weitere Informationen über lokale Initiativen und Adressenverzeichnisse für Reparaturbetriebe in Ihrer Umgebung:

Wien
ReparaturNetzWerk/Servicestelle „die umweltberatung“
Tel.: (01) 803 32 32-22
E-Mail: service@umweltberatung.at

Wiener Reparaturführer, Teil 1 (Möbel, Elektrohaushaltsgeräte, Fahrräder, Schuhe, Lederwaren, Uhren); Teil 2 (Sportgeräte, Unterhaltungselektronik, Fotografie, Heimwerkergeräte, Gartengeräte, Computer, Teppiche)
„Misttelefon“: (01) 546 48
E-Mail: post@m48.magwien.gv.at

Niederösterreich
Wegweiser zum Reparieren, Verleihen & Secondhandkauf: NÖ Mitte, NÖ Nordost Weinviertel, NÖ Nordwest Waldviertel, NÖ Süd Industrieviertel, NÖ West Mostviertel
Komposttel.: (02742) 200-5214
E-Mail: post.ru3@noel.gv.at

Reparaturführer – Bezirk Baden, Bruck/Leitha, Raum Schwechat
Tel.: (02162) 655 56

Reparaturführer Bezirk Mödling
Tel.: (02236) 739 40
E-Mail: gvamoedling@nol.at

Burgenland
Reparaturführer für das Land Burgenland
Tel.: (02612) 424 82-36
E-Mail: office@bmv.at

Steiermark
Service- & Reparaturführer „Wertvolle Steiermark“
Abfallinformationstelefon: (0316) 877-13
E-Mail: post@fa1c.stmk.gv.at

Umweltbelastungen reduzieren, Abfälle vermeiden, Geld sparen: Das Grazer Sparbuch
Tel.: (0316) 29 56 25-39
E-Mail: wh.muellberatung@stadt.graz.at

Kärnten
Reparaturführer Klagenfurt
Tel.: (0463) 537-4886
E-Mail: Umweltschutz@Klagenfurt.at

Reparatur-, Verleih- & Secondhandführer
Tel.: (0463) 536-31505
E-Mail: abt15.umweltberatung@ktn.gv.at

Oberösterreich
Linzer Reparatur- & Verleihführer
Tel.: (0732) 7070-2691
E-Mail: ingrid.kern@mag.linz.at

Salzburg
Über das Vermeiden von Abfällen
Für die Stadt Salzburg:
Tel.: (0662) 80 72-4565
E-Mail: abfallwirtschaftsamt@stadt-salzburg.at
Für die Landgemeinden:
Tel.: (0662) 80 42-4379
E-Mail: umweltschutz.land-sbg.gv.at
Internet: http://www.land-sbg.gv.at/umweltschutz/abfall

Tirol
Der Reparaturführer für den Bezirk Imst
Tel.: (0512) 56 71 70-20
E-Mail: umweltnetzwerk@tirol.gv.at

Reparatur- u. Secondhandführer inkl. Nachfüllservice und Leihdienste für die Stadt Innsbruck, Bezirk Innsbruck Land und Schwaz
Tel.: (0512) 5360-352
E-Mail: m.baumann@magibk.at, e.bader@magibk.at

Vorarlberg
Der erste Vorarlberger Reparatur- und Verleihführer 1999
Tel.: (05574) 511-20610
E-Mail: zukunftsbuero@gv.at

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