Geschluckt, geklebt, gespritzt
Den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patienten entsprechend, gibt es
Opioide in verschiedenen Formen.
Kapseln, Filmtabletten, Tabletten:
Sie entfalten ihre volle
Wirkung innerhalb von Minuten bis einer halben Stunde und halten etwa drei bis
vier Stunden an.
Mittel mit Zusatz „Retard“:
Sie setzen den Wirkstoff
verzögert und über längere Zeit frei. Meist genügt es, das Mittel morgens und
abends einzunehmen.
Sublingualtabletten:
Sie lösen sich unter der Zunge in ein
bis zwei Minuten von selbst auf. Nur so tritt der Wirkstoff durch die
Mundschleimhaut direkt ins Blut über, daher: Nicht lutschen, nicht kauen, nicht
schlucken – sonst passiert der Wirkstoff den Magen-Darm-Trakt, und das
beeinflusst die Wirkung.
Pflaster:
Aus der speziellen Pflasterzubereitung geht der
Wirkstoff direkt ins Blut. Die Pflastergröße bestimmt, wie viel Wirkstoff in
einer Stunde abgegeben wird. Nach 12 bis 24 Stunden ist der Wirkstoffspiegel
konstant; nach 72 Stunden wird ein neues Pflaster aufgeklebt. Fast immer gibt es
bei der Pflasterbehandlung ab und zu so genannte Durchbruchschmerzen. Sie können
mit zusätzlich gegebenem, schnell wirkendem Morphin behandelt werden.
Das Pflaster wird auf saubere, unbehaarte Haut am Oberkörper geklebt – jedes
Mal auf eine andere Stelle. Haare müssen mit der Schere abgeschnitten werden, da
bei einer Rasur immer winzige Wunden entstehen, durch die zu viel Wirkstoff in
den Körper gelangen kann.
Sinnvoll sind Pflaster bei Kranken, die nicht schlucken können. Voraussetzung
ist, dass die Schmerzen im Tagesverlauf nicht nennenswert schwanken.
Ampullen:
Wenn mit einfacher zu handhabenden Zubereitungen
keine ausreichende Schmerzlinderung möglich ist, können Opioide unter die Haut
beziehungsweise in die Vene gespritzt oder mittels einer Pumpe kontinuierlich
verabreicht werden.