„Das darf doch nicht wahr sein!“ Volksbank-Kunde Erich N. besuchte gerade sein Geldinstitut, um sein Sparbuch legitimieren zu lassen. Er überprüfte die Eintragung und wurde stutzig. Denn da stand: „Manipulationsbeitrag für legitimierte Spareinlagen ATS 42,–/EUR 3,– p.a.“. Soll heißen: Allein dafür, dass die Volksbank jetzt den Namen ihres Sparers kennt, muss dieser künftig jedes Jahr blechen. Wir können Herrn Erichs Empörung gut verstehen. Hier handelt es sich schließlich um eine gesetzliche Vorgabe, die erfüllt werden muss. Daher baten wir die Volksbank um Stellungnahme. Die verantwortet sich mit dem „massiven Administrationsaufwand“. Denn die Kunden hätten wegen der 200.000-Schilling-Grenze (siehe dazu: Weitere Artikel - "Sparbücher") viele Sparbücher aufgeteilt, auch die Kosten für EDV und Handling seien gestiegen. Immerhin versichert man uns, dass die 42 Schilling nicht zu Lasten des angesparten Kapitals verrechnet werden. Die Gebühr wird also ausschließlich vom Zinsertrag beglichen. Auch Jugendsparbücher und bestimmte Ansparprodukte (Sondersparformen) seien ausgenommen. Die Volksbank sieht die neuen Spesen als Beitrag zur Preistransparenz und verweist darauf, dass sie immer als erstes Institut die Leitzinsänderungen an Konsumenten weitergegeben hat. Aber wir fragen uns, wie andere Banken es schaffen, die vom Gesetzgeber verlangte Legitimierung der Spareinlagen durchzuführen, ohne deswegen gleich ihren Kunden in die Tasche zu greifen.
Sparbuch - Kräftig abkassiert