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Konsument international - Konsument 9/1999

Wertkarten mit Ablaufdatum

Die Neuseeländer könnten sich freuen: In Kürze wird die dortige Telecom 1500 öffentliche Fernsprechapparate durch modernste Geräte ersetzen. Leider sind diese Telefone nicht mit den bisher verwendeten Telefonwertkarten mit Magnetstreifen kompatibel, sondern die neuen Wertkarten werden integrierte Mikrochips haben. Dies wäre kein Problem, würde die Telecom die alten Wertkarten unter Berücksichtigung des noch darauf befindlichen Guthabens einfach umtauschen. Tut sie aber nicht. Vielmehr fordert sie in Werbeeinschaltungen die Besitzer auf, die Guthaben rasch zu verbrauchen. Das nennt man dann wohl Verdienst am Kunden.

Geschenkte Computer

„Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“, denkt sich die Firma Free-PC und stellt privaten Interessenten kostenlos einen PC samt Internet-Zugang zur Verfügung. Der Haken: Die Beschenkten müssen ihre persönlichen Daten sowie Informationen zu ihrer Familie, ihren Hobbys und ihren Lebensgewohnheiten bekannt geben. In der Folge erhalten sie zielgruppengerichtete Werbung per Computer. Mit diesen Werbeeinschaltungen verdient wiederum die freigebige Firma ihr Geld. So weit, so gut. Die Verbraucherschützer schlagen jedoch Alarm. Sie sehen den Schutz der Privatsphäre gefährdet, auch wenn Free-PC Anonymität verspricht. Gibt der Kunde aber bei einem Einkauf Name, Adresse und Kreditkartennummer bekannt, kann der Hersteller das ihm von Free-PC bereitgestellte Kundenprofil mit einer Person verbinden. Auch weiß niemand, was mit der wertvollen Datensammlung passiert, falls Free-PC seinen Besitzer wechseln sollte.

Versicherungs-Gewinnspiel

Der neueste Trick beim Verkauf von Versicherungen: Jeder potentielle Neukunde erhält einen bestimmten Betrag gutgeschrieben und hat zugleich die Chance auf einen höheren Gewinn. Während der Bedenkzeit besteht schon Versicherungsschutz. Zwecks Erhalt der Gutschrift (und späterer Prämienabbuchung) muss man dem Versicherer allerdings Zugriff aufs Bankkonto gestatten, das heißt, eine Einzugsermächtigung erteilen. Eine Zahlungsform, die zwar bei den Unternehmen, nicht aber bei allen Konsumenten beliebt ist. Deren Kündigung erfordert außerdem einen Weg mehr. Der echte Gewinn hält sich für viele Kunden wohl in Grenzen.

Sichere Safes

Ein Kreditinstitut hat innerhalb von drei Jahren die Mietgebühr für seine Banksafes verdoppelt. Dem Magazin „J’achèchte mieux“ gegenüber begründete das Kreditinstitut die Erhöhung unter anderem damit, dass ein neues Sicherheitssystem eingebaut wurde, ähnlich jenen, wie sie in Privathäusern zum Einsatz kommen…

Überwachtes Fluggepäck

Die Fluggesellschaft British Airways testet auf dem Londoner Flughafen Heathrow ein neues System für die Gepäcksaufgabe: Auf den beim Einchecken ausgegebenen Kofferanhängern sind ab sofort Informationen zur Person des Fluggastes und zum Bestimmungsort des Gepäcks gespeichert. Diese Daten werden mehrmals an bestimmten Punkten abgerufen, womit sichergestellt werden soll, dass die Gepäcksstücke nicht in eine falsche Himmelsrichtung abheben. Ein weiterer Vorteil des Systems besteht darin, dass Passagiere, die aus bestimmten Gründen einen späteren Flug als geplant nehmen, nicht noch einmal ihr Gepäck einchecken müssen.

 

Sprechende Verpackungen

In Zukunft wird es noch seltener Fachverkäufer geben, aber immer öfter Verpackungen, die zu einem sprechen und einem die Produktvorteile anpreisen. „Soundboard“ heißt die neueste Entwicklung. Dabei handelt es sich um ein Display, aus dessen Wellpappe-Lautsprecher auf Knopfdruck Musik und eine elektronische Stimme ertönen. Als Käufer erspart man sich damit das Lesen des Kleingedruckten und erhält in Summe mehr Informationen – sagen zumindest die Erfinder. Wenn dann allerdings noch Fragen offen bleiben, steht man wohl ziemlich alleine da. – Aber vielleicht tröstet einen dann eine stets freundliche Computerstimme…

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