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Trekkingzelte - Domizil für unterwegs

Worauf man achten sollte, damit es auf Tour auch ein bißchen Komfort gibt.

Geschmacksfrage: Nächtigung im Kuppelzelt…

Sommerzeit – Aktivzeit. Sportliche nützen angenehme Temperaturen, langes Tageslicht und eine mit Glück auch stabile Wetterlage für mehrtägige Wanderungen oder Radtouren. Für viele gehört das Übernachten im Zelt zu derlei Aktivitäten dazu.
Welche Arten von Zelten eignen sich für solche Unternehmungen? Was sollte beim Kauf eines Zeltes beachtet werden, damit es auf Tour keine unliebsamen Überraschungen und lästigen Ärgernisse gibt?
In einem aktuellen Test der Stiftung Warentest über Trekkingzelte mit einem Gesamtgewicht zwischen drei und fünf Kilogramm, geeignet für ein bis zwei Personen, wurden die „Knackpunkte“ ausgemacht, die entscheidend dafür sind, ob die im Zelt verbrachte Zeit gemütlich und entspannt verbracht werden kann oder unnötig erschwert wird.

Kuppelzelte sind selbsttragend

Zwei-Personen-Zelte sind vor allem als Kuppel- oder Tunnelzelt erhältlich. Kuppelzelte haben gegenüber Tunnelzelten den Vorteil, daß sie selbsttragend sind und bereits aufgespannt leicht in eine andere Position gedreht oder an einen anderen Platz getragen werden können. Das kann etwa dann von Nutzen sein, wenn sich herausstellen sollte, daß am auserkorenen Zeltplatz Steine oder Wurzeln unter einer dünnen Schicht Wiese zwar nicht sichtbar, aber nichtsdestotrotz deutlich spürbar sind.
Sowohl Kuppel- als auch Tunnelzelte bestehen üblicherweise aus einem luftdurchlässigen Innen- und einem beschichteten Außenzelt. Sinn und Zweck der Doppelkonstruktion ist, daß sich Kondenswasser – verursacht durch Atemluft, nasse Kleidung, hohe Luftfeuchtigkeit und Ähnliches – am Außenzelt absetzt und das Innenzelt trocken bleibt. Bei manchen Zelten sind Innen- und Außenzelt getrennt voneinander, bei anderen können sie gemeinsam aufgebaut werden. Letzteres bewährt sich vor allem bei Regen: Das Innenzelt bleibt während des Aufbaus trocken.
Bei einigen Kuppelzelten ist eine Firststange einzuziehen, das Außendach bildet dann eine Art Vordach über den Eingängen, wodurch diese regengeschützt sind. Außerdem wird zusätzlicher trockener Platz als Stauraum für Gepäck oder zum Kochen gewonnen.

Qualität schwer zu beurteilen

Die Qualität des verwendeten Materials ist für Laien nur schwer abschätzbar. Geachtet werden kann aber auf die Verarbeitung kritischer Stellen wie Nähte, Abspannungen und Bodenbefestigungen. Von Fabrikaten, bei denen diese nicht einwandfrei gefertigt sind, sollte besser Abstand genommen werden. Ob ein Zelt regenfest ist oder nicht, kann anhand der Angaben zur Höhe der Wassersäule, die das Gewebe im Neuzustand aushält, abgelesen werden. Diese sollte mindestens 1000 Milliliter betragen. Aber selbst das garantiert nicht, daß an den Nähten nicht trotzdem Wasser eindringen kann. Gewiefte Gelegenheitscamper nehmen deswegen sicherheitshalber Nahtdichtmittel mit auf Reisen.

Das Zelt muß passen

Vor dem Kauf sollte man ein Zelt in aufgebautem Zustand auf jeden Fall genau inspizieren und darin probegesessen und probegelegen sein. Ist es groß genug? In Zelten, in die man sich mühsam hineinpferchen muß, wird man wahrscheinlich keine erholsame Nacht verbringen. In der Praxis hat es sich als Vorteil erwiesen, wenn die Liegeflächen bei Zelten mit nur einem Eingang längs zu diesem ausgerichtet sind. Sind sie quer zum Eingang eingerichtet, müssen Ein- und Ausstieg entweder geplant erfolgen oder ein Zeltbewohner über den anderen klettern, um zu seinem Liegeplatz zu kommen. Das ist besonders während der Nacht unangenehm, wenn einer schläft, der andere noch einmal das Zelt verlassen möchte. Günstig sind zwei einander gegenüberliegende Eingänge: Sie erleichtern ebenfalls den Ein- und Ausstieg, und das Zelt läßt sich durch Durchzug besser lüften und kühlen. Damit auch bei „eintürigen“ Zelten ausreichend Frischluft ins Innere dringen kann, sind bei guten Fabrikaten auf jeden Fall zwei einander gegenüberliegende „Fenster“ mit Moskitonetzen vorhanden. Da die Nächte in unseren Breiten und vor allem in höhergelegenen Regionen empfindlich kühl sein können, sollten die „Fenster“ aber mit Abdeckungen verschließbar sein.

Manche sind zu niedrig

Ist das Zelt innen hoch genug? Können beide Bewohner aufrecht sitzen, ohne mit dem Kopf „durch das Dach zu wachsen“? Wer wegen Schlechtwetters längere Zeit das Zelt hüten muß, weiß den Vorteil ausreichender Innenhöhe zu schätzen. Ein Tag, gezwungenermaßen überwiegend im Liegen verbracht, kann sehr lang erscheinen. Bei den „höheren“ der von der Stiftung Warentest getesteten Zelte betrug die maximale Innenhöhe – ausreichende – 1,20 Meter. Ein Haken beziehungsweise Schlaufen zum Aufhängen der Taschenlampe, damit das Domizil gut ausgeleuchtet ist und man freihändig lesen kann, sowie pro Bewohner eine Zeltinnentasche für Handschuhe, Brillen, Taschentücher, Bücher und anderen Kleinkram machen das Leben ebenfalls bequemer. Speziell für Radfahrer gibt es übrigens bereits Zelte, in denen auch die Räder untergebracht werden können. Gepäck-, Kartentasche und Tacho müssen nicht mehr allabendlich ab- und morgens wieder anmontiert werden. Allerdings sind diese Zelte, wie der Praxistest der Stiftung Warentest ergeben hat, nicht ganz einfach aufzubauen.

Zeltaufbau üben

Es sollte potentiellen Käufern möglich sein, das Zelt im Geschäft probehalber auf- und wieder abzubauen. Es gibt einfachere und kompliziertere Systeme, und wer darüber hinaus noch nie ein Zelt aufgebaut hat, kommt nicht unbedingt mit jedem Fabrikat gleich gut zurecht. Geachtet werden sollte auch auf die Länge des zusammengelegten Gestänges. Ist es problemlos zu transportieren? Als
Schwachstelle erweist sich bei manchen Zelten laut Stiftung Warentest das Befestigungssystem. Technische Mängel wie kurze Befestigungsschlaufen und schlecht festzuklemmende Abspannleinen sorgen für Ärger beim Aufbau. Heringe aus Kunststoff können auf steinigem Boden brechen, Stahl- oder Aluminiumnägel können sich verbiegen: Einige Reserveheringe im Reisegepäck sind sicher kein überflüssiger Ballast. Auf jeden Fall empfehlens-wert ist ein ausreichendes „Trockentraining“ im Zeltaufbau. Mangelnde Routine kann sich im Fall eines Schlechtwettereinbruches rächen, wenn man sich und seine Sachen möglichst schnell ins Trockene retten muß – dann entscheiden unter Umständen Minuten, ob man gemütlich im Zelt sitzt und entspannt dem Prasseln des Regens lauscht, oder ob man pitschnaß und frustriert im Feuchten vor sich hindampft.

… oder im Tunnelzelt.

Speziell für Radfahrer: Auch das Rad hat Platz.

Kompetent

Probesitzen und probeliegen.

Das Zelt muß den Bewohnern in seinen Abmessungen passen, ausreichend groß und ausreichend hoch sein.

Kritische Stellen begutachten.

Nähte, Abspannungen und Befestigungssystem sind Schwachstellen mancher Zelte.

Trockentraining absolvieren.

Routine beim Zeltaufbau macht sich bei widrigen Witterungsbedingungen bezahlt.

Ersatzheringe mitnehmen.

Heringe aus Kunststoff können auf Stein splittern, Heringe aus Metall sich verbiegen.

Nicht ohne Nahtdichtmittel.

Auch bei Zelten aus regenfestem Material kann durch die Nähte Wasser eindringen.

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