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Fahrradhelme für Kinder - Schutz mit Pfiff

  • Qualität wurde besser, Design ansprechender
  • Helme müssen passen und gefallen

Radfahrer schützt im Fall des Falles weder Blechhülle noch Airbag. Nur ein Helm beschirmt den Kopf. Untersuchungsdaten sprechen eindeutig für den Kopfschutz: Bis zu 85 Prozent der Kopfverletzungen infolge von Fahrradunfällen wären mit Helm vermeidbar oder von minderer Schwere. Obwohl die Akzeptanz wächst, radeln längst noch nicht alle Kinder mit Helm.

Helme für Kinder

Welche Fahrradhelme empfehlenswert sind,  hat die deutsche Stiftung Warentest in einem Test herausgefunden. Getestet wurden Helme für kleinere Kinder, die eher noch im Kindersitz mitfahren, und für größere Kinder.

Zwei Modelle bieten keinen Schutz

Auf dem Markt haben sich Microshellmodelle durchgesetzt: Über einer Hartschaumschale, der Knautschzone des Helmes, wölbt sich eine foliendünne, pflegeleichte Kunststoffaußenschale (Microshell). Design und Dekor sind heute schnittiger als früher – schließlich sollen Helme nicht nur schützen, sondern auch gefallen: Nur dann bestehen gute Chancen, dass sie auch getragen werden. Besser geworden ist auch die Qualität, die meisten Helme bekamen gute Noten ausgestellt. Nur ein Modell (MET Buddy) war in der Stoßdämpfung so schlecht, dass der Helm auf „nicht zufriedenstellend“ abgewertet wurde. Carrera Jolly bestand den Abstreiftest nicht und heimste deswegen ein „weniger zufriedenstellend“ im Unfallschutz ein. Dieses Modell kann unter Umständen vom Kopf fliegen, bevor es seine Schutzfunktion erfüllen kann.

Zum Anpassen: Ringe statt Pads

Wie wirksam ein Helm schützt, hängt entscheidend von Passform, Einstellung auf die individuelle Kopfgröße und -form und Trageeigenschaften ab. Heute sind die meisten Helme im Inneren der Schale mit Plastikringen ausgestattet (ähnlich Bauarbeiterhelmen). Durch das Kopfringsystem entfällt das umständliche Auswechseln der bislang üblichen Pads mit ihren Klettverschlüssen. Die Anpassung an die jeweilige Kopfform wurde damit wesentlich erleichtert.

Belüftung

Lüftungsschlitze in der Helmschale – möglichst mit Insektenschutz – sollten dafür sorgen, dass auch im Hochsommer kein Hitzestau entsteht.

Richtige Anwendung

Beim Aufsetzen passieren aus Unkenntnis oft Fehler: Der Helm kommt verkehrt auf den Kopf, die Riemen sind gar nicht oder nur lose geschlossen, der Helm sitzt zu tief im Nacken, oder er wird zu tief in die Stirn geschoben. In guten Gebrauchsanleitungen sollten die wichtigsten Sicherheitsaspekte, das richtige Aufsetzen, leicht verständlich dargestellt sein. Nicht alle Gebrauchsanleitungen erwiesen sich als gleichermaßen informativ. 

Schauen Sie auf das Prüfsiegel

Beim Kauf ist es wichtig, die Kinder mitzunehmen. Ein Helm muss rundum sitzen, und zumindest das Design sollten die Kinder selbst aussuchen dürfen. Bei Helmen ungewisser Herkunft hilft ein Blick ins Innere. Ist dort ein Prüfsiegel zu finden, können Eltern relativ sicher sein, ein Mindestmaß an geprüfter Sicherheit geboten zu bekommen. Am bekanntesten sind das GS-Prüfsiegel vom TÜV auf DIN-Basis, ANSI oder SNELL (USA), bfu (Schweiz) und KOVFS (Schweden). Neuere Helme europäischer Produktion werden nach EN 1078 geprüft.

Wechsel nach Sturz

Nach einem Unfall sollten Fahrradhelme unbedingt ersetzt werden: Die Schutzwirkung ist möglicherweise nicht mehr gegeben (Haarrisse).

Helmposition

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Fahrradsturzhelm
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Helmkauf nur mit Kind. Das Kind zum Helmkauf unbedingt mitnehmen. Der Helm muss rundum passen, das Design gefallen.

Falsch aufgesetzt nützt wenig. Helm weder in die Stirn noch in den Nacken ziehen, der Verschlussriemen muss fest am Unterkiefer anliegen.

Wenn’s passiert ist. Nach einem Unfall neuen Helm kaufen.

Abus: Evva Werk GmbH & Co KG, Wienerbergstraße 59–65, A-1120 Wien, (01) 811 65-0

AGU: Höllbacher Ilona, AGU Sport, Habach 136 A, A-5321 Koppl, (06221) 79 07

Alpina Sport- und Optik VertriebsgesmbH, Neudaugasse 333, A-5741 Neukirchen, (06565) 68 90-0

Bell: Trendsport Peter Künstl GmbH, Südtiroler Straße 1, A-6911 Lochau, (05574) 471 47-0

Carrera Optyl Austria Trading GmbH, Johann-Roithner-Straße 131, A-4050 Traun, (07229) 773-0

Cratoni: Thalinger GmbH, Schubertstraße 12, A-4600 Wels, (07242) 497-0

Giro: Müller GmbH, Radsporthandel, Bahnhofgürtel 46, A-8020 Graz, (0316) 71 70 07-0

Hamax: Stelzhammer Klaus, Postfach 23, A-5018 Salzburg, (0664) 303 59 16

KED: Barisits Robert K., Mag., Sportartikelvertrieb, Bernhard-Höfel-Straße 14, A-6020 Innsbruck, (0512) 39 22 87

MET: Bartels Andreas, Falkenweg 9, A-4600 Thalheim bei Wels, (0664) 262 32 93

Uvex Austria GmbH, Kamerlweg 33, A-4600 Wels, (07242) 623 23-0

Der Test wurde von der Stiftung Warentest durchgeführt und umfasst 13 Fahrradhelme für kleinere und größere Kinder/Jugendliche.

Abwertung
Bei „nicht zufriedenstellender“ Stoßdämpfung wurde sowohl das Gruppenurteil Unfallschutz als auch das Testurteil auf „nicht zufriedenstellend“ abgewertet. Bei einem „nicht zufriedenstellend“ in der Abstreifsicherheit ist der Unfallschutz bestenfalls „weniger zufriedenstellend“.

Unfallschutz
Prüfung nach der Europanorm DIN EN 1078.
Stoßdämpfung: Überprüfung an einer Fallmaschine mit Prüfköpfen der Größe 50 und 54 cm. Vorbereitung der Helme: Tiefkühlung auf minus 20 Grad Celsius, Erwärmung auf plus 50 Grad Celsius und Beregnung mit Leitungswasser (Zimmertemperatur). Freier Fall der Prüfköpfe mit Helm aus etwa 1,5 m Höhe auf einen flachen Stahlsockel und aus etwa 1,1 m auf einen kantigen Stahlsockel. Aufprall vorn, hinten, oben und seitlich. Die Überschreitung des Grenzwertes an einer Stelle führte zum Urteil „nicht zufriedenstellend“.

Abstreifsicherheit:
Mit einem 10-kg-Fallgewicht wurde versucht, den Helm bei geschlossener Trageeinrichtung von hinten über den Prüfkopf zu ziehen. Außerdem Prüfung der Elastizität und Reißfestigkeit von Riemen und Verschlüssen.

Handhabung/Komfort
Fünf Kinder beurteilten unter Aufsicht von Fachleuten das Einstellen auf die Kopfgröße, die Trageeigenschaften wie beispielsweise Auf- und Absetzen, Verstellen der Riemen, Passform, Geräuschwahrnehmung sowie die Funktion mit einer Brille. Ermittlung der Belüftungseigenschaften durch Thermographie. Die Gebrauchsanleitungen wurden auf Vollständigkeit und Verständlichkeit überprüft.

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