Teuer und schlecht
Gemeinsam ist ihnen leider aber auch, dass die Kernfunktion – die Wiedergabe von Filmen – wenig Freude bereitet. Just eines der teuersten Geräte (Sony) musste gar mit „nicht zufriedenstellend“ beurteilt werden. Schon bei normalem Tageslicht brachten es nur vier Player (Toshiba, Grundig, Odys und Philips) in diesem Punkt auf ein „gutes“ Testurteil. Lacht gar erst einmal die Sonne durch das Autofenster, schaffen nur noch zwei Player ein „durchschnittlich“ (Panasonic und Thomson), alle anderen kommen über „weniger zufriedenstellend“ nicht hinaus. Dunkle Filmsequenzen saufen ab, helle hingegen reißen aus. Das Bild wirkt darüber hinaus oft wenig detailreich, flau und unscharf. Bei etlichen Geräten ist der Kontrast nicht regelbar (Panasonic, Toshiba, Daewoo, Mustek); der Xoro- Player erlaubt auch keine Nachjustierung von Helligkeit und Farbe.
Auch Standbilder schlecht
Wider Erwarten gilt die schlechte Darstellungsqualität nicht nur für bewegte Szenen, sondern in sogar noch höherem Maß auch für die Darstellung von Fotos im JPEG-Format: Nur Lenco und Philips konnten hier „durchschnittlich“ punkten, alle anderen lagen deutlich darunter. Für die portable Diashow sind die Geräte also kaum geeignet, da bringt selbst das Display der Digicam in der Regel ein besseres Bild.
Noch ärgerlicher: Neun der zwölf Prüflinge schaffen es nicht, im Bedarfsfall das Bildformat von 3 : 4 auf 16 : 9 (und umgekehrt) automatisch anzupassen, es bedarf der manuellen „Nachhilfe“ durch den Betrachter. Beim Xoro ist nicht einmal das möglich, die Breitbild-„Eierköpfe“ sind hier unabänderlicher Standard …
Mehr als die Hälfte ohne Kopfhörer
Für Misstöne sorgen auch die Audioeigenschaften der portablen Player: Über die eingebauten Boxen bringt es nur ein Drittel der Geräte auf eine bessere Klangqualität als „weniger zufriedenstellend“, Kopfhörer werden von mehr als der Hälfte der Hersteller erst gar nicht mitgeliefert. Nur wer separat hochwertige(!) Kopfhörer ersteht, kann damit zumindest „gute“ Audioqualität erwarten (nicht der Fall bei Daewoo und Mustek).
Problem Akku
Sieht man von all dem einmal ab, bleibt die Frage, wie lange der mobile Video-„Genuss“ denn überhaupt währt. Antwort: mit einer Akkuladung zwischen zweieinhalb (Panasonic, Mustek) und sechseinhalb Stunden (Toshiba). Die Mehrzahl der Geräte würde das Filmepos „Dr. Schiwago“ mit seiner Länge von 3 Stunden 17 Minuten also nicht schaffen.
Ähnlich die Bandbreite bei der für das Laden der Akkus benötigten Zeit. Sie reicht von flotten 102 Minuten (Lenco) bis zu mehr als fünfeinhalb Stunden (Xoro und Sony). Bei einigen Herstellern kann während des Ladevorgangs keine DVD wiedergegeben werden: Grundig, Lenco, Daewoo und Mustek. Wenn man nicht vorwiegend an die Verwendung im Auto (mit Anschluss an die Autobatterie) denkt, empfiehlt es sich, schon beim Gerätekauf einen Ersatzakku mit zu erstehen. Die Akkus von Lenco und Philips können überhaupt nur kostenpflichtig in der Werkstatt gewechselt werden.
Zusatzkosten für Extras
Zusatzkosten können auch durch sinnvolle, im Lieferumfang aber nicht enthaltene Tragetaschen und durch die in vielen Fällen wohl gewünschte Halterung fürs Auto entstehen. Dort, wo sich zwei Betrachter das Bild eines Players teilen sollen – etwa die Kinder auf den Rücksitzen –, lohnt auch ein Blick in die Tabellenspalte „Kontrastverlust von der Seite“. Das beugt Streitereien vor, wenn es nach dem Druck auf den Play-Knopf erneut frei nach Goethe heißt: „Ihr naht euch wieder, verschwommene Gestalten ...“