- Heizkosten lassen sich um 10 bis 15 Prozent senken
- Ein wichtiger Kostenfaktor ist die Montage
Thermostatventile - Kleine Sparmeister
Ein paar hundert Schilling
Natürlich hat diese Ersparnis ihren Preis: Zwischen 320 und 450 Schilling kosten die getesteten Thermostatventile. Das allein scheint wohl nicht allzu viel. Nur: Oft wird auf eine Kleinigkeit vergessen, die zu beträchtlichen Mehrkosten führt. Und diese „Kleinigkeit“ heißt Installateur. Den brauchen Sie, um die Thermostatventile an den Heizkörpern zu montieren. Denn von der Selbstmontage ist abzuraten: Zu vielfältig sind die konstruktiven und heiztechnischen Details, die es zu beachten gilt, will man den höchstmöglichen Wirkungsgrad bei gleichzeitiger Sicherheit im Betrieb erreichen. Eine Sache für den Fachmann also, der sich das aber zu äußerst unterschiedlichen Preisen abgelten lässt. Sicher ist: Selbst im billigsten Fall machen die Installateurkosten ein Vielfaches des Gerätepreises aus. Wird die Heizanlage im Zuge einer Reparatur ohnehin entleert, wäre das der beste Moment, kostengünstig auf Thermostatventile umzurüsten. In diesem Fall können Sie davon ausgehen, dass sich die Kosten sogar innerhalb von ein, zwei Heizperioden amortisieren.
Funktionsweise
Das Thermostatventil wird am Heizkörper angebracht und erlaubt die Temperaturmessung und -regelung für jeden einzelnen Heizkörper und damit Energieersparnis, unabhängig davon, woher dieser seine Wärmeenergie bezieht – Heizkesselanlage, Therme, Fernwärme... So ist es möglich, jeden Raum individuell zu temperieren (natürlich nur, sofern auch alle Heizkörper mit Thermostatventil ausgerüstet sind). Im Bad hat es dann zum Beispiel wohlige 22 Grad, im Wohnzimmer 18 bis 20 Grad, im Schlafgemach genügen 16 bis 18 Grad und so weiter.
Thermostatventile vermögen besonders dort gute Dienste zu leisten, wo Sie schon bisher händisch einzelne Heizkörper per einfachem Drehventil reguliert haben.
Fehl am Platz sind Thermostatventile allerdings dann, wenn die Raumtemperatur bereits durch einen Raumthermostat geregelt wird.
Ganz generell sollte man natürlich die gewünschte Raumtemperatur mit Bedacht wählen: Ein Grad weniger bedeutet sechs Prozent Heizkostenersparnis, lautet die bekannte Faustformel dafür. Hier liegt sicher die größte Möglichkeit zur Kostensenkung, die durch Thermostatventile zusätzlich unterstützt wird.
Überhöhte Kostenvoranschläge
Wir haben uns von mehreren Installateuren Kostenvoranschläge für den einfachsten Fall legen lassen – den Einbau eines einzelnen Thermostatventils. Das Ergebnis war verblüffend: Zwischen 2300 und 6200 Schilling begehrten die Handwerksleute für ihr Tun (inklusive Thermostatventil). Unser Eindruck: Die Installateure veranschlagen die Arbeitszeit äußerst großzügig (in unserem Fall bis zu dreieinhalb [!] Stunden) und einige Positionen (wie zum Beispiel Dicht- und Kleinmaterial) sind in der Höhe nur schwer nachvollziehbar. Auf Grund des günstigsten Angebots haben wir dann den Austausch auch wirklich in Auftrag gegeben – und siehe da: Gedauert hat die Montage nicht länger als eine halbe Stunde, insgesamt bezahlten wir knapp über 2000 Schilling. Vielleicht sind es nicht nur Steuervorschreibungen und Heizkostenabrechnungen, die einem manchmal stark überhöht vorkommen?
So bringen Thermostatventile am meisten
Temperaturfühler. Die Luft muss ungehindert um das Thermostatventil zirkulieren können. Schwere, bodenlange Vorhänge, tiefe Heizkörpernischen, die Sitzgarnitur oder das Kastl vor dem Heizkörper können dies vereiteln. In diesem Fall empfiehlt sich der Einsatz eines Temperaturfühlers, der an einer gut umlüfteten Stelle der Wand montiert und mit dem eigentlichen Ventil verbunden wird.
Richtig lüften. Kippstellung der Fenster mindert die Effizienz der Thermostatventile drastisch – lieber öfter am Tag für fünf bis zehn Minuten kräftig durchziehen lassen. Bei geöffnetem Fenster die Ventile schließen (zum Beispiel in der Nacht, wenn das Schlafzimmerfenster geöffnet ist).
Richtig dosieren. Räume nie zu weit abkühlen – das Wiederaufheizen auf Wohntemperatur kostet mehr Energie als kontinuierliche (allenfalls um einige Grad abgesenkte) Beheizung; keine „Kälteinseln“ durch nicht beheizte Räume entstehen lassen.
Türen schließen. Türen zu Zimmern mit niedrigerer Raumtemperatur geschlossen halten (zum Beispiel nicht den Rest der Wohnung mittels geöffneter Küchentür „mitheizen“).
Comap HandelsgesmbH, Robert-Schumann-Gassse 38, A-2380 Perchtoldsdorf, (01) 869 94 16-0
Danfoss GesmbH, Danfoss Straße 8, A-2353 Guntramsdorf, (0 2236) 50 40
Gampper: Berghofer Anton GesmbH, Edelsinnstraße 5, A-1120 Wien, (01) 811 66-0
Heimeier: Techno Trade GesmbH, Bayernstraße 411, A-5071 Wals-Siezenheim, (0662) 85 42 97-0
Herz Armaturen GesmbH, Richard-Strauss-Straße 22, A-1230 Wien, (01) 616 26 31-0
MNG/Honeywell: Honeywell Austria GesmbH, Handelskai 388, A-1020 Wien, (01) 727 80-0
Oventrop: Schrögenauer Franz GesmbH, Rottenbacher Straße 23, A-4680 Haag, (07732) 39 11-0
Rossweiner: Haslinger Siegfried, Handelsagentur, Maierhof 93, A-4906 Eberschwang, (07753) 22 94-0
Nicht jedes passt. „Schnell im Baumarkt“ einkaufen ist heikel – Sie brauchen jedenfalls gute Beratung.
Ein Fall für Profis. Selbstmontage ist Laien nicht zu empfehlen.
Mehrere Kostenvoranschläge einholen. Lassen Sie Gerätepreis und Montagekosten separat angeben.
Richtwert für die Einbaukosten. Bei mehreren Heizkörpern je Ventil eine halbe Stunde Arbeitszeit sowie 50 bis 100 Schilling für Kleinmaterial.
Heizkosten-Spartipp. Ein Grad weniger Raumtemperatur bedeutet eine Heizkostenersparnis von etwa sechs Prozent.
Im Test: 8 Thermostatventile, veröffentlicht aus einem Testbericht der deutschen Stiftung Warentest.
Regelungsverhalten: Die Prüfungen erfolgten in Anlehnung an EN 215, Teil 1.
Handhabung: Laien und Heizungsfachleute beurteilten mit Ergonomen die Einstellfunktionen der Thermostatventile. Die Gebrauchsanleitungen beurteilten die Prüfer nach Struktur, lernlogischem Aufbau, Visualisierung und Verständlichkeit.