Zum Inhalt

Wasser sparen - Kostbares Nass

Sparen beim Wasser­ver­brauch heißt oft auch ­Energie sparen. Die Wahl der Geräte und ­Armaturen in Bad, WC und Küche ist dabei wesentlich. Und auch ein Über­denken der ­Gewohnheiten in Bad und Garten.

Um den Wasserverbrauch sinnvoll und ohne Hygieneeinbußen zu senken und dabei auch Geld zu sparen, gibt es vielfältige Ansatzpunkte. Der Wasserzähler sollte dabei nicht das einzige Kontrollinstrument sein. Wir haben ihnen ein paar Tipps zusammengestellt

Mängel rasch beheben

Armaturen und Dichtungen im Wasserleitungssystem sollten regelmäßig kontrolliert und gewartet, technische Mängel wie tropfende Wasserhähne oder rinnende WC-Spülungen sofort behoben werden. Bei einem tropfenden Wasserhahn entsprechen 10 Tropfen pro ­Minute hochgerechnet auf ein Jahr 33 vollen Badewannen, durch einen defekten Spül­kasten rinnen pro Tag bis zu 40 bis 500 Liter Wasser weg. Das entspricht etwa 20 bis 220 verschenkten Euro pro Jahr!

WC-Spülung mit Spartaste

Mit durchschnittlich 34 Litern fließt etwa ein Viertel des Pro-Kopf-Wasserverbrauchs in einem Haushalt durch die Toilettenspülung weg. Wasserstopp-System und Zwei-Mengen-Spülkasten sollten daher Standard sein. Durch sie lässt sich der Wasserverbrauch der Toilette bis um die Hälfte gegenüber ­älteren Systemen verringern. Mit einem ­Urinal lässt sich der Spülwasserbedarf pro Benutzung auf etwa einen Liter Wasser ­reduzieren.

Wassersparende Maschinen

14 Liter des täglichen durchschnittlichen Pro-Kopf-Wasserverbrauchs entfallen auf das Wäschewaschen, rund 3 Liter auf den Geschirrspüler. Beim Kauf von Waschmaschine und Geschirrspüler sollte unbedingt auf den Wasserverbrauch geachtet werden. Das Wasser wird dabei am effizientesten genutzt, wenn das passende Waschprogramm gewählt wird und die Geräte voll beladen arbeiten. So ist für die meist kurz getragene, gering verschmutzte Wäsche in der Regel keine Vor­wäsche nötig und für den Hauptwaschgang reichen 40 Grad Celsius aus.

Versteckter Wasserkonsum

Sparen beim Gießen

Auch beim Gießen im Garten lässt sich der Wasserverbrauch reduzieren – Regen erspart das Gießen; und gesammeltes Regenwasser kann beim Bewässern des Gartens das Trinkwasser aus der Leitung ersetzen. Wenn Sie am kühleren Morgen oder am Abend gießen, verdunstet wesentlich weniger Wasser als bei Sonnenschein untertags. Ebenso, wenn Sie in Boden­nähe gießen, ­etwa durch Verwendung eines Tropfschlauches statt eines Rasensprengers.

Doppelt sparen beim Warmwasser

Wenn es um Warmwasser geht, bedeutet Wasser sparen auch Energie sparen. Warmwasser ist mit durchschnittlich etwa zwölf Prozent des Gesamtenergieverbrauchs nach der Heizung der zweitgrößte Energieverbraucher im Haus. Auf den Warmwasser­verbrauch hat das Benutzerverhalten einen sehr großen Einfluss. Basis ist, die optimale Wasser­temperatur einzustellen (Boiler auf 60 Grad Celsius). Duschen statt baden reduziert Wasser- und Energieverbrauch.

Für ein Vollbad ist bis zu dreimal so viel Energie ­nötig wie fürs Duschen. Doch auch beim ­Duschen lässt sich durch Wasser sparende Duschköpfe der Wasserverbrauch ohne Komfortverlust um bis zu 50 Prozent ver­ringern. Denn je nach Duschkopf werden zwischen 6 und 14 Liter pro Minute verbraucht. Durchschnittlich wird in Österreich sieben bis acht Minuten lang geduscht. Duscht jemand nur vier Minuten, spart das 24 bis 56 Liter Wasser. Der individuelle Spielraum ist hier groß. Auch der Einsatz eines Strahlreglers am Waschbecken, der dem Wasser Luft beimischt, reduziert den Wasserverbrauch.

Versteckter Wasserkonsum

Übersehen wird oft, dass der Löwenanteil des Wasserverbrauchs im Haushalt gar nicht am Wasserzähler ablesbar ist. Denn zu den 135 Liter Wasser, die in Österreich durchschnittlich pro Kopf und Tag im Haushalt verbraucht werden, kommen noch rund 4.400 Liter an "virtuellem" Wasser hinzu. Das ist Wasser, das wir mit Lebensmitteln, Kleidung und anderen Gebrauchsgegenständen des Alltags konsumieren, weil für deren Produktion viel Wasser aufgewendet werden muss.

Die Produktion von einem Kilogramm Getreide verbraucht etwa 1.500 Liter Wasser, für ein Kilogramm Rindfleisch sind 15.000 Liter, für ein T-Shirt 4.100 Liter und für ein Auto bis zu 400.000 Liter nötig. So kommt es, dass ein wasserreiches Land wie Österreich sogar aus zum Teil von Wasserarmut geprägten Regionen der Welt Wasser „importiert“. Durch bewussten Konsum – mehr regionales, saisonales Gemüse und Obst, weniger Fleisch, langlebige Produkte – wird daher auch viel Wasser gespart.

Buchtipp: "Besseres Wasser"

Besseres Wasser

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Nicht Wasser­mangel ist in unseren Breiten das Problem, sondern die Qualität des kostbaren Nass. - Unser Buch "Besseres Wasser" informiert über alle Aspekte der Was­serqualität und klärt über Notwendigkeit und Sinn­ der gängigsten Wasserbehandlungsme­thoden auf. Nicht zuletzt gibt es nützliche Tipps und Anregungen zum effizien­ten Umgang mit Wasser in Haushalt und Garten.

  • 168 Seiten, Flexcover
  • 16,90 € + Versand

Shop: Besseres Wasser

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Wem gehört unser Trinkwasser?

Wem gehört unser Trinkwasser?

Von österreichischem Trinkwasser profitiert nicht nur die Bevölkerung. Unternehmen zapfen dieses Wasser gratis und verkaufen es.

Abwasser: Eine vernachlässigte Ressource

Abwasser: Eine vernachlässigte Ressource

Der Süßwasserbedarf wächst weltweit, damit fallen auch immer größere Abwassermengen an – und diese werden zu mehr als 80 Prozent unbehandelt abgeleitet. Doch das Bewusstsein für Abwasser als wertvolle Ressource steigt – auch in Österreich.

Bodenversiegelung: Gestörter Kreislauf

Bodenversiegelung: Gestörter Kreislauf

Immer öfter fällt massiver Starkregen. Die Bodenversiegelung verschärft die Auswirkungen. Und das wertvolle Nass rinnt ab, statt versickern zu können.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang