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Unterjährigkeitszuschlag bei Versicherungen: Kein Geld verschenken

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Durch die Umstellung auf jährliche Prämienzahlung bei Versicherungen lässt sich auf längere Sicht viel Geld sparen. Der VKI-Unterjährigkeitszuschlags-Rechner zeigt auf, wie viel genau.

„Sie wollen auf Nummer sicher gehen? Für monatlich nur 50 Euro sind Sie geschützt!“. Mit Sprüchen wie diesem werden in der Versicherungsbranche oft Polizzen angepriesen. Die monatlichen Beiträge klingenim Gegensatz zum Jahresbetrag leistbar, sind aber über die Jahre gesehen teuer erkauft. Denn Versicherungsprämien sind in den meisten Fällen einmal jährlich fällig, zu Beginn des neuen Versicherungsjahres. Wer die Prämien monatlich, viertel- oder halbjährlich abstottert, muss dann einen gewissen Aufschlag leisten, den Unterjährigkeitszuschlag.

Mehrere Hundert Euro pro Jahr

Manche Versicherer verzichten auf die Einhebung des Zuschlags für die Prämie, wenn sie monatlich über das Konto eingezogen wird. Bei der Mehrzahl der Anbieter erhöht sich die Prämie aber bei Monatszahlungen, und das um bis zu 6 Prozent. Das sieht auf den ersten Blick nicht nach viel aus, übers Jahr gesehen kommt hier aber einiges zusammen – und das nicht nur für eine Versicherung: In vielen Haushalten laufen mehrere Polizzen wie Kfz-Haftpflicht, Haushalts- und Eigenheim-, Lebens oder private Unfallversicherung, Rechtsschutz und so weiter. Das macht schnell einmal mehrere Hundert Euro pro Jahr nur für die unterjährige Prämienzahlung aus.

Doppeleffekt bei Kfz

Bei der Kfz-Haftpflichtversicherung wirken sich monatliche, viertel- oder halbjährliche Prämienzahlungen sogar doppelt negativ aus: Einerseits erhöht sich dadurch die an den Versicherer gezahlte Prämie, andererseits auch die motorbezogene Versicherungssteuer, welche die Versicherungsunternehmen mit den Kfz-Haftpflichtprämien für das Finanzamt einheben und gleich an den Fiskus weiterleiten (siehe Kasten „Motorbezogene Versicherungssteuer“).

Beispiel: Für einen Golf mit einer Leistung von 90 kW, einer monatlichen Prämie von 145 Euro (100 Euro Versicherungsprämie + 45 Euro motorbezogene Versicherungssteuer) und einem sechs prozentigen Unterjährigkeitszuschlag fallen bei monatlicher Zahlung um 67,92 Euro mehr Versicherungsprämie und um 49,10 Euro mehr motorbezogene Versicherungssteuer an. Durch die Umstellung auf jährliche Zahlweise ließen sich allein in einem Jahr und nur bei der Kfz-Versicherung 117 Euro ersparen. Innerhalb von fünf Jahren sind es also fast 600 Euro, die allein in der Autoversicherung durch eine unterjährige Zahlungsweise anfallen.

Insbesondere ist auch bei Lebensversicherungen dieser Zuschlag vielen Verbrauchern nicht bewusst – und schmälert so die Rendite. Würde vonseiten der Versicherungsunternehmen dezidiert darauf hingewiesen, so würden wohl viele Verbraucher die günstigere Zahlungsweise wählen. Denn wer akzeptiert etwa bei einem Kreditvertrag einen Effektivzinssatz (also inklusive aller anfallenden Nebenkosten) von 10 oder gar 20 Prozent?

für die unterjährige Prämienzahlung aus.

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