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Schnellkochtöpfe - Mit Volldampf voraus

Diese Töpfe dürfen unter Druck gesetzt werden. Das Ergebnis sind schonend, schnell und energiesparend zubereitete Lebensmittel.

Folgende Druckkochtöpfe finden Sie in unserem Test:

  • Elo - Praktika Plus XL
  • Fissler - Vitaquick
  • Fissler - Vitavit Premium
  • Tefal - Nutricook
  • Tefal - Secure 5 Neo
  • WMF - Perfect
  • WMF - Perfect Premium

Warum kein Kelomat?
Aufgrund unseres knappen Budgets sind wir bei einem Teil unserer Tests auf internationale Kooperationen angewiesen, im Fall der Schnellkochtöpfe war die deutsche Stiftung Warentest unsere Partnerin. Leider hat die Marke Kelomat in Deutschland keine Marktbedeutung und wir hatten aufgrund der Vertragsgestaltung keinen Einfluss auf die Produktauswahl. Wir waren vor die Wahl gestellt, auf den Test komplett zu verzichten, oder ihn ohne die Marke Kelomat zu veröffentlichen. Wir haben uns für Letzteres entschieden, da wir der Meinung sind, dass der Test trotzdem interessante Informationen enthält.
Ihr KONSUMENT-Team

Die Testtabelle informiert Sie über: Ausstattung/Technische Merkmale (Fassungsvermögen, Gewicht mit Deckel, Bodendurchmesser, Fix einstellbare Garstufen, Druckanzeige mit Ringen, Abnehmbarer Deckelgriff, Liefergarantie für Ersatzteile lt. Anbieter), Garen (Aufheizzeit Induktion/Wärmestrahlung, Wärmehaltevermögen Induktion/Wärmestrahlung, Genauigkeit der Garstufen und Druckanzeige, Aufheizen und Abdampfen), Handhabung (Bedienungsanleitung, Zusammenbauen, Verschließen und Öffnen, Einstellen und Erkennen der Garstufen und Druckanzeige, Abdampfen, Handlichkeit der Griffe und Transport, Einfüllen und Ausgießen, Einsatz, Reinigen), Sicherheit, Stabilität/Haltbarkeit und Energieverbrauch. - Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


7 Schnellkochtöpfe im Test

Zugegeben: Zwischendurch hineinschauen und abschmecken kann man nicht. Ansonsten überwiegen beim Schnellkochtopf (auch Druckkochtopf genannt) die Vorteile.

Zentraler Bestandteil ist der fest verschließbare, mit einem Dichtungsring versehene Deckel. So herrscht im Inneren des Schnellkochtopf ein erhöhter Druck und das Wasser kocht erst bei 110 bis 120 Grad Celsius. Der Dampf ist heißer und dichter als in einem herkömmlichen Topf. Das Essen wird schneller gar, was zugleich Energie spart.

Schonendes garen und dämpfen

Wärmehaltevermögen

Den Stromverbrauch noch weiter senken kann man, wenn man die Herdplatte zum Ende der Kochzeit hin abdreht. Das kann umso früher erfolgen, je besser der Topf die Wärme hält. Im Test am besten gelang dies dem WMF Perfect Premium.

Gemüse wird schonend gedämpft

Weiters benötigt man im Schnellkochtopf weniger Wasser. Das Gemüse befindet sich meist oberhalb davon in einem Locheinsatz, wird also gedämpft. Dabei werden weniger Mineralstoffe herausgelöst als beim Garen direkt im Wasser. Zudem verdrängt der Dampfdruck die im Topf befindliche Luft, sprich: den Sauerstoff – auch jene Vitamine, die sonst schnell oxidieren, bleiben in deutlich größerem Ausmaß erhalten.

Die Preisunterschiede erklären sich aus den Handhabungs- und Ausstattungsdetails. Die Komfortvariante sind Deckel mit zwei bis vier fix einstellbaren Garstufen – zumindest eine davon für empfindliche Speisen. Der Topf reguliert den Druck über ein Ventil selbsttätig. Ohne diese Option kann man den Druck nur mit Verzögerung über den Herd steuern, indem man die Temperatur ändert.

Druckanzeige

Egal ob mit oder ohne Garstufenregulierung – eine Druckanzeige mit (meist farbigen) Ringen erleichtert die optische Kontrolle, ob der Druck im Kochtopf passt. Fehlt eine solche Anzeige, dann erkennt man nicht eindeutig, ob der Druck zu niedrig ist. Einen zu hohen Druck erkennt man erst am Zischen des Überdruckventils. Das verschwendet Energie und reduziert die Wassermenge im Topf. Zu wenig Wasser ist insofern ein Risiko, als das Essen anbrennen oder der Topf selbst beschädigt werden könnte.

Aufwendige Reinigung

Aufwendige Reinigung

So vorteilhaft die Druckdeckel beim Kochen sind, so aufwendig kann das Sauber­machen sein. Zusätzlich zum Deckel müssen auch der Dichtungsring und das Ventil gereinigt werden. Bei den meisten Modellen ist der Geschirrspüler tabu.

Lediglich beim WMF Perfect und bei den Fissler-Töpfen ist das maschinelle Spülen seitens der Hersteller erlaubt. Hier lassen sich auch die Griffe abnehmen – bei Fissler durch das Lösen ­einer Schraube, bei WMF durch einfaches Drücken eines Knopfes. Mit Abstand am umständlichsten ist die Deckelreinigung beim Tefal Nutricook. Sein auffälliges ­Design erhöht den Aufwand.

Liefergarantie für Ersatzteile

Grundsätzlich sind alle getesteten Schnellkochtöpfe stabil und haltbar. Die Anbieter geben in der Regel eine zehnjährige Liefergarantie für Ersatzteile, lediglich bei Elo sind es nur fünf Jahre. Was bei regelmäßiger Verwendung mit Sicherheit fällig wird, ist der Austausch des Dichtungsringes – entweder laut Bedienungsanleitung oder spätestens dann, wenn er sichtbare Verschleißerscheinungen aufweist.

Testtabelle: Schnellkochtöpfe

VKI-Tipps

  • Druckkochtopf-Vorteile. Schnell: Die Kochzeit ist deutlich kürzer, mitunter reduziert sie sich auf die Hälfte. Sparsam: Eine Energieeinsparung von 30 Prozent ist realistisch. Schonend: Dampf und kurze Kochzeiten erhalten 90 bis 100 Prozent der Mineralstoffe sowie wasserlösliche Vitamine wie C und B1 bis B12 in einem relevanten Ausmaß.
  • Testsieger. Fissler Vitavit Premium hat die Nase vorn, dicht gefolgt vom WMF Perfect Premium, bei dem der gelochte Einsatz allerdings extra gekauft werden muss. Beide punkten mit ihren fix einstellbaren Garstufen und einer Druckanzeige. Der Komfort hat allerdings seinen Preis.
  • Alternativen. Geld sparen lässt sich durch die Regulierung des Drucks allein über die Herdtemperatur. Bei Fissler Vitaquick und WMF Perfect, im Test punktemäßig gleichauf, wird dies durch eine leicht ablesbare Druckanzeige mit Ringen erleichtert.

Testkriterien

So haben wir getestet

Im Test der Stiftung Warentest waren 7 Schnellkochtöpfe mit einem Fassungsvermögen von 6 bis 6,7 Litern und einem Topfdurchmesser von 22 Zentimetern.

Garen (20 %)

Die Aufheizzeit wurde auf einem Induktions- und auf einem Wärmestrahlungskochfeld ermittelt, indem 3 Liter Wasser erwärmt wurden, bis ein Druck von 0,7 Bar erreicht war.

Das Wärmehaltevermögen wurde ermittelt, indem die Zeit gemessen wurde, bis der Topf wieder drucklos war.

Bei der Genauigkeit von Garstufen und Druckanzeige wurde geprüft, wie weit bei der jeweiligen Garstufe der Arbeitsdruck und der Regeldruck, bei dem automatisch abgedampft wird, von den Anbieterangaben abweichen. Bei der Druckanzeige wurde geprüft, wie schnell sie reagiert.

Beim Aufheizen und Abdampfen wurde unter anderem der Dampf- und Wasseraustritt während des Garens und beim schnellen Abdampfen überprüft.

Handhabung (45 %)

Ein Experte prüfte die Bedienungsanleitungen unter anderem auf Vollständigkeit, Verständlichkeit und Gestaltung; fünf Hobbyköche prüften sie zusätzlich auf Verständlichkeit. Letztere prüften auch Zusammenbauen, Verschließen und Öffnen der Schnellkochtöpfe, Einstellen und Erkennen der Garstufen und der Druckanzeige. Die Erkennbarkeit der Garstufen und des Drucks bewertete zusätzlich ein Experte.

Der Experte und die Hobbyköche beurteilten das Abdampfen. Die Abdampfzeit wurde mit 3 Liter Wasser von 0,7 Bar auf drucklos ermittelt. Die Handlichkeit der Griffe wurde von den Hobbyköchen bewertet, ebenso das Transportieren anhand des Topfgewichts.

Das Einfüllen und Ausgießen – unter anderem von Wasser und Milch – wurde von den Hobbyköchen geprüft, die Füllmengenskalierung von einem Experten, der Einsatz von den Hobbyköchen. Diese bewerteten beim Reinigen die Zerlegbarkeit des Deckels und die Einfachheit der Reinigung von Topf und Deckel. Ein Experte prüfte zusätzlich, wie leicht die Teile des Deckels zum Reinigen zugänglich und die Griffe abnehmbar sind.

Die Anforderungen an die Bedienungsanleitung wurden auch in Anlehnung an DIN EN 12778:2005 überprüft.

Sicherheit (15 %)

Die Temperaturen an den Griffen und Bedienelementen wurden geprüft. Ebenso die Sicherheit des Schnellkochtopfes bei normalem Gebrauch, beim Öffnen des Deckels und bei vorhersehbarem Fehlgebrauch. Die Abgabe von Nickel aus Edelstahl wurde mit 0,5-prozentiger Zitronensäure bestimmt.

Die Sicherheitsprüfungen wurden in Anlehnung an DIN EN 12778:2005 und die Richtlinie 2014/68/EU durchgeführt, die Abgabe von Nickel in Anlehnung an CM/Res(2013)9.

Stabilität und Haltbarkeit (10 %)

Zur Bewertung der Bodenstabilität wurde die Bodendurchbiegung vor und nach der Alterung durch 25-maliges Erhitzen auf 220 °C und Abschrecken mit kaltem Wasser geprüft. Die Griffe wurden auf Biegefestigkeit und Materialermüdung geprüft. Die Prüfungen wurden in Anlehnung an DIN EN 12778:2005 durchgeführt.

Energieverbrauch (10 %)

Die Prüfung erfolgte durch Erhitzen von 3 Liter Wasser jeweils auf Induktions- und Wärmestrahlungskochfeld bis zum Druck von 0,7 Bar.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass Produktmängel sich verstärkt auf das KONSUMENT-Testurteil auswirken. Folgende Abwertungen wurden vorgenommen: War das Garen durchschnittlich, konnte das Testurteil nur eine halbe Note besser sein.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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Leserreaktionen

Warum fehlt Kelomat?

Kelomat ist in Österreich doch das Synonym für Schnellkochtopf schlechthin. Wieso wurde der nicht in den Test mit aufgenommen? Ich selbst besitze einen Kelomat, der inzwischen ca. 50 Jahre alt ist und noch immer perfekt funktioniert.

User "helmut50"
(aus KONSUMENT 6/2020)

Diese Frage haben wir insbesondere von mit Kelomat zufriedenen Leserinnen und Lesern mehrfach bekommen. Tatsache ist: Aufgrund unseres knappen Budgets sind wir bei einem Teil unserer Tests auf internationale Kooperationen angewiesen, im Fall der Schnellkochtöpfe war die deutsche Stiftung Warentest unser Partner. Leider hat die Marke Kelomat in Deutschland keine Marktbedeutung und wir hatten keinen Einfluss auf die Produktauswahl. So hatten wir die Wahl, auf den Test komplett zu verzichten oder ihn ohne Kelomat zu veröffentlichen. Wir haben den Test dennoch veröffentlicht, da wir der Meinung sind, dass er interessante Informationen enthält. Bei zukünftigen Test werden wir Kelomat extra mittesten lassen.

Die Redaktion

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