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Saugroboter in Aktion
Saugroboter im Test Bild: Usoltsev Kirill/Shutterstock

Saugroboter - Jagd nach dem Lurch

Test: Saugroboter boomen, doch nicht alle arbeiten gründlich. Ein Thema sind auch die im Betrieb anfallenden Folgekosten.

Diese Saugroboter finden Sie in unserem Vergleich:

  • Blaupunkt Bluebot XEasy Robotic
  • Dyson 360 Heurist
  • Eufy Robovac 30C
  • iRobot Roomba i7158
  • Medion MD 18861
  • Moneual Mbot 900
  • Neato Botvac Connected D7
  • Vileda VR 201 PetPro
  • Zaco A6

Unsere Testtabelle informiert über: AUSSTATTUNG/TECHNISCHE MERKMALE (Nutzbares Volumen des Staubbehälters, Mindesthöhe für Durchfahrten, Mindestbreite für Durchfahrten, Maximal herabfahrbare Stufenhöhe, Maximal überfahrbare Stufenhöhe, Ladezeit); REINIGEN (Teppichboden, Hartboden, gröberer Schmutz, Mineralstaub, Kaffeepulver, Ecken und Kanten, Fasern); NAVIGATION und Hindernisse überwinden; HANDHABUNG, UMWELTEIGENSCHAFTEN (Geräusch, Staubrückhaltevermögen, Stromverbrauch), DATENSENDEVERHALTEN DER APPS. - Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Günstige Saugroboter schwächeln

Eine der Kernaussagen dieses Tests der Stiftung Warentest lautet: Gründlichkeit ist eine Frage des Preises. Günstige Saugroboter schwächeln entweder auf Teppichboden (Blaupunkt, Vileda, Zaco) oder auf Hartboden (Moneual, Medion) und lassen wesentlich mehr Staub liegen als die teurere Konkurrenz.

Weiter nach vorn schaffte es nur der preisgünstige Eufy, der aber gleichfalls deutliche Schwächen bei der Staubaufnahme zeigte. Allerdings ist auch bei den "guten" Saugrobotern die Leistung vom Untergrund abhängig.

Cartoon: Saugroboter und ihre Mitbewohner
Die meisten Besitzer eines Saugroboters möchten auf seine Dienste nicht mehr verzichten, heißt es in unserem Test. Bild: L. Wisniewski/VKI

Hartboden, Teppichboden, Haare

Hartboden, Teppichboden, Haare

Auf Hartboden spielt das iRobot-Modell ­seine Stärken aus, und auch Neato liefert dort brauchbare Ergebnisse. Auf Teppich­boden hingegen fühlt sich der Dyson zu ­Hause.

Neato und Dyson sind jene beiden Sauger, die den "Härtetest mit Haaren" gut bewältigt haben. Die Herausforderung besteht darin, auf einer je zur Hälfte mit Hart- und Teppichboden ausgelegten Fläche mit 20 cm langen Haaren zurechtzukommen. Bewertet werden Betriebsstörungen, Geräteausfälle, die Stärke der Haarumwicklung an rotierenden Bürsten und Lagern und der dafür notwendige Reinigungsaufwand.

Den Weg frei machen

Apropos Aufwand: Damit die Roboter ungestört arbeiten können, muss man ihnen den Weg frei machen. Dabei sollte man auch an Handyladekabel denken, in denen sie sich verfangen könnten. Sinnvoll, aber natürlich nicht immer möglich ist es, die Auswahl ­danach zu treffen, wie viel Platz unter und neben den Möbelstücken vorhanden ist. Der Dyson etwa ist sehr schmal, dafür aber ­höher als alle ­anderen Sauger im Test.

Im erwähnten Härtetest verlangten mehrere Geräte, zwischendurch von Haaren befreit zu werden. Auch eine volle Staubbox kann menschliches Einschreiten während des Saugvorgangs notwendig machen. Die Behälter sind grundsätzlich recht klein und beim Entleeren wird ordentlich Staub aufgewirbelt.

Beliebt trotz Nacharbeiten

Damit sich die Roboter im Raum orientieren können, müssen ihre Sensoren regelmäßig gereinigt werden. Und es bleibt einem nicht erspart, in den Ecken gelegentlich händisch nachzusaugen. Trotz allem muss man betonen, dass die meisten Besitzer von Saugrobotern nicht mehr auf deren Dienste verzichten möchten.

Zeit, Lautstärke, Stromverbrauch

Grenzen abstecken

Sinnvoll ist es, die Grenzen abzustecken – zum Beispiel, um das Gerät von einem ­bestimmten Bereich fernzuhalten. Das klappt etwa mit Magnetbändern oder Lichtschranken sehr gut, allerdings nur geradlinig und für größere Flächen. Vielseitiger, wenn auch nicht zentimetergenau, funktioniert es mithilfe von Apps, die es den Saugrobotern ermöglichen, Karten der Wohnung anzulegen, anhand derer sie in der Folge navigieren. Bitte beachten Sie dazu auch den ­Beitrag Datenschutz: Spuren auf Gebrauchtgeräten - Vor dem Weiterverkauf.

Datensendeverhalten

Und wie immer, wenn Apps im Spiel sind (nur für Vileda und Zaco gibt es keine), ist das Datensendeverhalten ein Thema. Alle von ihnen übermitteln mehr Informationen, als für den Betrieb notwendig sind, also etwa den Namen des Mobilfunkanbieters oder die Geräte-ID des Smartphones. Bei Blaupunkt werden darüber hinaus Benutzername und Passwort unverschlüsselt übertragen – eine gravierende Sicherheitslücke.

Zeit, Lautstärke, Stromverbrauch

Die Lautstärke beim Saugen kann besonders auf Hartboden mitunter nervtötend sein. Das ist vor allem bei Neato und Dyson der Fall. Dyson hat darüber hinaus den höchsten Stromverbrauch im Testfeld. Gleichfalls nicht unwesentlich ist die benötigte Zeit. Auch dabei spielt der Preis eine Rolle. Während die teureren Geräte den Raum flott und systematisch abfahren, sind die preiswerteren oft um ein Mehrfaches länger unterwegs – im Fall von Blaupunkt und Medion blieb noch dazu rund ein Viertel der Prüffläche ungesaugt.

Verschleißteile

Nicht übersehen darf man die Folgekosten. Bürsten und Filter sind Verschleißteile. Interessant ist aber nicht nur, wie viel sie kosten, sondern auch, wo sie überhaupt beziehbar sind. Diese Fragen muss man vor dem Kauf unbedingt abklären.

Gleiches gilt für den Akku, dessen Lebensdauer laut Anbieterangaben zwischen zwei und fünf Jahren liegt. Das Positive: Er ist bei iRobot, Neato, Dyson, Vileda, Medion und Blaupunkt durch den Benutzer selbst wechselbar. Die Hersteller von Eufy, Zaco und Moneual gaben den ­Testern zum Thema Akku keine Auskunft. 

Tabelle: Saugroboter im Vergleich

Steckbriefe

DIE BESTEN IM TEST

iRobot Roomba i7158
Bester auf Hartboden, Faseraufnahme von Teppichboden sehr gut. Auf Teppich allerdings schwach an Ecken und Kanten. Flächenabdeckung nicht ­optimal. Beste Handhabung, ­ aber Staubbox schwierig zu reinigen.

Neato Botvac Connected D7
Das Gerät mit der breitesten Bürste. Gute Saugleistung auf Hartboden, aber laut. Auf Teppich schwach an Ecken und Kanten. Punkten kann der Neato mit einer guten Flächenabdeckung und geringer Staub­belastung der Raumluft.

DIE BESTEN DURCHSCHNITTLICHEN

Dyson 360 Heurist
Schmal, aber ­zugleich höher gebaut als der Rest. Gut auf Teppich. Auf Hartboden laut und gröberer Schmutz bleibt zum Teil liegen. ­Wirbelt beim Saugen kaum Staub auf. Höchster Strom­verbrauch im Test.

Eufy Robovac 30C
Schaffte als einziges preiswertes Gerät durchschnittliche Saugergebnisse sowohl auf Teppich- als auch auf Hartboden. Sehr gut bei Fasern auf ­Teppich. Die Staubaufnahme lässt zu ­wünschen ­übrig. ­Relativ ­leise.

Testkriterien

Im Test der Stiftung Warentest waren neun Saugroboter ohne Wischfunktion, davon sieben mit Apps. Einkauf: Juni bis Juli 2020.

Hartboden saugen (30 %)

Geprüft wurde auf einer Hartboden-Fläche in Anlehnung an DIN EN 62929:2015–05, Abschnitt 6.3, wie die Saugroboter Mineralstaub aufnehmen. Die Roboter fuhren zehn Mal geradlinig über eine Fläche, auf der Staub verteilt wurde. Dann wurde die aufgesaugte Staubmenge ermittelt. Bei der Aufnahme von gröberem Schmutz (Kunststoff-Hutmuttern) fuhren die Roboter ein Mal über die Fläche, dann zählten die Prüfer die aufgesaugten Hutmuttern. Wie die Geräte Ecken und Kanten reinigen, wurde in einer mit Hartboden ausgelegten Testbox ermittelt. Entlang der Wände wurde gleichmäßig ein 10 Zentimeter breiter Kaffeepulver-Streifen mit insgesamt 10 Gramm ausgebracht. Nach dem ersten Stopp des Roboters und nach zehn Minuten ermittelten die Prüfer ungereinigte Abschnitte und die Menge des aufgesaugten Kaffeepulvers.

Teppichboden saugen (10 %)

Auf Teppichboden wurde der Test Mineralstaubaufnahme in Anlehnung an DIN EN 62929:2015–05, Abschnitt 6.4., wiederholt. Zudem walzten die Prüfer Fasern in den Teppich ein und bewerteten die Faseraufnahme nach fünf Überfahrten der Roboter. Das Saugen an Ecken und Kanten wurde auf Teppich mit Semmelbröseln getestet. Entlang der Wände streuten die Tester gleichmäßig einen 10 Zentimeter breiten Streifen Semmelbrösel mit insgesamt 10 Gramm aus. Dann ermittelten sie ungereinigte Abschnitte und aufgesaugte Brösel nach dem ersten Stopp des Roboters und nach zehn Minuten.

Härtetest mit Haaren (5 %)

Die Geräte fuhren 2,5 Stunden lang im Reinigungsmodus auf einer Testfläche, je zur Hälfte mit Hart- und Teppichboden belegt. Neben Mineralstaub als übliche Verschmutzung streuten die Tester 3 Gramm 20 Zentimeter langes Haar aus. Bewertet wurden komplette Geräteausfälle und wie oft die Saugroboter wegen Betriebsstörungen ausfielen. Dann beurteilten die Prüfer, wie stark die Haarumwicklung an Bürsten und Lagern war und wie hoch der Reinigungsaufwand.

Navigation (25 %)

Im Prüfraum ermittelten die Tester, wie gut die Roboter Hindernisse überwanden, und beurteilten bewältigte Höhenunterschiede, Durchfahrtsbreiten und -höhen. Und Sie prüften in Anlehnung an DIN EN 62929:2015–05, Abschnitt 7, wie flächendeckend die Roboter mit ihrem Saugmund einen ca. 20 Quadratmeter großen möblierten Raum abfuhren.

Handhabung (15 %)

Ein Experte beurteilte Vollständigkeit, Lesbarkeit, Übersichtlichkeit und Verständlichkeit der Bedienungsanleitung. Fünf Nutzer beurteilten, wie sich die Geräte in Betrieb nehmen und Räume sich abgrenzen ließen. Sie beurteilten das Bedienen am Gerät und, wenn vorhanden, per Fernbedienung. Zwei Experten beurteilten das Bedienen per App. Die fünf Nutzer bewerteten beim Leeren des Staubbehälters, Reinigen des Geräts sowie Reinigen oder Wechseln der Filter, wie gut und hygienisch das möglich war. Sie prüften, wie sich die Geräte tragen lassen.

Umwelteigenschaften (15 %)

Auf Hart- und Teppichboden maßen die Prüfer das Geräusch (Schallleistungspegel) in Anlehnung an die EN 60704–2–1. In einem Prüfraum wurde in einer definierten Zeit und Höhe die Staubbelastung der Raumluft während des Betriebs des Roboters überprüft. Es wurde der jährliche Stromverbrauch für die tägliche Reinigung des Navigationsraums (20 Quadratmeter) berechnet. Berücksichtigt wurden die Lauf- und Ladezeiten, der Energieverbrauch fürs Auf- und Erhaltungsladen des Akkus sowie der Stand-by-Verbrauch der Ladestation.

Datensendeverhalten der Apps (0 %)

Experten prüften, in welchem Umfang die Apps der Saugroboter (Android und iOS) Nutzer- oder Gerätedaten an Server sendeten. Sie protokollierten diesen Datenverkehr, analysierten ihn und entschlüsselten, falls notwendig, TLS-Verbindungen. Sendete die App Daten, die für den Betrieb nicht notwendig sind (etwa den Mobilfunkanbieter oder die Geräte-ID), wurde sie als kritisch eingestuft. Sendete die App Nutzername und Passwort unverschlüsselt, wurde sie als sehr kritisch eingestuft. Zudem wurden die Systeme auf zehn potenzielle Sicherheitslücken überprüft.

Sicherheit

Alle Geräte bestanden die Teilprüfungen aus der EN 60335–1 und –2–2 zur elektrischen Sicherheit und die Prüfungen zu Absturz- und Verletzungsgefahren.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass Produktmängel sich verstärkt auf das KONSUMENT-Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet. Folgende Abwertungen wurden eingesetzt: Lauteten die Urteile für das Saugen von Hartboden oder Teppichboden „weniger zufriedenstellend“, wurde das KONSUMENT-Testurteil um maximal eine halbe Note abgewertet. Wurde das Datensendeverhalten der Apps als „sehr kritisch“ eingestuft, so wurde das KONSUMENT-Testurteil um eine Note abgewertet. Die Urteile Hartboden saugen oder Teppichboden saugen konnten maximal eine Note besser sein, wenn die Unterurteile – Aufnahme von Mineralstaub, Kaffeepulver an Ecken und Kanten oder Aufnahme von Semmelbröseln an Ecken und Kanten – „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter waren. Lautete das Urteil Geräusch auf Hartboden „weniger zufriedenstellend“, konnten die Umwelteigenschaften maximal eine halbe Note besser sein. War Staubbelastung der Raumluft „weniger zufriedenstellend“, konnten die Umwelteigenschaften maximal eine ganze Note besser sein.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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