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Nassrasierer - Herrenmodelle im Vergleich

Wechselklingen sind gut, aber teuer. Einwegrasierer kommen im Schnitt zwar günstiger, sie können jedoch, was die Qualität angeht, nicht mithalten.

Bild: Gandolfo-Cannatella  / Shutterstock.com

Diese Nassrasierer für Herren haben wir getestet:

Nassrasierer mit Wechselklinge

  • Amazon Solimo 5-Blade Men’s Razor
  • dm Balea Men Precision 5 Flex-Pro
  • Gillette Fusion 5
  • Gillette Fusion 5 ProGlide
  • Gillette Mach 3
  • Gillette SkinGuard
  • Hofer Ombia Men Delta 6 + Trimmer
  • Lidl Cien Men Shark 5 Klingen
  • Müller Aveo Men 5+1 Klingen
  • Wilkinson Sword Hydro 3
  • Wilkinson Sword Hydro 5
  • Wilkinson Sword Protector 3

Einweg-Nassrasierer

  • dm Balea Men 3-Klingen
  • Gilette Blue 3 Smooth
  • Wilkinson Sword Xtreme 3 Sensitive

In den Testtabellen finden Sie Infos und Bewertungen zu:

  • Testurteil
  • Rasieren (täglich, Drei-Tage-Bart, schwer erreichbare Stellen, Rasierkomfort)
  • Hautschonung (beim Rasieren, nach dem Rasieren, Hautreizungen und -verletzungen)
  • Haltbarkeit der Klingen
  • Handhabung (Reinigung, Anpassen der Konturen, ...)
  • Beweglichkeit des Scherkopfes
  • Konturenklinge
  • Klingenschutz
  • Schneiden im Klingenblock
  • Anzahl Ersatzklingen/Pkg.
  • Richtpreise
  • Packungsgrößen der Ersatzklingen, ... 

Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Test: Marken-Klingen und Rasierer vom Diskonter

Manche Männer lieben es elektrisch, manche schwören auf Klinge und Schaum. Die Rede ist vom Rasieren. Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Stiftung Warentest haben die Qualität von Nassrasierern für Männer unter die Lupe genommen.

Unsere Markterhebung in Österreich zeigt: Wer sich täglich rasiert, zahlt im Jahr bis zu 120 Euro für den Nachschub an Markenklingen – ein stolzer Preis für ein bisschen Kunststoff und Metall. Diskonter, Drogerien und Onlinehändler bieten Klingen für einen Bruchteil des Preises. Aber rasieren die genauso gründlich und hautschonend?

Einweg oder Wechselsystem

Im Test traten 12 Systemrasierer mit Wechselklingen gegen 3 Einwegrasierer an. Insgesamt 123 Männer mit starkem bis mitt­lerem Bartwuchs rasierten sich im Labor und zu Hause.

Klingenzahl ist unerheblich

Gillette dominiert, Konkurrenz gut

Am Ende war klar: Gillette dominiert die Konkurrenz. Die Modelle der zum Procter-&-Gamble-Konzern gehörenden Marke belegten gleich die ersten vier Plätze. In allen drei Königsdisziplinen – die glat­teste Haut, die sanfteste Rasur, die lang­lebigste Klinge – hatte Gillette die Nase vorn.

Doch auch alle anderen Systemrasierer ­arbeiten gut und sanft – teilweise für deutlich weniger Geld. Die Einwegrasierer können da nicht mithalten. Zwar schaffen alle eine gute Rasur, doch die Haut wird deutlich stärker gereizt, die Klingen stumpfen schneller ab und sie gleiten nicht so leicht und angenehm über die Haut wie bei den Mehrwegmodellen.

Klingenzahl ist unerheblich 

Die gründlichste und hautschonendste ­Rasur gelang mit dem Gillette SkinGuard. Anders als die übrigen Modelle besitzt er nur zwei Schneiden mit einem Schutzelement dazwischen, das den Druck der Klingen auf der Haut vermindern soll. Somit lässt sich auch gleich mit einem verbreiteten Vor­urteil aufräumen, das vor allem durch die Werbung der Hersteller befeuert wurde: Die Zahl der Klingen hat keinen Einfluss auf die Qualität der Rasur.

Rasierer mit vielen Klingen entfernten Bartstoppeln im Test nicht besser. Einwegklingen rasierten zwar ebenfalls insgesamt gut, sie reizten die Haut aber mehr als Wechselklingen. Zudem war die Rasur etwas unkomfortabler. Der Schwingkopf der Einwegmodelle ist weniger flexibel und passt sich Konturen nicht so gut an. Die Systemmodelle liegen im Übrigen besser in der Hand, weil sie schwerer sind.

Gut aber teuer 

Um die Langlebigkeit der Klingen zu prüfen, verwendeten Probanden mit starkem bis mittlerem Bartwuchs die Rasierer zu Hause. Und zwar so lange wie möglich. Erst, wenn eine Klinge anfing, am Barthaar zu reißen, statt es abzuschneiden, Hautirritationen oder kleine Schnittwunden auftraten, wurde sie gewechselt. Die Einwegrasierer hielten zwischen fünf und neun Rasuren durch. Sie stumpften damit deutlich schneller ab als die Wechselklingen. Dafür kosten sie im Durchschnitt weniger, machen aber mehr Müll.

Mit rund 18 Rasuren am längsten hielt die Wechselklinge Gillette Fusion 5 ProGlide durch. Eine Rasur kostete für Männer mit starkem Bartwuchs damit 33 Cent. Bei nicht so ausgeprägtem Bartwuchs kann diese Klinge deutlich öfter ­genutzt werden und kommt günstiger. Dennoch: Gillette ist insgesamt teuer. Mit den guten Klingen anderer Anbieter kostet eine gründliche und sanfte Rasur in der ­Regel deutlich weniger.

Testtabelle: Nassrasierer mit Wechselklinge

Testtabelle: Einweg-Nassrasierer

VKI-Tipps

- Durchhaltevermögen: Am längsten hielt im Schnitt die Wechselklinge Gillette Fusion 5 ProGlide durch. Einwegrasierer schafften fünf bis neun Rasuren.

- Preis: Mit den günstigsten Systemmodellen kam eine Rasur auf rund 10 Cent. Am teuersten war die Rasur mit den Wechselklingen von Gillette Fusion 5 ProGlide und Fusion 5.

- Klingenzahl: Die Zahl der Klingen hat keinen Einfluss auf die Qualität der Rasur. Die insgesamt beste Rasur lieferte im Test der Gillette SkinGuard mit zwei Klingen. Bei Modellen mit vielen Klingen stehen diese teilweise so eng, dass die Zwischenräume schnell mit Haaren und Schaum verstopfen. Schaum und Bartstoppeln sollten während der Rasur immer wieder aus dem Klingenblock herausgespült werden.

- Klinge schärfen: Im Internet kursiert der Tipp, die Klinge über Jeans zu ziehen, damit sie länger scharf bleibt. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass die Klinge durch den groben Stoff zusätzlich beschädigt wird. Achten Sie darauf, dass die Klinge keine Beulen bekommt. Zum Reinigen sollten Sie den Rasierer deshalb besser nicht im Spülbecken ausklopfen. Lassen Sie die Klinge möglichst auch nicht fallen.

- Gegen den Strich: Dass die Rasur gegen den Strich besser gelingt, ist teilweise richtig. Wenn Sie empfindliche Haut haben, sollten Sie allerdings möglichst in Wuchsrichtung des Haares rasieren, um die Haut weniger zu reizen. Männer mit normaler Haut können auch gegen den Strich rasieren, um ein gründlicheres Ergebnis zu erzielen. Waschen Sie Ihr Gesicht vor der Rasur mit warmem Wasser und lassen Sie die Feuchte etwa drei Minuten lang einwirken. Das weicht die Bartstoppeln auf und macht die Rasur leichter.

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat 15 Nassrasierer für Männer getestet, davon 12 Systemrasierer mit auswechselbaren Klingenblöcken sowie 3 Einwegrasierer.

Vor Testbeginn wurden alle Rasierer durch Überkleben vorhandener Markenzeichen anonymisiert.

Rasieren

23 Männer zwischen 18 und 65 Jahren rasierten sich täglich im Halbseitentest mit zwei Rasierern. Jeder Proband testete jeden Rasierer zwei Mal. Im Test waren Probanden mit normalem bis starkem Bartwuchs und normaler bis sensibler Haut. Mit einer weiteren Gruppe von 22 Probanden wurde geprüft, wie gründlich die Rasierer Dreitagebärte entfernten. Die Beurteilungen für die Rasurgüte an Wange, Kinn, Hals sowie an schwer erreichbaren Stellen erfolgte anhand eines Fragebogens durch die Probanden. Beurteilt wurde außerdem der Rasierkomfort, etwa das Gefühl der Klingen auf der Haut während der Rasur sowie Schnelligkeit und Einfachheit der Rasur in alle Richtungen. Die statistische Auswertung der Ergebnisse erfolgte durch Varianzanalyse und paarweisen Mittelwertvergleich.

Zusätzlich beurteilte eine unabhängige Expertin die Rasurqualität und die Hautschonung. Weder das jeweils verwendete anonymisierte Prüfmuster noch die Beurteilung durch den Probanden waren der Expertin dabei bekannt.

Hautschonung

Die Probanden der Normalrasur und des Dreitagebarts beurteilten Hautgefühl, Brennen, Hautrötungen und Schnittverletzungen. Zusätzlich bewertete eine Expertin Gründlichkeit der Rasur, Schnittverletzungen und Hautreizungen.

Haltbarkeit der Klingen

Pro Produkt rasierten sich mindestens 20 Probanden mit starkem, dichtem Bartwuchs so oft mit jeweils derselben Klinge, bis diese so stumpf war, dass sie die Haut merklich irritierte.

Handhabung

Im Prüfinstitut beurteilten 45 Probanden unter Aufsicht einer Labormitarbeiterin die Handlichkeit der Rasierer und die Anpassung an Gesichtskonturen. Zudem bewerteten fünf Experten den Klingenwechsel, das Aufbewahren und Reinigen und wie leicht sich die Verpackung öffnen ließ.

Schadstoffprüfung

An Griffteilen aus Kunststoff wurden Analysen auf Phthalat-Weichmacher und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe durchgeführt. Die Befunde waren unauffällig.

Testplakette

Achten Sie beim Kauf auf die KONSUMENT-Testplakette.

Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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