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Handcremen für trockene Haut - Die meisten pflegen gut

Die meisten Cremen pflegen trockene Hände gut. Viele Produkte ziehen allerdings nur sehr langsam in die Haut ein.

Wir haben folgende Handcremen getestet:

  • Atrix - Intensive Schutzcreme
  • dm Alverde - Intensiv Handcreme Bio-Granatapfel Bio-Karitébutter
  • dm Balea - Handcreme Urea
  • Eos Evolution of smooth - Hand Lotion Vanilla Orchid
  • Kamill - Hand & Nagelcreme
  • Kiehl‘s Ultimate Strength - Hand Salve Handpflegebalsam für extrem trockene Hände
  • L‘Occitane en Provence - Handcreme Dry Skin Hand Cream Beurre de Karité
  • Neutrogena - Handcreme unparfümiert Norwegische Formel
  • Nivea - Handcreme intensivecare
  • Shiseido - Advanced Essential Energy Reichhaltige Hand Pflegecreme
  • The Body Shop - Hemp Schützende Handcreme Hard-Working Hand Protector
  • Weleda - Citrus Hand- und Nagelcreme

Die Testtabelle enthält folgende Infos und Bewertungen: Pflegeeigenschaften, Hautgefühl, Anwendung (Einziehen in die Haut, Entnehmen und Verteilen), Verpackung, Deklaration und Werbeaussagen. - Lesen Sie nachfolgend den Testbericht.


Test: 12 Handcremen für trockene Haut

Winterzeit ist für Hände eine harte Zeit. Kälte im Freien und Heizungsluft in Innenräumen sorgen dafür, dass die Haut rasch austrocknet, sie spannt, schuppt und reißt ein. Handcremen sollen davor schützen und die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgen. Unsere deutschen Kolleginnen und Kollegen von der Stiftung Warentest haben 12 in Österreich erhältliche Handcremen für trockene Haut unter die Lupe genommen.

Probleme beim Einziehen

Wichtig ist, wie rasch die Handcremen in die Haut einziehen. Wer zu ­tro­ckenen Händen neigt, sollte sie mehrmals täglich eincremen, Produkte, die ­einen störenden fettigen Film auf der Haut hinterlassen, sind da wenig praktisch. Im Teststudio wurde deshalb das Einziehverhalten überprüft. Jeweils zehn Probanden pro Produkt mussten mit eingecremten Händen den Drehverschluss einer Wasserflasche öffnen, ein Glas Wasser einschenken und das Glas anheben. Zudem hatten sie ein Tablet zu bedienen.

Cremen für trockene Haut oft besonders reichhaltig

Hinterher beurteilten die Testpersonen sowie ein Experte, wie gut die Handcremen einzogen, ob sie auf den Gegenständen störende Spuren hinterließen bzw. ob sie die Ausführung der Tätigkeiten sogar verhinderten. Dass hier viele Produkte ein eher bescheidenes Ergebnis ablieferten, liegt wohl daran, dass Cremen für trockene Haut oft besonders reichhaltig sind. Es gibt allerdings Produkte, die sich bewährten, aber das lesen Sie in der Testtabelle.

Probleme beim Einziehen, Duftstoffe

Gut, günstig, Naturkosmetik

Fazit: The Body Shop und Kiehl’s pflegen die Hände sehr gut. Mit 15 bzw. rund 24 Euro je 100 Milliliter gehören sie allerdings auch zu den teuersten Cremen im Test. Wer nicht so viel Geld ausgeben will, bekommt gute Pflege auch schon für weniger als einen Euro je 100 Milliliter – etwa mit der Handcreme der Eigenmarke Balea von dm.

Wer zertifizierte Naturkosmetik bevorzugt, liegt mit dem Alverde-Produkt richtig. Diese Creme pflegt die Hände ­zuverlässig und schneidet insgesamt noch gut ab. Deutlich teurer, aber bezüglich ­ihrer Pflegeeigenschaften nicht ganz so überzeugend ist die Citrus Hand- und ­Nagelcreme von Weleda.

Duftstoffe: Lilial ...

Erfreulich ist, dass keine der in Österreich erhältlichen Cremen den Duftstoff Butylphenyl Methylpropional – bekannt unter dem Handelsnamen Lilial – enthält. Da nicht abschließend geklärt ist, ob der Stoff beim Menschen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder das Erbgut ver­ändern kann, sollten Hersteller vorsichtshalber ­darauf verzichten. Wir haben das Thema ­Lilial bereits in unseren letzten Kosmetiktests aufgegriffen (Haargele - Von wegen mega, Fußpflegecremen - Auf weichen Sohlen, Sonnenschutzmittel - Drei günstige Testsieger, Körperlotionen - Ein gutes Gefühl).

... und Limonene

Im Produkt von Kiehl’s ist der Duftstoff ­Limonene in der Inhaltstoffliste nicht angegeben. Im Labor war er jedoch in der Creme in einer Konzentration nachweisbar, die ­eine Auflistung verpflichtend macht. Limonene kann in seltenen Fällen Allergien aus­lösen. Deshalb wurden der Creme von Kiehl’s Punkte bei der Deklaration abge­zogen. Trotz seiner sehr guten Pflegeeigenschaften schaffte das Produkt somit gerade noch eine gute Gesamtbewertung.

Neutrogena ohne Parfum

Wer auf Duftstoffe verzichten möchte oder muss, etwa aufgrund einer Allergie, kann im aktu­ellen Test auf die unparfümierte Handcreme von Neutrogena zurückgreifen.

Mineralölbestandteile

Mineralölbestandteile eher die Ausnahme

Die beiden Cremen von dm Alverde und Weleda sind mit dem Naturkosmetiksiegel Natrue ausgezeichnet. Zertifizierte Naturkosmetikanbieter verpflichten sich, keine Rohstoffe auf Mineralölbasis einzusetzen. In der Laboranalyse konnten auch keine ­mineralölbasierten synthetischen Inhaltstoffe in den Produkten nachgewiesen ­werden.

Laut Inhaltstofflisten enthalten auch die meisten konventionellen Cremen im Test keine Mineralölbestandteile – sie setzen auf pflanzliche Öle und Fette. Nur Shiseido und Atrix tanzen aus der Reihe. In beiden Cremen konnten allerdings keine kritischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, sogenannte Moah, gefunden werden.

Spenderprobleme

Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir getestet, wie gut sich Pumpspender ent­leeren lassen (Pumpspender: Restmengen - Pure Verschwendung). Im aktuellen Handcremetest ist ein Pumpspender-Produkt dabei, die Eos Evolution of smooth Hand Lotion Vanilla Orchid. Von den 44 Millilitern, die der weiße Spender enthält, lassen sich nur etwa 34 Milliliter entnehmen. Der Rest wandert in den Mülleimer. Das ist ärgerlich.

Diese Verschwendung macht die Creme auch deutlich teurer: Der Preis pro 100 Milliliter steigt auf 11,18 Euro. Aus diesem Grund haben wir das Produkt beim Prüfpunkt Verpackung mit einer weniger zufriedenstellenden ­Bewertung "ausgezeichnet". Es rutschte ­somit auf den letzten Platz im Test.

Testtabelle: Handcremen für trockene Haut

VKI-Tipps

  • Eincremen: Nicht alle Cremen ziehen gut in die Haut ein. Es ist deshalb ratsam, zunächst eine kleine Menge Creme zu verwenden. Falls nötig, kann man dann immer noch nachdosieren.
  • Geschmeidige Hände: Wer draußen warme Handschuhe trägt, schützt die Haut vor Witterungseinflüssen und so vor weiterem Austrocknen. Beim Händewaschen sollte man lauwarmes Wasser verwenden, da heißes Wasser die Haut stärker austrocknet. Beim Waschen Lotionen oder Syndets verwenden, da diese milder als Seife sind, und diese wieder vollständig von der Haut spülen. Anschließend sorgfältig abtrocknen und eincremen.
  • Schutz beim Putzen: Reinigungsmittel greifen die Haut an. Beim Abwaschen und Putzen sollte man deshalb stets Gummihandschuhe tragen. Dabei mit trockenen Händen in die Handschuhe schlüpfen – sonst weicht die Haut auf und wird noch empfindlicher.
  • Nachtruhe: Mit einer Extraportion Pflege vor dem Einschlafen kann sich die Haut über Nacht erholen: Die Hände reichlich eincremen, dann ein dünnes Paar Baumwollhandschuhe überziehen – das schützt die Bettwäsche.

Testkriterien

Stiftung Warentest hat 12 Handcremen getestet, die laut Anbieter speziell für trockene Haut vorgesehen sind.

Pflegeeigenschaften. Die Feuchtigkeitsanreicherung in der Haut wurde mithilfe von Corneometermessungen an den Unterarmen von je 20 Testpersonen getestet. Das Corneometer ist ein Messgerät, das den Wassergehalt in der Hornschicht der Haut bestimmt. Die Werte wurden zudem mit denen eines Positivstandards (einer Creme, die die Haut gut mit Feuchtigkeit anreichert) verglichen. Außerdem wurde der transepidermale Wasserverlust an den Unterarmen von je 20 Testpersonen gemessen. Daraus lässt sich ablesen, inwieweit die Barriere der Haut intakt und diese vor Austrocknung geschützt ist. Die Probanden wendeten die Cremen zwei Wochen lang an. Alle Messungen erfolgten vor der ersten und zirka 16 Stunden nach der letzten Anwendung. Die Werte wurden mit denen eines zuvor nicht eingecremten Hautfelds verglichen.

Hautgefühl. Je 20 Testpersonen wendeten die anonymisierten Produkte zwei Wochen lang an den Händen an. Sie beurteilten Trockenheit, Glätte und Geschmeidigkeit der Haut. Um das Anhalten der Wirkung zu beurteilen, bewerteten sie an einem Tag der Anwendungsphase die genannten Eigenschaften in regelmäßigen zeitlichen Abständen mehrmals hintereinander.

Anwendung. Bei den anonymisierten Produkten beurteilten je 20 Testpersonen die Anwendungseigenschaften. Sie bewerteten das Entnehmen und Verteilen sowie das Einziehen in die Haut. Dabei beurteilten sie, ob und wie störend sie Rückstände nach dem Eincremen empfanden. Je 10 Probanden cremten sich zudem unter fachlicher Aufsicht im Teststudio die Hände ein und führten nach 3 Minuten Einziehzeit standardisiert Alltagstätigkeiten durch: Sie öffneten den Schraubverschluss einer Glasflasche, gossen Wasser ein und hoben das gefüllte Glas an; zudem bedienten sie ein Tablet. Ein Experte und die Probanden beurteilten die sichtbaren Rückstände auf den Gegenständen. Die Probanden gaben zudem an, ob und wie störend sie die Creme während der Tätigkeiten empfanden.

Kritischer Duftstoff Lilial. Es wurde geprüft, ob die Cremen Butylphenyl Methylpropional (Lilial) enthielten und, falls ja, in welcher Konzentration. Die Analyse erfolgte mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274.

Mikrobiologische Qualität. Die Anzahl der Keime in den Produkten wurde bestimmt und es wurde geprüft, ob bestimmte Mikroorganismen vorhanden waren. Wir prüften, ob die Produkte ausreichend konserviert waren, das heißt, wie gut sie mit eingebrachten Keimen fertig werden.

Verpackung. Je 20 Probanden bewerteten die Handlichkeit der anonymisierten Produktbehälter, wie gut sie sich öffnen und wieder verschließen ließen. Ein Experte prüfte, ob es sich bei den Verpackungen um Mogelpackungen handelte. Unter anderem wurde auch erfasst, ob eine Originalitätssicherung sowie Materialkennzeichnung und Recyclinghinweise vorhanden waren. Anhand von drei Packungen je Produkt wurden Inhaltsmengen und Nutzinhalt ermittelt, das heißt den Anteil vom Gesamtinhalt, der sich maximal entnehmen ließ, ohne das Behältnis zu zerstören.

Deklaration und Werbeaussagen. Ein Experte überprüfte, ob die Kennzeichnung der EU-Kosmetik- und der Fertigpackungsverordnung entsprach. Drei Fachleute beurteilten Lesbarkeit und Übersichtlichkeit der Angaben. Ein Experte beurteilte die Werbeaussagen.

Weitere Untersuchungen. In Abhängigkeit von der Inhaltsstoffliste wurde analysiert, ob und in welcher Konzentration die Cremen gesättigte (Mosh) und aromatische (Moah) Mineralöl-Kohlenwasserstoffe enthielten. Bestimmt wurden zudem die Konzentrationen der deklarationspflichtigen Duftstoffe. Zertifizierte Naturkosmetikprodukte wurden mittels Isotopenanalyse auf mineralölbasierte synthetische Inhaltsstoffe geprüft. Kein Produkt war auffällig.

Mineralölbestandteile: Bestimmung mittels LC-GC/FID.

Duftstoffe: Bestimmung mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274.

Bestimmung des biogenen Kohlenstoffanteils: Bestimmung mittels Radiocarbonmethode (Flüssigszintillationsspektrometrie). Nach Verbrennung der Probe in einem Elementar-analysator wurde das CO2-Gas separat aufgefangen, unter Verwendung eines Temperaturgradienten freigesetzt und in einer vorgelegten, gekühlten Mischung eines Szintillationscocktails (Carbosorb / Permafluor) absorbiert. Der CO2-Anteil wurde unter Berücksichtigung der Massendifferenz berechnet. Zur Korrektur der 14C-Werte werden die 13C/12C-Isotopenverhältnisse mittels Elementaranalysator in Kombination mit einem IRMS (Isotopenverhältnis-Massenspektrometer) bestimmt.  

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