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Elektrorasierer - Bart ab

Elektrorasierer müssen mit dem täglichen Bartwuchs ebenso zurechtkommen wie mit einem Dreitagebart. Ersteres gelingt allen Rasierern im Test. Bei Dreitages­stoppeln hingegen schwächelt die Hälfte der Modelle.

Folgende Elektrorasierer finden Sie in der Testtabelle:

  • Braun Series 33040 s
  • Braun Series 7 7850cc
  • Braun Series 9 9290cc
  • Braun WaterFlex WF2s
  • Carrera No 421 Art.Nr. 15113011
  • Panasonic ES-LT4N-S803
  • Panasonic ES-LV6N-S803
  • Philips Aqua Touch S5420/06
  • Philips Series 3000 S3510/06
  • Philips Series 7000 S7522/
  • Philips Series 9000 S9711/32
  • Remington HyperFlex Aqua Pro XR1470

Die Testtabelle bietet folgende Angaben: Täglich rasierten sich 26 Männer, beim Dreitagebart 28 mit jedem Gerät zwei bzw. ein Mal im Split-Face Verfahren (Trockenrasur der Gesichtshälften mit unterschiedlichen Modellen). Die Probanden und ein Experte beurteilten die Rasiergüte an Wange, Ober­lippe, Kinn und Hals. Außerdem: Dauer und Druck, beim Dreitagebart zusätzlich das Entfernen längerer und einzelner Haare. Weiters: Hautschonung, Handlichkeit, Geräusch und Vibrationen, Akkuleistung sowie Reinigung. Der Test wurde von der deutschen Stiftung Warentest durchgeführt. - Nachfolgend finden Sie den Testbericht:


Eine Nassrasur war für viele Generationen von Männern selbstverständlich, um die Bart­haare möglichst gründlich zu entfernen. Heute können Verfechter der klassischen Rasur mit Klinge und Schaum den Bartstoppeln genauso gut mit einem Elektrorasierer zu Leibe rücken. So ermöglichen elf von zwölf Elektrorasierern für Herren aus einem Test der Stiftung Warentest neben dem trockenen Schnitt auch die Rasur mit Schaum oder Gel. Mehr dazu später.

Scherblätter und Scherköpfe

Die Rasierer zu Preisen zwischen 80 und 490 Euro mussten kurze sowie lange Bartstoppeln scheren und auch zum Trimmen (Schneiden langer Barthaare) antreten. Neben der gründlichen Rasur ging es den Testern auch darum, wie hautschonend die Modelle arbeiten, wie sie in der Hand liegen, ob sie sich leicht reinigen lassen und wie lange der Akku seinen Dienst tut. Die getesteten Rasierer arbeiten mit unterschiedlichen Sys­temen: sieben mit vibrierenden Scherblättern, fünf mit den von Philips entwickelten rotierenden Scherköpfen. Bei beiden Systemen gibt es gute Produkte.
 

Meisten Geräte sanft zur Haut

Sechs Mal „gut“

Insgesamt stehen sechs „gute“ Modelle vier „durchschnittlichen“ und zwei „weniger ­zufriedenstellenden“ gegenüber. Testsieger ist der Braun Series 9 9290cc, mit 490 Euro der teuerste Testkandidat. Knapp dahinter der preiswerte Braun Series 3 3040s sowie der Philips Series 9000. Schlusslichter sind Carrera No 421 und Remington HyperFlex Aqua ProXR1470. Beim Carrera gingen im Dauerbetrieb die Scherfolien zu Bruch. Der Remington schaffte die Tauchprüfung nicht. Wasser drang ins Gerät ein, obwohl es sich laut Anbieter für das Verwenden unter der Dusche eignet.

Schwachstelle Dreitagebart

54 Männer rasierten sich für den Test drei Wochen lang im Labor. Ein Teil nahm sich die Barthaare täglich vor, die anderen jeden dritten Tag. Um einen optimalen Vergleich zu ermöglichen, kam die Split-Face-Methode zum Einsatz: Dabei rasierten die Männer ihre Gesichtshälften mit je zwei unterschied­lichen Modellen trocken. Dieses Verfahren zeigt, welches Gerät gründlichere Ergeb­nisse liefert und welches am hautschonends­ten an die Sache herangeht. Beurteilt wurde die Rasurgüte an Wange, Oberlippe, Kinn und Hals. Ergebnis: Ob günstiges oder teures Modell, die tägliche Rasur gelang mit allen Rasierern gut.

Mit Dreitagebärten hatte hingegen die Hälfte der Testkandidaten Probleme. Mit Haaren am Hals und einzelnen längeren Stoppeln wurden sie nur durchschnittlich fertig.

Praktischer Trimmer

Der Trimmer (am Gerät angebrachter Langhaarschneider) funktioniert bei fast allen Rasierern gut, beim Braun WaterFlex sogar sehr gut. Ausnahme: Carrera – hier lässt sich der Trimmer nicht so leicht herausschieben. Freunde des Dreitagebartes werden den ­Zusatzkopf der Philips Series 9000 und 7000 schätzen. Er ermöglicht das Kürzen der Barthaare auf die Wunschlänge.

Hautschmeichler

Brennen, Hautrötungen oder gar kleine Hautverletzungen, davor soll ein guter Rasierer die Männerhaut bewahren. Das klappt auch bei den meisten Geräten. Carrera tanzte aus der Reihe. Er zupfte ein bisschen an den Stoppeln, was bei einigen Probanden leichte Haut­rötungen zur Folge hatte. Wer das ange­nehme Hautgefühl einer Nassrasur schätzt, kann auch diese Alternative zur Trockenrasur wählen – mit Ausnahme des Philips Series 3000 bieten alle Modelle beide Varianten.

Sanfte Rasur mit Schaum und Gel

Fünf Männer haben die elektrische Nass­rasur eineinhalb Monate lang probiert. Fazit: Sie empfanden die Nassrasur mit einigen Elektrorasierern als ähnlich gut oder sogar besser als das trockene Rasieren. Etliche Produkte, darunter besonders Braun Series 9 und Series 7, kamen sogar an das Hautgefühl der Nassrasur mit Klinge heran. Allerdings fehlte es einigen Männern bei der Nassrasur an Gründlichkeit: Mit eingeschäumtem ­Gesicht sei das Rasurergebnis nicht so gut sichtbar; eine trockene Nachrasur sei nötig, weil zum Teil Stoppeln stehen blieben. An die Glätte nach der klassischen Rasur mit Klinge komme die elektrische Schaumrasur nicht heran, befanden diese Probanden.

 

Reinigen mit Wasser und Reinigungsflüssigkeit

Meist einfache Reinigung

Praktisch, dass sich die Testmodelle unter fließendem Wasser leicht reinigen lassen. Bei Carrera und Philips Series 3000 bleiben allerdings Bartstoppeln im Inneren des Gerätekopfes kleben und lassen sich nur mühsam entfernen. Bei den höherpreisigen Rasierern Braun Series 9 und 7 sowie Philips Series 9000 ist eine Reinigungsstation im Liefer­umfang enthalten. Freilich entstehen mit der Reinigungsflüssigkeit Folgekosten. Bei den Braun-Modellen kommt eine Kartusche auf 15 Euro, bei Philips auf 16 Euro. Laut ­Anbieter kommt der Nutzer ein bis drei Monate mit einer Kartusche aus. Die Braun-Modelle sind auch ohne Waschstation erhältlich. Das wirkt sich preislich bei der Series 9 kaum aus, die Series 7 kostet ohne Putzzubehör allerdings um die 100 Euro ­weniger.

Akkulaufzeit meist über eine Stunde

Der Viertplatzierte im Test, Braun Series 7, rasiert mit einer Akkuladung fast drei ­Stunden. Je nach Stärke des Bartes sind das bis zu 34 Rasuren. Praktisch für den Urlaub, weil das Netzteil zu Hause bleiben kann. Am anderen Ende der Skala für die Betriebsdauer liegen der Panasonic ES-LT4N-S803 mit 40 Minuten und der Carrera mit 42 Minuten, was etwa acht Rasuren entspricht.

Wenn der Akku leer ist

Jeder Mann kennt das Ärgernis. Morgens im Bad, ohnehin schon in Eile, und dann auch noch ein Rasierer ohne Saft. Die Tester haben deshalb geprüft, ob den Geräten fünf Minuten an der Steckdose reichen, um eine Rasur zu schaffen. Ergebnis: Braun Series 9 und Remington laufen nach fünf Minuten Aufladen etwa fünf Minuten lang. Das ist etwas knapp für eine Rasur. Der Philips Series 3000 hingegen arbeitet unter diesen Voraussetzungen eine gute Viertelstunde.
 

Testtabelle: Elektrorasierer

Zusammenfassung

  • Testsieger. Der Braun Series 9 9290cc führt den Test an. Er arbeitet hautschonender als der Braun Series 3. Inklusive Reinigungsstation kostet er 490 Euro. Apropos Hautschonung: Der drittgereihte Philips Series 9000 S9711/32 zu 450 Euro inklusive Reinigungsstation agiert hautschonender als der Series 3000 für 80 Euro.
  • Preis. Knapp hinter dem erstgereihten Braun-Rasierer liegt der preiswertere ­Bruder der Series 3 zu 120 Euro. Beide kommen mit Dreitagebärten gut zurecht.
  • Akku. Mit einer Betriebsdauer von fast drei Stunden pro Akkuladung hat Braun Series 7 7850cc zu 400 Euro den besten Akku im Test.
  • Pflege. Den Rasierapparat nach jeder Rasur gründlich säubern, unter fließendem Wasser oder mittels Reinigungsstation. Das vermeidet das Ansammeln von Bakterien. Außerdem: Sind die Scherköpfe mit Bartstoppeln verstopft, leidet das Rasierergebnis.

Testkriterien

Im Test

12 Elektrorasierer für Herren wurden von der Stiftung Warentest getestet. 

Untersuchungen

Rasieren: 40 %

Bei der täglichen Rasur rasierten sich 26 Männer, beim Dreitagebart 28 mit jedem Gerät zwei- bzw. einmal im Split-Face-Verfahren unter Aufsicht eines Experten. Die Probanden und ein Experte beurteilten die Rasurgüte an Wange, Oberlippe, Kinn und Hals. Zudem beurteilten sie die Dauer und den Druck und beim Dreitagebart zusätzlich das Entfernen längerer und einzelner Haare. Die Auswertung erfolgte durch Varianzanalyse (Anova).

Hautschonung: 40 %

Die Probanden beurteilten bei den Rasurprüfungen das Hautgefühl (etwa Brennen, Zupfen), Hautrötungen, kleinere Verletzungen.

Handhabung: 20 %

Je fünf Experten oder Probanden beurteilten die Handlichkeit bei Anwendung (Ein- und Ausschalten, Wechseln von Scherköpfen und Scherfolien, Ladegerät sowie Zubehör). 54 Probanden beurteilten beim Rasieren den Langhaarschneider sowie Geräusch und Vibrationen. Bei der Akkuleistung ermittelten die Tester die Betriebsdauer pro Ladung im Leerlauf nach dem dritten Laden. Weiters wurde geprüft, ob fünf Minuten Laden für eine Rasur ausreichten. 
Auffangen von Bartstoppeln: Fünf Probanden beurteilten die Menge nicht aufgefangener Bartstoppeln auf weißem Papier. Wie sich die Geräte von Hand reinigen lassen, beurteilten fünf Experten.

Verarbeitung: 0 %

In Anlehnung an DIN EN 60335–2–23 ließen die Tester die Geräte aus 80 Zentimetern Höhe drei Mal auf eine harte Unterlage fallen und beurteilten aufgetretene Schäden. Anschließend bewahrten sie die Rasierer 72 Stunden bei 80 Grad auf und wiederholten den Falltest. Weiters prüften die Tester die Wasserdichtigkeit in Anlehnung an DIN EN 60529 in 30 und 60 Grad warmem Wasser sowie die Gehäusestabilität mittels Federhammertest nach DIN EN 60 335–1 Abschnitt 21.1. Zusätzlich bewerteten sie Mängel beim Dauerbetrieb.

Schadstoffe: 0 %

Die Griffe wurden auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Weichmacher (Phthalate) untersucht.

Abwertungen

Abwertungen bewirken, dass sich Mängel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Bewerteten die Tester das Rasurergebnis des Dreitagebarts als durchschnittlich, konnte „Rasieren“ sowie das Testurteil nicht besser sein. War die Verarbeitung nicht zufriedenstellend, konnte das Testurteil nur eine Note besser sein. War die Wasserdichtigkeit nicht zufriedenstellend, konnte die Verarbeitung nicht besser sein. War die Akkuleistung weniger zufriedenstellend, konnte die Handhabung nur eine halbe Note besser sein.
 

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