Autokindersitze im Test: Auffällig viele Schwächen beim Crashtest offenbarte die jüngste Testserie. - Dieser Test ist nur online und nicht im Heft erschienen.
In unserem Test finden Sie:
- Cosatto - Hug Isofix
- Cybex - Aton Q i-Size
- Cybex - Aton Q i-Size mit Base Q i-Size
- Cybex - Sirona M2 i-Size
- Diono - Radian 5
- Hema - Doorgroei
- Hema - Junior
- Jané - Quartz
- Joie - i-Anchor Advance mit i-Base Advance
- Kiddy - Phoenixfix 3
- Maxi-Cosi - Rubi XP
- Nania - BeFix SP
- Nania - BeLine SP Luxe
- Nuna - Rebl
- Recaro - Optia mit Fix Basis
- Recaro - Zero.1
In der Testtabelle finden Sie Angaben zu: ECE-Normgruppe, Gewicht, Sitzrichtung, Anschnallen des Kindes, Ruheposition, Sitzbefestigung mit Gurt oder Isofix, Stützfuß, Top Tether, Sicherheit bei Front-, Seitenaufprall, Sitzkonstruktion, Schutz vor Fehlbedienung, Einbau, Anschnallen, Größenanpassung, Bedienungsanleitung, Reinigung/Verarbeitung, Platz und Komfort für das Kind, Platzbedarf im Fahrzeug, Sitzposition, Schadstoffe: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Weichmacher (Phthalate), Flammschutzmittel, phenolische Verbindungen, Formaldehyd. - Hier unser Testbericht:
Fast die Hälfte der in der letzten Testserie getesteten Kindersitze weisen bedenkliche Sicherheitsmängel auf. Und erstmals erwischte es auch einen Kindersitz der neuen i-Size-Generation, die nach der Norm ECE R129 zugelassen sind. 16 Modelle standen diesmal auf dem Prüfstand, eines davon wurde zweimal getestet – einmal mit und einmal ohne Isofix-Basis (Cybex Aton). Der Test umfasst Autokindersitze aus allen fünf Gewichtsklassen von 0 bis III (ECE R44/04) und nach ECE R129 zugelassene Produkte bis 105 cm Körpergröße.
Abwertung beim Frontcrash
Große Probleme hatten die Testkandidaten mit dem Frontalcrashtest. Besonders schlecht schnitten der Recaro Optia mit Fix-Basis (Gruppe I) und der Nuna Rebl (i-Size) ab. Der Recaro Optia löste sich von der Isofixbasis und flog mitsamt dem Dummy nach vorne. Das stellt nicht nur eine Gefahr für das Leben des im Sitz befestigten Kindes dar, sondern auch für das Leben von Fahrer bzw. Beifahrer. Der Anbieter hat darauf reagiert: Er bietet einen kostenlosen Austausch an. Nähere Informationen sowie ein Video des Crashtests finden Sie hier Video: Kindersitz Recaro Optia im Crashtest
Komplettausfall Nuna Rebl
Der zweite Komplettausfall betraf den Nuna Rebl: Hier versagte der in der Sitzstruktur verbaute Rohrrahmen und die Sitzschale klappte mitsamt Dummy nach vorne. Es ist der erste Autokindersitz der neuen Generation (i-Size), der einen so eklatanten Sicherheitsmangel aufweist. Bisher hatten die i-Size-Sitze in den Tests immer positiv überrascht. Vier weitere Kindersitze bieten wenig Schutz bei einem Frontalaufprall, kamen allerdings mit einem „weniger zufriedenstellend“ davon. Beim Seitenaufpralltest fiel hingegen kein Autokindersitz durch, die schlechteste Bewertungsnote war „durchschnittlich“. Dies ist umso erfreulicher, als dieser Crashtest für die nach der älteren Norm ECE R44/04 zugelassen sind, gar nicht vorgeschrieben ist.
Handhabung meist ok
Bei der Handhabung gab es nur einen großen Patzer: Er betrifft den Diono Radian 5, der auch den Frontalaufprall nur „weniger zufriedenstellend“ meisterte. Dieser Sitz, der für ein Körpergewicht bis 25 kg geeignet sein soll, scheitert gerade an dieser Vielfalt. Je nach Gewicht des Kindes gibt es unterschiedliche Einbauarten und verschiedene lose Zusatzteile. Dadurch ist die Gefahr einer Fehlbedienung sehr hoch. Die Laientester waren mit der Handhabung, vor allem mit dem Anschnallen, Großteils überfordert. Ein korrektes Spannen des Hosenträgergurtes ist zwar im Labor, nicht aber in der Praxis möglich, weil ein viel zu hoher Kraftaufwand dafür erforderlich ist.
Ergonomie und Schadstoffe
Die Prüfgruppen Ergonomie und Schadstoffe konnten fast ohne negative Einzelbewertungen abgeschlossen werden. Nur der bereits erwähnte Autokindersitz Diono Radian 5 fiel auch hier aus der Reihe: Beim rückwärts gerichteten Einbau wird zu viel Platz benötigt.