Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Aroniasaftgetränk von Rauch Happy Day, in dem Apfelsaft die Hauptrolle spielt. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Aroniasaftgetränk von Rauch Happy Day, in dem Apfelsaft die Hauptrolle spielt. |
Rauch Happy Day Aronia besteht zu einem wesentlichen Anteil aus Apfelsaft. (Bild: VKI)
Das Getränk setzt sich aus Wasser, Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat, 20 % Aroniasaft aus Aroniasaftkonzentrat, Zucker, dem Säuerungsmittel Citronensäure und Vitamin C zusammen. (Bild: VKI)
Das steht drauf: Rauch Happy Day Aronia
Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich
Aroniabeeren – auch schwarze Apfelbeeren genannt – werden derzeit als Superfrucht gehypt. Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Früchte aus der Familie der Rosengewächse werden mittlerweile auch in Europa angebaut. Sie schmecken herb-süß-säuerlich, eignen sich daher vor allem für die Herstellung von Marmelade, Saft, Pürees und Pasten und werden als natürliches Färbemittel verwendet (z.B. in Süßwaren).
Aroniabeeren sind reich an Flavonoiden und phenolischen Säuren. Diese sekundären Pflanzenstoffe werden mit einer Reihe von gesundheitsfördernden Eigenschaften in Verbindung gebracht. Flavonoide und phenolische Säuren sind allerdings nicht nur in Aroniabeeren, sondern auch in anderen Beeren enthalten.
Dass in Aroniabeeren auch geringe Mengen an Amygdalin stecken (diese Substanz kann im Körper Blausäure freisetzen), ist weniger bekannt. Der regelmäßige Verzehr von Aroniaprodukten (Saft, Konfitüre, Gelee, getrocknete Früchte) ist laut Experten aber trotzdem unproblematisch. Eine kleine Portion frischer Beeren gilt ebenfalls als unbedenklich.
Von Rauch gibt es seit Kurzem Happy Day Superfruits Aronia. Eine Kundin kaufte eine Packung Saft, kostete ihn und reagierte darauf prompt allergisch. Nachdem sie die Zutatenliste gelesen hatte, wusste sie auch, warum: Die Kundin verträgt keine Äpfel. Rauch Happy Day Aronia besteht aber zu einem wesentlichen Anteil aus Apfelsaft.
Laut Zutatenliste setzt sich das Getränk aus Wasser, Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat, 20 % Aroniasaft aus Aroniasaftkonzentrat, Zucker, dem Säuerungsmittel Citronensäure und Vitamin C zusammen. Wer rechnet denn damit? Selbst wenn vorne auf der Packung neben vielen Aroniabeeren auch ein Apfel abgebildet ist, erwarten Kunden von einem als "Aronia" bezeichneten Produkt nicht, dass Apfelsaft gleich nach Wasser eine der Hauptzutaten ist!
Setzt sich ein Produkt aus mehreren Fruchtsorten zusammen, sollte dies klar und deutlich auf der Vorderseite deklariert sein oder aus der Produktbezeichnung hervorgehen.
Was Rauch dazu sagt, dass in Happy Day Superfruits Aronia mehr Apfel als Aronia verarbeitet ist:
"Die geschmacksgebende Komponente unseres Produktes Happy Day Superfruits Aronia ist die Aronia-Beere, welche einen kräftig herben, sauren Geschmack aufweist. Vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern ist der reine Geschmack daher zu bitter und herb. Deshalb haben wir die Aronia-Beere zusammen mit Apfel gemixt, um ein in Umfragen bestätigtes angenehmes Trinkerlebnis zu erhalten. Dabei hat sich ein Mischverhältnis von 20 % Aronia und 30 % Apfel als das Beste herausgestellt.
Neben der verpflichtenden Angabe von Apfelsaft in der Zutatenliste ist darüber hinaus ein roter Apfel prominent auf der Frontseite der Packung inmitten dunkler Aronia-Beeren abgebildet."
RAUCH Fruchtsäfte GmbH & Co OG
22.05.2018
Wir meinen: Groß Aronia ankündigen, aber hauptsächlich Apfel verarbeiten? Bitte um eine klare und unmissverständliche Produktdeklaration!
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