Zum Inhalt

Heizkosten: Vergleich - Wo es teurer wird

Kaminholz sowie Briketts für den Kachelofen und auch Heizöl wurden im Vergleich zum Vorjahr deutlich teurer. Eine flächendeckende Strompreiserhöhung steht bevor.

In unserer Tabelle finden Sie Informationen über folgende Energieformen:

Erneuerbar

  • Kaminholz im Karton
  • Scheitholz (1m)
  • Kaminholz (0,33m)
  • Hackgut
  • Holz-Briketts
  • Pellets

Nicht erneuerbar

  • Erdgas Bm³
  • Flüssiggas
  • Heizöl EL
  • Brikett-Rekord
  • Steinkohle (Polen)
  • Hüttenkoks Brech 3

Elektrische Energie

  • Tagstrom
  • Nachtstrom

Wärmepumpe

  • Tagstrom
  • Mischtarif

Fernwärme

  • Standardtarif
  • Niedrigenergietarif

Verglichen haben wir: Heiztechnik (Kaminofen, Durchbrandkessel, Holzvergaserkessel, Kachelofen, Zentralheizung, Erdwärmepumpe ...), Brennstoffpreis in Cent/Einheit, Energiegehalt in kWh/Einheit, Jahresnutzungsgrad (neue und alte Anlage), Brennstoffkosten in Cent/kWh bei neuen und alten Anlagen, CO2-Emissionen.

Lesen Sie auch


Flächendeckende Strompreiserhöhung

Die Salzburg AG hat die Strompreise schon im Juli erhöht, die Energieallianz (Wien Energie, EVN, Energie Burgenland) im Oktober. Die Energie Steiermark kündigt Entsprechendes für den 1. Jänner 2019 an. Und die restlichen heimischen Energieversorger? Die werden sich in den kommenden Wochen und Monaten "die Situation genau anschauen und dann entscheiden". Was durch die Blume heißt: Eine flächendeckende Strompreiserhöhung steht wohl vor der Tür.

Auflösung Strompreiszone

Aber von welcher "Situation" ist hier die Rede? Am 1. Oktober 2018 kam es zu einer Auflösung der gemeinsamen deutsch-österreichischen Strompreiszone, die seit der Liberalisierung der Strommärkte zur Jahrtausendwende bestanden hatte. Grund für dieses regulatorische Eingreifen sind Kapazitätsengpässe bei Stromleitungen. 
In dem gemeinsamen Marktgebiet konnten die Händler an den Energiebörsen uneingeschränkt Strom kaufen und verkaufen. Die handelbare Strommenge wird durch die Aufhebung der gemeinsamen Strompreiszone nun halbiert.

Eine Verknappung des Angebots hat den ökonomischen Grundregeln entsprechend eine Erhöhung der Preise zur Folge. Damit ist folgerichtig auch am Strommarkt zu rechnen bzw. zeigte sich dies schon bald nach Bekanntwerden des Regulierungsschrittes vor einigen Monaten, als sich Termingeschäfte für Österreich (also Strom zur Lieferung ab Oktober) im Vergleich zu Deutschland signifikant verteuerten. Die heimische Energieregulierungsbehörde E-Control bleibt in ihrer Interpretation der aktuellen Situation noch vage und will abwarten, „ob sich die aktuelle Markteinschätzung längerfristig bestätigen wird, oder ob es in den kommenden Monaten zu Korrekturen kommt“.

Heizöl und Briketts legen zu

Langfristige Lieferverträge

Wohlgemerkt: An der Börse werden Großhandelspreise gebildet; also Preise, zu denen sich die Energielieferanten mit Stromkontingenten eindecken können. Auf- und Abwärtsbewegungen dieser Preise werden von den Händlern antizipiert; sie versuchen, diese sogenannte Volatilität auszugleichen, indem sie langfristige Lieferverträge abschließen – und zwar möglichst dann, wenn die Preise niedrig sind.

Faktum ist, dass die Großhandelspreise in den vergangenen Monaten kräftig gestiegen sind; an der bedeutenden Energiebörse in Leipzig auf ein Niveau wie zuletzt vor sieben Jahren. Der Grund sind laut Marktbeobachtern hohe Beschaffungskosten für Kohle und Gas und auch der Preisanstieg für Verschmutzungsrechte (CO2-Zertifikate).

Überwälzung nicht eins zu eins

Eine unmittelbare Überwälzung der steigenden Großhandelspreise auf die Endkunden ist dennoch nicht zulässig. Zumal die Energieversorger in Phasen, in denen die Großhandelspreise sinken, die niedrigeren Kosten auch nicht eins zu eins an ihre Kunden weitergeben. Bleiben die Großhandelspreise freilich noch länger auf hohem Niveau, werden wohl alle Energieversorger früher oder später die Endkundenpreise erhöhen. Ein Argument mehr, die eigenen vier Wände nicht (primär) mit Strom zu beheizen.

Heizöl legt zu

Eine Preissteigerung gab es im Vergleich zum Vorjahr auch bei Heizöl, wie ein Blick auf unseren alljährlichen Heizkostenvergleich zeigt. Mit 0,87 Euro je Liter kostet es um rund ein Viertel mehr als im Herbst 2017. Der Heizölpreis folgt damit sehr unmittelbar der Entwicklung der internationalen Rohölpreise. Glück im Unglück: Von den Höchstständen von rund 1,1 Euro je Liter Heizöl (zuletzt 2012) sind wir noch deutlich entfernt. Und auch die Wahrscheinlichkeit, dieses Niveau in den nächsten Wochen und Monaten zu erreichen, ist aufgrund der eher unsicheren Entwicklung der Weltwirtschaft (deren „Schmiermittel“ Rohöl ja ist) eher gering.

Preissteigerung bei Kaminholz und Briketts

Um ein Viertel bzw. ein Drittel mehr kosten auch Kaminholz bzw. Briketts für den Kachelofen – und das entgegen dem Trend bei den anderen Energieträgern aus Holz, wo es im Vergleich zur letzten Preiserhebung eher gleichbleibende Preise zu verzeichnen gab. Leichte Ausreißer nach oben gab es bei Pellets für Einzelöfen (plus 5 %), nach unten bei Hackgut für Zentralheizungen (minus 8 %). Die deutlichen Mehrkosten bei Kaminholz bzw. Briketts dürften auf Sonderangebote im Vorjahr zurückzuführen sein.

Tabelle: Heizkostenvergleich 10/2018

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Smarte Thermostate: automatisiert Energie sparen

Smarte Thermostate: automatisiert Energie sparen

Der Themenbereich Heizung und Klima gewinnt im Smart-Home-Umfeld an Bedeutung. Damit lassen sich bis zu 40 Prozent der bisherigen Kosten einsparen – versprechen die Hersteller. Ein Selbstversuch.

Strompreis: Besser wechseln

Strompreis: Besser wechseln

Mehr Wettbewerb: Die hohen Strompreise lassen Konsument:innen stöhnen. Wer wechselt aber den Anbieter?

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang