Reaktionen der Apotheker
    Im Anschluss an unseren Test gaben wir allen 
15 Apotheken, die mindestens einmal die Benotung nicht 
zufriedenstellend erhielten, Gelegenheit zur Stellungnahme. 11 Apotheken nutzten diese Gelegenheit. 
Alle Schreiben sind im Folgenden im vollen Wortlaut zu lesen.
Mag. Daurer Dietmar 
Lindenapotheke
A-6020 
Innsbruck
Mich persönlich enttäuscht das Ergebnis Ihres Beratungstestes 
ebenso sehr, weil wir gemäß unserer Philosophie sehr bemüht sind, 
unsere Kunden ausreichend zu beraten und Ihnen bestmögliches Service zu 
bieten.
Das Resultat Ihres punktuellen Tests kann folgende Ursachen haben, die die 
mangelhafte Beratung zur Folge hatte, die aber sicher nicht als Ausrede gedacht 
sind: Der Testkauf erfolgte Anfang Juli, als 2 von meinen fünf Mitarbeitern 
verfrüht wegen Problemen in der Schwangerschaft ausgefallen waren und meine 
neuen Mitarbeiter noch nicht ausreichend Zeit hatten, sich optimal 
einzuarbeiten. Ein weiterer Grund bestand vielleicht auch darin, dass der Kauf 
unmittelbar vor Geschäftsschluss um 12:30 getätigt wurde und aus oben genannten 
Grund, die Apotheke daher personell unterbesetzt war.
Mag. Adelrun Schachner
Rupertus Apotheke
6272 
Stumm
Danke für Ihre Mitteilung zum vorliegenden Testkauf. Selbstverständlich 
nehmen wir jede Kritik unserer Kunden ernst und sind stets bemüht, uns weiter zu 
verbessern. Fachkompetenz, Freundlichkeit und der große Umfang unseres 
Sortiments sind ausschlaggebend für den überdurchschnittlichen Erfolg unserer 
Apotheke. Aufgrund der geringen Informationslage zu diesem Testkauf will ich 
keinen meiner Mitarbeiter vorschnell verurteilen. Bei rund 100.000 
Kundengesprächen pro Jahr in unserer Apotheke könnte das Beratungsgespräch in 
diesem Fall zu kurz gekommen sein. Möglicherweise hatte einer unserer 
Mitarbeiter zu großes Vertrauen in die individuelle Eigenverantwortung des 
Kunden vorausgesetzt. Normalerweise befragen wir die Patienten über die 
Begleitumstände und erarbeiten zusammen die individuell beste Methode zur 
Gewichtsabnahme. Eine ältere Frau mit erkennbarem, nicht übermäßigem Übergewicht 
ist nicht a priori ein Risikofall.  Es ist nicht zielführend, sie durch 
medizinische Parameter in ihrem Vorhaben zu verunsichern.  Abgesehen davon 
schadet eine gewollte Gewichtsabnahme niemandem außer Menschen mit Essstörungen. 
Weiters ist zu bemerken, dass bei Schlankheitsmitteln  im OTC-Bereich kaum 
eine Gefahr einer eventuellen Interaktion mit persistierenden Krankheitsbildern 
besteht. Bei einer chronischen Einnahme müsste natürlich das Nutzen-Risiko 
Profil eruiert werden.
Abschließend erlaube ich mir die Bemerkung, dass ein Beratungsgespräch eine 
ganz diffizile Beziehung zwischen zwei Personen ist, die durch nur scheinbares 
Interesse eines Partners gestört wird.
Anmerkung der Redaktion:
 
Diese grundsätzliche 
Kritik an unserem Testszenario können wir nicht nachvollziehen. Zum einen 
handelt es sich beim Einkauf in einer Apotheke um einen ganz normalen 
Geschäftsvorgang, zum anderen verweisen Apotheken - auch in Abgrenzung zu 
Supermärkten und Internet - immer wieder auf ihre Beratungskompetenz. Diese kann 
nur auf die von uns dargestellte Art und Weise getestet werden.
Apotheke Mühlau
 
6020 Innsbruck
Pkt.1: 
Da ich insgesamt mit den rezeptfreien Abnehmmittel nicht zufrieden bin, 
empfehlen wir nach einer kurzen Befragung das wirkungsvollste (nach langen Erfahrungswerten) 
und auch bei extrem schlechten Gesundheitszustand wie Ihrer Testperson 
völlig unbedenkliche Präparat. Eine BMI-Messung etc. wie sie bei Ärzten 
derzeit üblich ist, finde ich auf Grund der möglichen 
Schlankheitspräparate übertrieben und sogar aufdringlich.
Pkt.2: Vor einer Zeugin wurde Ihre Testperson höflich aber sehr bestimmt 
aufgefordert sofort die Klinik Innsbruck aufzusuchen, da es ein Samstag war und 
sonst  keine Privatordination geöffnet hatte. Auf Grund meiner langjährigen 
Berufserfahrung merkte ich sofort, dass die Frau zu keiner Zeit Willens gewesen 
wäre die Klinik aufzusuchen (heute weiß ich auch wieso, weil sie nämlich von 
Ihnen geschickt war). In diesem Fall wendete ich zur Schadensbegrenzung den 
Notfallparagraphen an und suchte ein besonders leicht verträgliches 
Breitbandantibiotikum das nur 3 Tage zu nehmen ist aus, um die Mutter nach 
Überlegenszeit doch noch einen Arztbesuch in Erwägung ziehen zu lassen. 
Anmerkung der Redaktion:
 
Die vom Apotheker 
geschilderte Situation weicht deutlich von dem unmittelbar im Anschluss an den 
Apothekenbesuch verfassten Protokoll unserer Testperson ab. Laut Testprotokoll 
wurde eine Empfehlung zum Klinikbesuch nicht gegeben.
 
Mag. Elke Dalkner
Alpen-Apotheke
6424 Silz
Wir bemühen uns, alle Kunden und Kundinnen, die in unserer Apotheke Rat und 
Hilfe beim Abnehmen suchen, korrekt und umfassend sowohl über dazu 
geeignete homöopathische Arzneimittel, als auch über sämtliche, in Medien 
beworbene Nahrungsergänzungsmittel zu informieren. Wir bedauern, dass dies in 
diesem konkreten Fall nicht ausreichend erfolgt ist.
Mag. Mader Jutta 
Apotheke 
Boznerplatz
 
 6020 Innsbruck
Gerne 
folgen wie ihrem Angebot eine Stellungnahme zu dem Testkauf in unserer Apotheke 
zu geben. Wir sind froh, dass Testkäufe durchgeführt werden, um dadurch ständig 
an der Qualität unserer Beratung arbeiten zu können! Verwundert zeigen wir 
uns über die Tatsache, dass der Testkauf bereits vor mehr als zweieinhalb Monaten 
stattgefunden hat und wir erst mit dem ihren Schreiben vom 18. September 
2008 darüber in Kenntnis gesetzt wurden. 
Selbstverständlich fand ein Beratungsgespräch mit ausreichender Anamnese 
statt und darauf hin wurde der Kundin eine Ernährungsumstellung nahe gelegt. 
Zusätzlich wurden Tipps für gesunde Bewegung – entsprechend ihrer körperlichen 
Konstitution (spazieren gehen und schwimmen) gegeben. Des Weiteren halten wir 
ausdrücklich fest, dass 
kein Schlankheitsmittel 
verkauft wurde, sondern 
ein Mittel zur Ernährungskontrolle.
Beratung und Kundenorientiertheit werden in unserer Apotheke sehr 
großgeschrieben (Tests anderer Institute stehen zur Einsicht bereit). Weiters 
werden die Mitarbeiter ständig weitergeschult.
Zuletzt stellen wir jedoch noch eine für uns sehr wichtige Frage: Kann ein 
Test mit nur einer Testperson für 30 Apotheken repräsentativ sein? Gehen 
womöglich wichtige Informationen des Kundengespräches verloren oder können 
später nicht mehr detailliert nachvollzogen werden? Überforderte man die 
Testperson mit einer solchen Aufgabe?
Anmerkung der 
Redaktion:
   Unsere Tests durchlaufen strenge 
Qualitätskriterien und benötigen deshalb eine längere Vorlaufzeit.
 Wir 
führen zudem prinzipiell keine repräsentativen Untersuchungen aus, da dies den 
Rahmen eines Testes sprengen würde. Wir nehmen die Position von Konsumenten ein, 
die ein Produkt erwerben bzw. eine Dienstleistung in Anspruch nehmen und deshalb 
ein Recht auf die entsprechende Gegenleistung haben.
Mag. pharm. Alois Pitterl 
Vitalis 
Apotheke
 
  6300 Wörgl
Wir bedanken uns herzlich, dass Sie uns vorab von der von Ihnen 
festgestellten Kritik informieren. Wir nehmen das von Ihrem Verein geführte 
Testberatungsgespräch sehr ernst. Bedingt durch die lange Zeit ist es leider 
nicht mehr nachvollziehbar, wer das Beratungsgespräch geführt hat. Wir legen 
aber größten Wert darauf, dass unsere Kunden bestmöglich und gewissenhaft 
beraten werden, dementsprechend besucht unser Personal regelmäßig Schulungen und 
Fortbildungen. Dies wird auch täglich durch das Lob vonseiten der Kunden 
bestätigt.
Um uns zu verbessern, wären wir dankbar, wenn wir zu dem von 
Ihnen beschriebenen Fall nähere Informationen bekommen könnten. Ich 
glaube, schon dem Kunden zuliebe sollte jedes Beratungsgespräch individuell 
gestaltet sein. So kann es gerade bei dickleibigen Personen sehr entwürdigend 
sein, sie gleich abzuwiegen, die Körpergröße abzufragen und den Bauchumfang 
abzumessen, was gerade bei der Einschätzung von Übergewicht (BMI 25-30) versus 
Adipositas (BMI 30-40) fachlich angezeigt wäre. Nachdem unser 
oberstes Ziel die Zufriedenheit des Kunden ist, wird in Einzelfällen, wenn 
es für den Kunden unangenehm oder auch nicht zumutbar ist, von 
der Bestimmung dieser Parameter abgesehen.
Der Konsument ist bekannt für seriöse Tests, daher nehmen wir diese 
Überprüfung der Beratungsqualität sehr ernst, und möchten nochmals betonen, dass 
für uns gewissenhafte Beratung an erster Stelle steht.
Mag. Günther Pollack 
Romedius-Apotheke
 
 6065 Thaur
Das Ergebnis Ihres Tests über die Beratungsqualität in 
unserer Filial-Apotheke in Thaur "Romedius-Apotheke", hat mich sehr getroffen. 
Dies deshalb, weil wir permanent Weiterbildungs-Veranstaltungen in unserer 
Apotheke vornehmen. Speziell unsere PKA werden immer dahingehend aufmerksam 
gemacht, dass sie im Falle einer Beratung, die die Gesundheit eines Kunden 
betrifft, einen Pharmazeuten beizuziehen haben. Dieser Test durch Ihre 
Mitarbeiter hat mir jedoch gezeigt, dass dies offensichtlich nicht immer der 
Fall ist. Wir werden innerbetriebliche Konsequenzen treffen. Ich bin 
- obwohl für uns sicher nicht angenehm - für 
diesen Test dankbar.
Vom rein rechtlichen her hat unsere PKA richtig 
gehandelt, da sie kein Arzneimittel, sondern ein Nahrungsergänzungsmittel 
abgegeben hat, entschuldigt aber in keinster 
Weise, dass keine fachliche Beratung, die in einer Apotheke erwartet werden kann, 
erbracht wurde.
Mag. Carla Egger-Erlach 
Stadtapotheke zur 
Madonna
 
 9900 Lienz
Ich darf mich für Ihr informatives Schreiben bedanken. Der gegenständliche 
Testkauf ist weder mir noch einer meiner Mitarbeiterinnen erinnerlich. Die 
festgestellte unzureichende Beratung ist uns aber Ansporn, unsere 
Dienstleistungen, die bisher nie Anlass zu Beanstandungen gaben, zu 
verbessern.
Hinweisen möchte ich aber darauf, dass Kunden, die "Schlankheitsmittel" 
kaufen, Gesprächen über eine Änderung ihrer Lebens- und Ernährungsgewohnheiten 
definitiv nicht zugänglich sind, was ich persönlich mehrfach feststellen musste. 
Gleiche Erfahrungen haben auch meine Mitarbeiterinnen gemacht.
Dr. Monika Winkler-Kaufmann 
Stadtapotheke
 
 6020 Innsbruck
Zurück vom Urlaub fand ich Ihr Schreiben vor, welches naturgemäß höchst 
unerfreulich ist und bei dem es auch nichts zu beschönigen gibt. An und für sich 
sind sowohl die Bereitschaft als auch das Wissen für eine Beratung bei allen 
Apothekenmitarbeitern vorhanden, wird auch durch entsprechende Weiter- und 
Fortbildung ausgebaut. So möglich, bitte ich Sie um eine Übersendung des 
Gesprächsprotokolls, aus welchem vielleicht für die Zukunft Lehren gezogen 
werden können.
Mag. pharm. Dr. Matthias König 
Südtiroler 
Apotheke
 
   6600 Reutte
Ich bedanke mich für die Zusendung des Ergebnisses eines Beratungstests in 
der Südtiroler Apotheke. Solche Tests können die Beratungsqualität erhöhen und 
wir werden Ihre Kritik ernst nehmen um noch besser zu werden. Selbstverständlich 
möchten wir die Erwartungen von Testpersonen, besonders aber unserer echten 
Kunden erfüllen.
Erlauben Sie mir folgende Anmerkungen zu Ihrem Test: Gerne hätte ich nicht 
nur eine Kurzinfo, sondern ein ausführliches Testprotokoll erhalten. Dies hätte 
– insbesonders 2 Monate nach dem Test –zu einer besseren Beurteilung des 
tatsächlichen Ablaufs geführt und eine Stellungnahme erleichtert. Zu Ihrer 
Testperson (69 Jahre, BMI von fast 30) möchte ich folgendes bemerken: In der 12. 
Dreiländertagung der schweizerischen, deutschen und österreichischen 
Gesellschaften für Ernährung dieses Jahr meint einer der Vortragenden, Dr. 
Thomas Dorner: „[…] Andererseits zeigt sich jedoch, dass bei […] Patienten mit 
verschiedenen medizinischen Konditionen Adipositas einen protektiven Faktor 
darzustellen scheint […]“. Studien ergeben: „[…] Ein optimaler BMI […] wurde bei 
27 bis 30 kg/qm bei älteren Personen errechnet. […]“. Somit scheint selbst von 
wissenschaftlicher Seite fraglich zu sein, ob Ihre Testkandidatin tatsächlich 
wie von Ihnen behauptet eine „Risikopatientin“ ist und damit wäre Ihre 
Argumentationskette wohl auch unschlüssig.
Mag. Pharm. Robert Bacher 
St. 
Stephan-Apotheke
 
  6112 Wattens
Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass das Ergebnis 
Ihres Tests für uns leider sehr negativ ausgefallen ist. 
Wir kennen zwar die Situation zum 
Zeitpunkt des Testbesuches nicht (unter Umständen hohe Kundenfrequenz, 
Stressfaktoren für Mitarbeiter, usw.), möchten aber keine Ausrede für 
offensichtliches Fehlverhalten suchen.
Wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren – wir sind bemüht daraus zu 
lernen!
Trotz regelmäßiger Fortbildung und 
Kommunikationsschulung kann es manchmal an der Umsetzung fehlen. 
Wir nehmen dieses Testurteil zum Anlass, bei kommenden 
Teambesprechungen allen Mitarbeitern die absolute Notwendigkeit ausführlicher, 
individueller Beratung (auch in Stresssituationen oder bei scheinbaren 
Trivial-Erkrankungen) vor Augen zu führen.