Zum Inhalt

Versicherungen: Kinder, Singles, Paare, Senioren - Mit Maß geschützt

Ein guter Versicherungsschutz ist der jeweiligen Lebenssituation angepasst und soll vor allem die finanziellen Nachwehen von größeren Schicksalsschlägen abfedern.

Sorgfältige Auswahl treffen

Ganz ohne Versicherung schlagen sich nur wenige Glücksritter durchs Leben. Viele Menschen sind allein schon aufgrund ihrer Berufstätigkeit oder als Autobesitzer versichert. Neben diesen gesetzlichen oder privat angebotenen Pflichtversicherungen wie der Sozialversicherung und der Kfz-Haftpflicht gibt es eine breite Palette an frei wählbaren Versicherungsmöglichkeiten. Nicht alles davon ist uneingeschränkt zu empfehlen.

Nicht alles ist zu empfehlen

Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass Versicherungen oft quasi im Vorbeigehen verkauft werden, z.B. beim Schikauf gegen Diebstahl und Bruch oder beim Erwerb von hochwertigeren Geräten gegen Reparaturkosten. Meist geht es nur um ein paar Euro, die sich im Vergleich zum Kaufpreis mickrig ausnehmen. Trotzdem schade drum, wenn das Versicherte dann ohnedies nur ersetzt wird, wenn man praktisch darauf gesessen ist, oder wenn man weiß, dass manche Reparaturversicherung nicht viel länger hält als die gesetzliche Gewährleistung. Hier gilt es hellhörig zu sein und nicht jedes x-beliebige Angebot für ein Schnäppchen zu halten.

Versicherungen vergleichen

Polizzen öfter prüfen

Viele Versicherungen sind außerdem ein beratungsintensives Geschäft; die umfangreichen Vertragswerke verraten nicht jedem auf Anhieb, was nun tatsächlich versichert ist und was nicht. Dazu kommt, dass man sich in manchen Fällen auf Jahre hinaus mit nicht unbeträchtlichen Prämienzahlungen an einen Versicherer bindet. Selbst wenn eine Polizze von Gesetzes wegen jährlich kündbar ist, wie etwa die Haushaltsversicherung, kann ein vorzeitiger Ausstieg Nachteile mit sich bringen – z.B., wenn ein Treuerabatt und somit eine längere Vertragslaufzeit vereinbart wurde.

Um hier das am besten passende Angebot aus dem mit der EU immer größeren Markt zu finden, ist es wichtig, sich rundum zu informieren und auf jeden Fall Prämien- und Leistungsvergleiche einzuholen, beispielsweise durch unseren- Versicherungsvergleich.

Auch nach Versicherungsabschluss sollte regelmäßig alle ein bis zwei Jahre der gesamte persönliche Versicherungsordner durchgecheckt werden: Was ist noch auf dem letzten Stand, welche Polizzen müssen dringend überholt werden? Wo gibt es Veränderungen auf dem Versicherungsmarkt, haben sich die eigenen Lebensumstände geändert?

Unabhängige Berater konsultieren

Wer weder Lust noch Zeit hat, sich selbst ständig auf dem Laufenden zu halten, sollte professionelle Hilfe beiziehen, etwa in Form von anbieterunabhängigen Beratern, die kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt tätig werden. Schließlich wäre es schade, Jahr für Jahr mehrere Hundert Euro an Prämien zu zahlen für einen Versicherungsschutz, der sein Geld nicht wert ist.

Wie viel Versicherung braucht der Mensch?

Für den Großteil der Menschen (also besondere Lebensumstände ausgenommen) lassen sich die meisten Versicherungen folgenden drei Dringlichkeitsstufen zuordnen:

  • Notwendig oder gesetzlich vorgeschrieben ist eine Versicherung für jene Bereiche, wo ein Schadensfall den finanziellen Ruin bedeuten könnte.

Beispiele: gesetzliche Krankenversicherung, Kfz-Haftpflichtversicherung, Privathaftpflichtversicherung, private Unfallversicherung, Risikolebensversicherung bei Absicherungsbedarf von Angehörigen.

  •  Sinnvoll bzw. empfehlenswert ist eine Versicherung dann, wenn die eigenen finanziellen Reserven durch einen Schaden erheblich belastet würden.

Beispiele: Haushalts- und Eigenheimversicherung, Rechtsschutzversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung.

  • Überflüssig bzw. unrentabel sind Versicherungen, für die eigentlich kein Bedarf besteht oder bei denen das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmt.

Beispiele: Berufsunfähigkeitsversicherung für ältere Menschen, Er- und Ablebensversicherung (besser Sparen und Absichern trennen), Fahrraddiebstahl­versicherung, Haushaltsversicherung bei spartanisch ausgestatteten Wohnungen (Privathaftpflicht dann extra abschließen), Kfz-Insassen-Unfallversicherung (besser private Unfallversicherung), Kühlgutversicherung, Reparaturversicherung, Reisegepäckversicherung, Taggeldleistungen in Unfall- und Krankenversicherung, Tierkrankenversicherung, Zahnversicherung.

Tabelle: Welche Versicherung für wen?

Basisschutz

Mit diesen Produkten ist ein Großteil der wirklich einschneidenden persönlichen Risiken abgedeckt. Auch hier kommt es allerdings auf die persönlichen Lebensumstände an: Ein Beamter kurz vor der Pensionierung braucht keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr, ein Single keine Risiko-Ablebensversicherung und ein junges Pärchen in der spartanisch eingerichteten Startmietwohnung nicht unbedingt eine Haushaltsversicherung.

  • Private Haftpflichtversicherung: deckt Schadenersatzansprüche, die gegen Privatpersonen geltend gemacht werden, oder wehrt unbegründete Ansprüche ab.
  • Private Unfallversicherung: dient als Ergänzung zur staatlichen Unfall- und Krankenversicherung und schützt vor den finanziellen Folgen eines Unfalls auch in der Freizeit, insbesondere bei bleibender Invalidität.
  • Haushalts-/Eigenheimversicherung: deckt Schäden an allen beweglichen Gegenständen in den eigenen vier Wänden (Haushaltsversicherung) bzw. an den fixen Bestandteilen eines Gebäudes (Eigenheimversicherung) und bietet Ersatz bei Abhandenkommen oder Beschädigung der versicherten Gegenstände. Meist ist damit eine private Haftpflichtversicherung kombiniert (siehe weiter oben).
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: soll beim Verlust der Arbeitsfähigkeit durch eine vereinbarte Rente die wirtschaftliche Existenzgrundlage für den Versicherten schaffen.
  • Risiko-Ablebensversicherung: dient der Absicherung von Angehörigen im Todesfall und ist bei Darlehen meist in Form einer Kreditrestschuldversicherung verpflichtend.

Sparsam versichert

Günstiger Schutz gegen existenzielle Risiken ist möglich.

Auswählen: Der wichtigste Schritt, umfassend und dennoch günstig versichert zu sein, beginnt bei der Auswahl. Nicht alles, was angeboten wird, muss sein (Beispiele sind Reparatur- oder Kühlgutversicherung, Kfz-Insassenunfallversicherung oder All-inclusive-Rechtsschutz). Vieles unterliegt auch Moden. So waren Er- und Ablebensversicherungen jahrelang fixer Bestandteil jedes Haushalts; heute geht der Trend vernünftigerweise dahin, versichern und sparen zu trennen.

Vergleichen: Vor dem Abschluss sowieso, aber auch danach immer wieder einmal mehrere Offerte einholen oder sich online orientieren, insbesondere bei Haushalts-, Eigenheim- und Kfz-Versicherungen. Nicht sinnvoll ist ein Wechsel bei Lebens- und Krankenversicherungen.

Verhandeln: Nachlässe für bestimmte Personen- oder Altersgruppen, Rabatte für Mehrfachversicherung bei einem Anbieter oder Treueboni für lange Bindung werden von den Anbietern nicht an die große Glocke gehängt, sollten aber nachgefragt werden.

Abspecken: Angebote auf Zusatzleistungen hin überprüfen – brauchen Sie diese wirklich oder tut’s auch die Basisvariante?

Ausmisten: Alle ein bis zwei Jahre die vorhandenen Polizzen durchblättern – Überholtes kündigen (z.B. die Mitversicherung von erwachsenen Kindern oder – nach einer Trennung – dem Ex-Partner, oder Jahre nach dem Autokauf eine Kfz-Kasko), Bestehendes anpassen (etwa eine Haushaltsversicherung bei wertvollen Zukäufen). Dadurch bleibt man gleichzeitig auf dem letzten Stand über den vorhandenen Versicherungsschutz und vermeidet Doppel- oder Mehrfachversicherungen (etwa bei Reise- oder Rechtsschutz).

Knausern: Jährliche statt viertel- oder halbjährlicher Zahlweise vermeidet unnötige Kosten. Mit Selbstbehalten lässt sich die Prämie (in der Haushaltsversicherung beispielsweise um bis zu 20 Prozent) verringern, während für richtig große Schadensfälle trotzdem finanzieller Schutz besteht.

Buchtipp: Polizzen-Check

Polizzen-Check Nehmen Sie sich vor Vertragsabschluss, aber auch danach regelmäßig Zeit, Ihre Polizzen anhand unseres Buches "Polizzen-Check" zu kontrollieren.

Ersparnisse von mehreren Hundert Euro pro Jahr sind durchaus drinnen – und erspartes Geld ist schließlich immer noch das am leichtesten verdiente!

Aus dem Inhalt:

  • Welche Versicherungen wirklich notwendig sind
  • Was an Mindestschutz sinnvoll ist
  • Wie Sie bestehende Polizzen optimieren
  • Spartipps für alle Versicherungssparten
  • Achtung! Fallen im Kleingedruckten

136 Seiten, € 14,90 (+ Versand)

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Studieren, aber sicher

Studieren, aber sicher

So wenig prickelnd es klingen mag: Wer studiert, sollte sich auch um die Absicherung persönlicher Risiken kümmern. Wir zeigen, welche Versicherungen sinnvoll sind und auf welche du verzichten kannst.

Reiseschutz für Junge: Welche Versicherung ist sinnvoll? premium

Reiseschutz für Junge: Welche Versicherung ist sinnvoll?

Egal ob Fernreise oder Auslandssemester – es warten unvergessliche Erlebnisse. Doch unvorhergesehene Ereignisse können jederzeit eintreten. Lesen Sie Tipps für den richtigen Versicherungsschutz für junge Erwachsene auf Reisen.

Richtig versichert in den Bergen premium

Richtig versichert in den Bergen

Ein falscher Tritt, eine tückische Eisplatte und schon ist es passiert. Die Gefahren im alpinen Gelände sind groß, man sollte sie nicht unterschätzen – und vorbereitet sein. Lesen Sie die Antworten auf wichtige Fragen rund um das Thema Versicherungsschutz in den Bergen.

Krebsversicherung: Sinnvoll im Ernstfall? premium

Krebsversicherung: Sinnvoll im Ernstfall?

Die Krebsversicherung ist ein auf den ersten Blick recht simples Produkt. Die Tücken stecken jedoch im Detail. Wie notwendig ist diese Versicherung?

Autoversicherung: Ihr Geld liegt auf der Straße premium

Autoversicherung: Ihr Geld liegt auf der Straße

Die Prämienunterschiede in der Kfz-Versicherung sind riesengroß, der Markt unübersichtlich. Worauf Sie bei der Suche nach dem besten Angebot achten sollten, verrät unser Autoversicherungs-Vergleich.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang