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Skifahren kann nicht billig sein - Andere Zeiten, anderer Luxus

Es ändern sich Zeiten und Luxus. Flugreisen nach Amerika oder Kreuzfahrten galten einst als Privilegien der Wohlhabenden, mittlerweile kann sich das auch der sparsame Rentner gönnen. Aber Skifahren? - "Kunde König“, ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck 
Alois Grasböck

Im Gegenzug ist das Skifahren vom Volkssport zum Vergnügen für Besserverdiener geworden. Rein theoretisch könnte es durchaus noch billig sein – vorausgesetzt, man begnügt sich mit zwei bescheidenen Bretteln, sucht eine nahegelegene Wiese auf und tritt die Piste eigenfüßig auf dem Weg nach oben glatt. Sobald man müde ist, was bei dieser Methode ziemlich bald der Fall sein kann, geht man heim und macht sich einen Jagatee. Da weiß man wenigstens, was drin ist.

"Snow & Fun“

Leider wird der Fun-Faktor durch das mühsame Bergauftreten stark eingeschränkt. Das ist schlecht, weil wir von der Werbung gelernt haben, dass es beim Skifahren um "Snow & Fun“ geht. Deshalb war es unerlässlich, die Alpen zu einem komfortablen Sportgerät umzubauen, was natürlich ins Geld ging.

Schnee: extrem unzuverlässig

Es fängt ja schon mit dem Schnee an, der extrem unzuverlässig ist und sogar Ski-Openings versaut, indem er nicht pünktlich fällt. Fun ohne Snow geht vielleicht am Ballermann in Mallorca, aber nicht in alpinen Trinksportzentren! Es mussten also Unmengen von Schneekanonen her. Die Natur hatte jedoch weitere Feindseligkeiten auf Lager. Zum Beispiel lässt sie es ausgerechnet in der Skisaison früh finster werden, worauf man ihr mit Flutlicht-Pisten zeigen musste, wer hier der Chef ist. Damit nicht genug, ist es im Winter oft auch noch saukalt.

Am Lift frieren

Wer legt schon Wert darauf, sich bei der Liftfahrt – man verzeihe das harte Wort – den Arsch abzufrieren? Niemand, weshalb es nur eine Frage der Zeit war, bis die Sitzheizung erfunden wurde. Schon diese drei Beispiele zeigen, dass das Skifahren gar nicht mehr billig sein kann.

Schön für die Winterurlauber und für den Tourismus, dass es trotzdem noch viele gibt, die sich das leisten können. Und falls sich jemand bei den Angaben über die Pistenkilometer verschaukelt fühlen sollte: Nehmen Sie‘s leicht, deshalb heißt es ja Skischaukel.


Lesen Sie auch unsere Marktübersicht: Skigebiete in Österreich 12/2013

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