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Pulsmesser - Die Sprache des Herzens

  • Leichter und schneller zur Fitness
  • Einige Schwächen im Detail
  • Für gezieltes Ausdauertraining unersetzlich

Herzfrequenz messen

Wer seine Fitness verbessern will, kommt um die Messung seiner Herzfrequenz während des Ausdauertrainings nicht herum, etwa beim Laufen, Radfahren oder am Hometrainer. Denn die Herzfrequenz ist die wichtigste Messgröße zur Steuerung der Trainingsbelastung. Mit dem Fitness-Boom ist auch der Absatz der Pulsmessgeräte sprunghaft angestiegen. Dabei ist der Preis nicht unbedingt ein Hinweis auf die Qualität, es gibt auch preisgünstige Modelle, die gute oder durchschnittliche Ergebnisse erzielt haben.

Leistungstest

Doch eines noch vorab: Bevor man mit dem Training beginnt, sollte ein Leistungstest durchgeführt werden, bei dem der individuelle Trainingspulsbereich festgestellt wird. Der ist nämlich von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Für Einsteiger ist ein Leistungstest unter ärztlicher Aufsicht samt Belastungs-EKG dringend anzuraten, da damit auch eventuelle gesundheitliche Risiken rechtzeitig erkannt werden können.

Datenübertragung Brustgurt - Pulsmesser

Die Herzfrequenz wird bei fast allen Modellen mit einem Brustgurt erfasst, von dem aus die Signale zu einer speziellen Armbanduhr gesendet werden. Das Anlegen des Brustgurts wird mitunter zwar als lästig empfunden, aber es gibt derzeit keine andere Methode, die ebenso einfach und verlässlich funktioniert. Die Pulserfassung per Ohrclip und Kabel, wie beim Modell von Cateye, ist zwar ausreichend genau und störungssicher, aber in der Handhabung nur stationär am Hometrainer vorteilhaft. Andere Methoden wie die Messung per Fingerdruck oder mittels Sensor direkt am Armband konnten sich mangels Genauigkeit bisher nicht wirklich durchsetzen.

Verlässlichkeit der Messungen

Die Verlässlichkeit der Messung hängt im Wesentlichen vom Brustgurt und von der Datenübertragung zum Pulsmesser ab. Sitzt der Brustgurt schlecht, kommt es oft zu Unterbrechungen der Messung. Auch elektromagnetische Quellen, etwa aus dem Straßenverkehr, können die Übertragung der Pulswerte zum Handgelenk stören. Wer zu zweit oder im Pulk läuft, empfängt mitunter die Herzfrequenz seiner Kollegen anstatt die eigene. Dieses Problem ist zwar durch geringere Sendeleistung in letzter Zeit deutlich kleiner geworden, effizient schützt dagegen aber nur das codierte Signal wie beim Modell Polar M 51/52. In dieser digitalen Übertragungsart liegt wohl die Zukunft.

Dinge die beim Brustgurt zu beachten sind

Wichtig ist, dass bei kurzfristigem Kontaktverlust des Brustgurts nicht gleich die gespeicherten Werte verloren gehen, wie das bei jenen Pulsmessern häufig vorgekommen ist, die in der Bewertung schlechter als „durchschnittlich“ abgeschnitten haben.

Es gibt auch spezielle BHs oder Tops, wo der Brustgurt in einen Saum eingezogen werden kann, um die Handhabung zu erleichtert. Allerdings kann es hier häufiger vorkommen, dass die Kontaktelektroden schlecht anliegen.

Nicht im Wasser

Ob wasserdicht bis 30 oder 50 Meter: Zum Schwimmen eignen sich Pulsmesser nicht besonders, da der Brustgurt leicht verrutscht. Wer trotzdem damit ins Wasser geht oder unter die Dusche: Keine Tasten drücken, denn sie sind der Schwachpunkt, wenn’s ums Eindringen von Wasser geht.

Wichtige Funktionen

Auch wenn viele Pulsmesser eine recht logische Menüführung aufweisen, so benötigen Gesundheits- und Hobbysportler etliche Funktionen gar nicht. Wichtig aber sind Displaybeleuchtung und akustische Anzeige der Ober- und Untergrenze des Trainingspulsbereichs, damit man nicht immer wieder auf die Uhr schauen muss. Auch eine Fahrradhalterung kann sehr praktisch sein, die gibt es aber selbst für einige teure Modelle nicht.

Auf den eigenen Körper achten

Trotz aller Trainingswissenschaft und Messgenauigkeit ist es jedoch immer noch wichtig, den Werten nicht sklavisch zu folgen, sondern auf den eigenen Körper zu achten.

Pulsmesser

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Kompetent mit Konsument

  • Gut ab 100 Euro. Ein hoher Preis ist keine Garantie für ein gutes Testergebnis. So erreichte der 150 Euro teure Sports Instruments ECG 5 nur ein „Durchschnittlich“ – ein Ergebnis, das auch 50-Euro-Geräte erzielt haben.
  • Schwachpunkt Brustgurt. Nicht nur, dass der Brustgurt weniger stört, wenn er genau passt, es kommt auch seltener zu Messfehlern. Dicke Gurte werden eher als unangenehm empfunden. Wie gut ein Gurt wirklich sitzt, merkt man oft erst beim Sport.
  • Überflüssige Funktionen. Viele Funktionen sind für Hobbysportler schlichtweg überflüssig und machen die Bedienung komplizierter.

Anbieteradressen

  • Cardiosport Europe , Stelzhamerstraße 1, A - 4600 Wels, (07242) 21 04 92-0
  • Cateye: Intersport Austria GmbH, Flugplatzstraße 10, A - 4600 Wels, (07242) 233-0
  • Ciclo Vertrieb Österreic h, Lederstraße 2, A - 4070 Eferding, (07272) 58 91
  • Huger: MBO International Electronic GmbH, Degengasse 40, A - 1160 Wien, (01) 484 73 30-0
  • MBO: MBO International Electronic GmbH, Degengasse 40, A - 1160 Wien, (01) 484 73 30-0
  • Nike GesmbH , Handelskai 388, A - 1020 Wien, (01) 727 06-0
  • Phase GmbH , Rudolf-Diesel-Straße 9, D - 61267 Neu-Ansbach, (0049 6081) 40 70 40
  • Polar: Comesa GesmbH, Baldassgasse 5, A - 1210 Wien, (01) 250 46
  • Sigma Sport: Trendsport Peter Künstl GmbH, Südtiroler Straße 1, A - 6911 Lochau, (05574) 471 47-0
  • Sports Instruments: Thalinger GmbH, Schubertstraße 12, A - 4600 Wels, (07242) 49 71-0
  • Trelock: KTM Fahrrad GmbH, Harlochner Straße 13, A - 5230 Mattighofen, (07742) 40 91-0

So haben wir getestet

Aus einem internationalen Gemeinschaftstest wurden 14 Pulsmessgeräte ausgewählt (13 mit Brustgurt und Pulsuhr sowie ein Ohrclip).

Pulsmessen

Prüfen der Genauigkeit mit 10 Testpersonen im Fahrrad-Stufentest. Vergleich mit einem EKG-Gerät. Ermittelt wurde die durchschnittliche Abweichung der Pulsfrequenz und deren Streuung. Prüfung im praktischen Gebrauch und durch herbeigeführte Störfälle: mangelnder Kontakt der Elektroden, Hochspannungsleitungen, Gruppentraining.

Ferner wurden Vielseitigkeit und Verwendbarkeit der Messfunktionen beurteilt.

Haltbarkeit

(Teilweise) in Anlehnung an die Normung von Kleinuhren wurden ermittelt:

  • Kratzfestigkeit des Glases: Härteprüfstab
  • Stoßfestigkeit (DIN 8308)
  • Wasserdichtheit mittels Vakuumprüfgerät (DIN 8310)
  • Hitzetest, Temperaturschock (DIN 8306)
  • Stabilität des Armbandes: Zugprüfung von 200 N

Handhabung

10 Testpersonen beurteilten Bedienungsanleitung, Handlichkeit, Ablesbarkeit, Verpackung, Transportieren

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