Jodspeicher Kombu-Alge
     
           
           
           
            
   Aus diesem Grund haben wir schon im 
Vorjahr (siehe dazu: Weitere Artikel - "Algen 1/2002") verschiedene Sorten von 
Algen aus Asien-Shops untersucht. Sie werden bei uns getrocknet und verpackt 
angeboten. Bei einigen davon lagen die Jod-Werte extrem hoch. Dabei handelte es 
sich durchwegs um Vertreter der Familie der Braunalgen (siehe dazu: 
"Algen im Überblick"). Spitzenwerte – 2900 Milligramm pro Kilogramm getrocknet 
– erreichte die Sorte Kombu, die unter anderem als Suppengrundlage 
verwendet wird.
Überdosis blockiert Schilddrüse
In keinem anderen Lebensmittel steckt derart viel Jod. Experten warnen daher 
vor einem regelmäßigen Verzehr solcher Algen, denn das kann zu einer 
Fehlfunktion der Schilddrüse führen; zudem besteht die Gefahr schwer wiegender 
Spätfolgen. Bereits eine einmalige Überdosis von 1000 Milligramm Jod kann 
ausreichen, um die Schilddrüse zu blockieren und eine vorübergehende 
Unterfunktion auszulösen. 
Körper braucht ca. 0,2 g täglich
Dabei ist unser Körper auf eine gewisse Menge Jod sogar angewiesen. Die 
Schilddrüse benötigt zirka 0,2 Milligramm täglich. Dieses lebenswichtige 
Spurenelement ist in unseren Breiten zumeist Mangelware, weil das im Boden 
vorhandene Jod während der letzten Eiszeit durch schmelzende Gletscher ins Meer 
geschwemmt wurde. Mit der Zeit hat sich unsere Schilddrüse auf die 
Mangelsituation eingestellt. Jedes Zuviel an Jod kann sie aus dem Takt bringen. 
Von einer Kombu-Alge würde ein winziges Stückchen ausreichen, um den Tagesbedarf 
zu decken. 
Asiaten vertragen größere Mengen
Doch niemand kann so fein dosieren. Dass Asiaten größere Mengen problemlos 
vertragen, hat für uns nichts zu bedeuten. Sie sind seit Generationen und von 
klein auf an eine jodreiche Ernährung gewöhnt. Die Schilddrüse wehrt sich gegen 
zu hohe Dosen nach dem Überlaufprinzip: Überschüssiges wird mit dem Urin 
ausgeschieden. Bei Europäern funktioniert dieser Mechanismus nicht immer, vor 
allem ältere Menschen sind gefährdet.