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Druckerpatronen: HP behindert Nachbauten - Konsumenten-Organisation fordert Entschädigung

150 Euro pro Kunde fordert die Konsumentenorganisation Euroconsumer von HP. Der Druckerhersteller behindert die Nutzung billigerer Tintenpatronen anderer Hersteller.

Ende 2016 hatte HP verkündet, dass seine Drucker mit den Tintenpatronen anderer Hersteller kompatibel seien. Tatsache war aber, dass Updates der Druckersteuerung (HP Printer, Firmware Update) die Nutzung dieser billigeren Druckertinten behinderten. Fehlermeldungen verunsicherten die Kunden. Es entstand der Eindruck, dass die durchaus funktionierenden Druckerpatronen anderer Hersteller mangelhaft seien.

Teurere HP-Tinten oder Druckertausch

Auf diese Weise nötigte HP seine Kunden auf die teureren HP-Druckertinten umzusteigen oder sogar den Drucker zu tauschen. Diese Praxis der sogenannten Obsoleszenz, so Euroconsumer in einer Aussendung, ist illegal. Sie schädige Kunden finanziell und vergrößere den Müllberg. Kunden sollten die Kontrolle über ihre Geräte haben.

HP gerät zunehmend in die Defensive

  • USA: In den USA hat HP einem gerichtlichen Vergleich zugestimmt. Das Unternehmen entschädigt jeden Teilnehmer an der Klage mit 100 bis 150 Dollar. Die Gesamtentschädigung beträgt 1,5 Mio. Dollar. Zum Vergleich: Der Gesamtumsatz von HP betrug 2017/18 30 Milliarden Dollar.
  • Italien: Im November entschied die italienische Wettbewerbsbehörde, dass die Vorwürfe zutreffen. Sie verhängte eine 10-Millionen-Euro-Strafe.
  • Andere: Die Entscheidung der Italiener beruht auf EU-Recht, konkret der EU Unfair Commercial Practices Directive (2005/29/EC). Das bedeutet, dass andere EU-Mitglieder ähnliche Verfahren anstrengen können.

Euroconsumer überlegt Sammelklage

Euroconsumer ist ein Zusammenschluss von fünf Konsumentenorganisationen – Italien, Belgien, Spanien, Portugal und Brasilien. Sollte HP nicht angemessen reagieren, möchte Euroconsumer eine Sammelklage starten.

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