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Chrom VI in Uhrbändern - Verboten

, aktualisiert am

Seit 1. Mai dürfen keine mit Chrom VI belasteten Lederwaren mehr in den Handel kommen. Wie unser Test von Uhrarmbändern zeigt, ist immer noch belastete Altware im Umlauf.

Der Verein für Konsumenteninformation hat Uhrbänder aus Leder auf eine Belastung mit Chrom VI (Chrom[VI]-oxid) untersucht. Konkret haben wir uns dabei die Innenseite des Armbandes vorgenommen, also jene Seite, die permanent mit der Haut in Kontakt steht. Bei den getesteten Modellen von Junghans, Piero Magli, Rios1931 und Swatch wurden wir fündig.

Endlich EU-weites Verbot

Chrom VI ist gefährlich für Gesundheit und Umwelt. In Deutschland dürfen Produkte aus Leder, die dazu bestimmt sind, nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Berührung zu kommen, deshalb bereits seit 2010 kein Chrom(VI)-oxid mehr enthalten (die Nachweisgrenze liegt bei 3 mg/kg).

Inzwischen gilt endlich in der gesamten EU ein entsprechendes Verbot für belastete Ledererzeugnisse, die nach dem 1. Mai 2015 in den Handel kamen. Chrom VI kann Genmutationen und Krebs auslösen und ist ein hoch problematisches Kontaktallergen.

Umweltschäden und allergische Reaktionen

Aus klinischen Untersuchungen ist bekannt, dass schon geringste Gehalte von Chrom VI ausreichen, um bei sehr empfindlichen Menschen eine allergische Reaktion auszulösen. Darüber hinaus ist der Stoff äußerst umweltschädlich und stark wassergefährdend.

Nicht sachgerechte Gerbung

Der VKI hat das Gift in Ledererzeugnissen, Kinderspielzeug sowie Schulartikeln nachgewiesen und macht sich bereits seit Langem für ein Verbot der Substanz stark. Im vergangenen Jahr fanden wirSchadstoffe in Damenschuhen - Gift im Schuh. Verantwortlich für die Belastung in Lederprodukten ist eine nicht sachgerechte Gerbung.

Dabei werden häufig Chrom-III-Salze verwendet. Durch Oxidation während des Verarbeitungsprozesses kann daraus Chrom VI entstehen. Vermeiden lässt sich dies durch Sorgfalt bei der Zusammenstellung der Gerbmittelrezeptur.

Testtabelle: Chrom VI in Uhrbändern

Pflege

Durch gute Pflege lässt sich die Haltbarkeit eines Lederarmbandes erheblich verlängern. Glattleder dazu mit einem leicht feuchten (nicht nassen) Tuch gründlich reinigen und anschließend trocknen lassen. Danach mit Ledermilch oder Ledercreme (diese besteht aus Ölen, Fetten und einem UV-Filter gegen das Ausbleichen sowie Antioxidantien) behandeln. Sehr raue, matte, offenporige Uhrbänder aus Leder sollten nur ausgebürstet werden.

Testkriterien

Im Test: 13 Uhrarmbänder aus Leder. Die Bestimmung des Chrom-VI-Gehaltes erfolgte gemäß EN ISO 17075. Untersucht wurde das Futterleder (Unterseite des Uhrenarmbandes).

Anbieter

Birkenstock & Co. GmbH
Hermsdorfer Straße 5
D-21502 Geesthacht bei Hamburg
+49 4152 80 96 40
Birkenstock

Bros Manifatture s.r.l.
Via Guido Rossa 1
I-63025 Montegiorgio (AP)
+39 0734 96 73 25
Bros Manifatture

Eichmüller: Richard Eichmüller e.K.
Blieskastelstraße 6
D-81379 München
+49 89 179 59 60-0
Richard Eichmüller

Graf Uhrarmbänder GmbH
Dr.-Bruder-Straße 21
D-63179 Obertshausen
+49 2673 98 66-0
Graf Uhrarmbänder

Hirsch Armbänder GmbH
Hirschstraße 5
A-9020 Klagenfurt am Wörthersee
+43 463 38 39-0
HIRSCH Armbänder

Junghans: Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co.KG
Geißhaldenstraße 49
D-78713 Schramberg
+49 7422 18-0
Uhrenfabrik JUNGHANS

Kuki d.o.o.
Sisenska ulica 6
SI-1000 Ljubljana
+386 1 519 38 76
KUKI

Lic Atelier: Ateliers Lic
Leegaertsdijk 8
B-8400 Oostende
+32 59 80 04 07
Ateliers Lic

Meyhofer: Uhrenbandversand Staats GbR
Zum Bahnhof 6
D-16515 Oranienburg
+49 3301 68 77 88
Uhrenbandversand

Morellato S.p.A.
Via Commerciale 29
I-35010 Fratte di Santa Giustina
+39 049 932 37 77
MORELLATO GROUP

Piero Magli
Calle de Garrido Lestache 59
E-03600 Elda (Alicante)
+34 965 39 19 62
Piero Magli

Rios1931: Oswald Riemer Uhrenarmbandfabrik GmbH
Willibald-Popp-Straße 2
D-86179 Augsburg
+49 821 81 10 20
RIOS1931 Oswald Riemer Uhrenarmbandfabrik

Swatch: The Swatch Group (Österreich) GmbH
Donau-City-Straße 11/18. Stock
A-1220 Wien
+43 1 981 85-0
Swatch
 

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