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Lebensmittel aus dem Supermarkt (Teil 1) - Weit weg vom Original

Spezialitäten wie Pesto, Tiramisu oder Vanillemilch wurden ursprünglich auf Basis weniger Zutaten hergestellt. Doch sind die Angebote, die man heute im Supermarkt findet, mit den traditionellen Produkten noch vergleichbar?

Ob Pesto, Tiramisu, Mousse au Chocolat, Erdbeerjoghurt, Vanilleeis oder Vanillemilch – mit all diesen Lebensmitteln verbinden wir, dass sie auf relativ einfachen Rezepturen basieren. Doch wie deckt sich die Erwartung der Konsumenten mit der Realität?

Farb- und Konservierungsmittel

Unsere Einkäufer haben das Sortiment unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Viele Produkte enthalten unnötigerweise Farb- und Konservierungsmittel und Ingredienzien, die man nicht darin vermuten würde. Wer ohne viele Zusatzstoffe auskommen möchte, ist mit Bio-Produkten am besten bedient.

Hinweise auf eine traditionelle Herstellung oder ein altes Hausrezept dürfen keine leeren Werbeaussagen sein, finden wir. Bild: VKI
Hinweise auf eine traditionelle Herstellung oder ein altes Hausrezept dürfen keine leeren Werbeaussagen sein, finden wir. Unsere Tester nahmen einige Produkte genau unter die Lupe und kamen zu dem Schluss: Von der Originalrezeptur haben sich viele Produkte entfernt. (Bild: VKI)

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Pesto (alla) Genovese

Pesto leitet sich vom italienischen „pestare“ (zerstampfen) ab. Ursprünglich enthält Pesto Basilikum, Pinienkerne, natives Olivenöl extra, Knoblauch, Parmigiano Reggiano, den Schafskäse Pecorino und Salz.

Wir haben 13 Pestos am Markt gefunden, die unter den Bezeichnungen Pesto Genovese bzw. Pesto alla Genovese im Handel sind. Auch wenn Pesto in der EU nicht als Spezialität geschützt ist, erwartet der Konsument, dass Produkte nach der ursprünglichen Rezeptur zusammengesetzt sind.

Dem Original am nächsten: Ja! Natürlich Pesto Genovese

Ein Fertigpesto im Glas benötigt nicht einmal Konservierungsstoffe. Um unerwünschte Keime abzutöten und eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten, genügt es bereits, wenn das Produkt pasteurisiert wird. Dem Original am nächsten kommt Ja! Natürlich Pesto Genovese. Dieses Produkt setzt sich bis auf den Pecorino aus den traditionellen Zutaten zusammen. Am weitesten entfernt von traditionellem Pesto alla Genovese sind die Produkte von Barilla (Pesti alla Genovese), Clever (Pesto alla Genovese), Spar (Pesto alla Genovese) und Italiamo (Pesto alla Genovese). Basilikum und Knoblauch bzw. Knoblauchpulver ist mit einer Ausnahme (Barilla Bio Pesto alla genovese) in allen Produkten enthalten.

Laut Zutatenliste sind auch Cashews, Aromen, Zucker, Molke- und Buttermilchpulver sowie Säureregulatoren enthalten. (Bild: VKI)
Kein Klassiker: Besteht aus 14 Zutaten, darunter Sonnenblumenöl, Cashewkerne, Zucker, natürliche Aromen, der Säureregulator Milchsäure und Buttermilchpulver.


Keine traditionellen Zutaten: Cashewkerne, Reismehl, Zucker etc.

Mit Ausnahme von Ja! Natürlich und Spar Premium enthalten sämtliche Produkte Cashewkerne – teilweise zusätzlich zu Pinienkernen, teilweise ausschließlich. Acht Produkte enthalten Sonnenblumenöl, zum Teil kombiniert mit Olivenöl. Sechs Produkte enthalten Pecorino. Vier Produkte enthalten Parmigiano Reggiano. Darüber hinaus stießen wir auf eine Reihe von Zutaten, die man in traditionellen Pestos nicht erwarten würde: Aromen, Molkepulver, Buttermilchpulver, diverse Zusatzstoffe, Kartoffelflocken, Kartoffelstärke, Maisstärke, Molkeneiweiß, Reismehl, Zucker, Weinessig, Milcheiweiß.

Fazit

Ein Blick in die Zutatenliste bzw. ein Vergleich der Produkte lohnt sich. Auch was Kalorien, Fett, Zucker und Salz angeht, gibt es Unterschiede. Der Kaloriengehalt der Produkte liegt zwischen 337 und 602 Kilokalorien (kcal), der Fettgehalt zwischen 33 und 60 Gramm (g) pro 100 Gramm, der Zuckergehalt zwischen 0,6 und 4,7 g/100 g und der Salzgehalt zwischen 1,3 und 4,8 g/100 g.

Tiramisu

Das Dessert leitet sich vom italienischen Wort tirami su ab, was soviel bedeutet wie „zieh mich hinauf“. Üblicherweise besteht Tiramisu aus abwechselnden Schichten von Löffelbiskuits und einer Creme aus Mascarpone, Eigelb und Zucker.

Die Biskuits werden zuvor in kalten Espresso getunkt, der mit einem alkoholischen Getränk (etwa Marsala oder Amaretto) aromatisiert ist. Dann wird die Süßspeise mehrere Stunden gekühlt und mit Kakaopulver bestreut. Laut österreichischem Lebensmittelbuch besteht Tiramisu aus einer Füllcreme, deren wertbestimmender Bestandteil Mascarpone ist.

Hauptbestandteil Mascarpone?

Kunden dürfen also erwarten, dass ein als Tiramisu bezeichnetes Produkt zu einem wesentlichen Anteil aus Mascarpone besteht. Umso mehr, wenn es mit Hinweisen wie „in Italien hergestellt“ oder „original italienische Rezeptur“ wirbt. Wir haben sieben Tiramisus im Handel gefunden. Den höchsten Mascarpone-Anteil (64 Prozent) hat das Classic Tiramisu der Weißenhorner Milchmanufaktur. Die Produkte von Dolce Nobile, Gildo Rachelli und Despar enthalten zumindest als Hauptbestandteil eine Creme aus Mascarpone, wobei der Mascarpone-Anteil hier zwischen 10 und 22 Prozent liegt.

Hauptsächlich aus Wasser und Glukosesirup

Deutlich weniger Mascarpone haben die Produkte von Billa, Bontà Divina und Merkur Immer Gut zu bieten. Sie bestehen hauptsächlich aus Wasser und Glukosesirup. Der Mascarpone- Anteil beträgt nur rund 6 bzw. 7 Prozent. In den Produkten von Billa, Dolce Nobile, Despar und Merkur Immer Gut sind eine Reihe von Zutaten enthalten, die man nicht unbedingt mit Tiramisu in Verbindung bringt, darunter etwa Kokosöl. In den Tiramisus von Billa und Merkur Immer Gut sind auch Aromen zugesetzt. Dolce Nobile enthält aromatisierte Zutaten.

Billa-Produkt Bontà Divina. Besteht hauptsächlich aus Wasser und Glukosesirup. Der Mascarpone-Anteil beträgt nur rund 6 Prozent. (Bild: VKI)
Nicht gerade authentisch. Enthält 17 Zutaten, darunter Glukosesirup, Sonnenblumenöl, Zitrusfasern, Verdickungsmittel und natürliche Aromen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit

Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Von 5,9 bis 64 Prozent Mascarpone-Anteil ist in „italienischen Tiramisus“ alles möglich. Der Kaloriengehalt der Produkte liegt zwischen 230 und 320 kcal/100 g, der Fettgehalt reicht von 8,6 bis 25,3 g/100 g, der Zuckergehalt von 13,6 bis 26 g/100 g.

Mousse au chocolat

Die Rezeptur der französischen Nachspeise beinhaltet dunkle Schokolade, Eier, Zucker sowie Butter bzw. Schlagobers. Wir haben 7 Produkte gefunden, die unter der Bezeichnung Mousse au Chocolat verkauft werden. Bei einem Produkt (BioVita) handelt es sich um ein Dessertpulver zum Anrühren. Drei der Desserts sind Bio-Produkte.

Nach dem österreichischen Lebensmittelbuch ist Mousse au Chocolat eine Schaumcreme, deren wertbestimmende Bestandteile Schokolade, Ei (oder Eidotter), allenfalls Schlagobers sind. Bei den Mousses aus dem Supermarkt werden die Eier meist durch Milch oder Schlagobers ersetzt. Die Mousse au Choco-lat von Milka besteht sogar hauptsächlich aus Wasser.

Palmöl, Kokosfett und Aroma

Zur Stabilisierung dienen Gelatine, Verdickungsmittel oder Schaummittel. Weitere Zusätze sind etwa Palmöl (Milka) oder Kokosfett (LÜNEbest) – beides Bestandteile, die mit dem Ursprungsrezept nichts zu tun haben. Das Produkt von Milka enthält zusätzlich Aroma, in LÜNEbest und Nestlé befinden sich aromatisierte Zutaten. Auch in den Nährwerten unterscheiden sich die Produkte. Der Kaloriengehalt reicht von 171 bis 307 kcal/100 g, der Fettgehalt von 6,4 bis 25,1 g/100 g und der Zuckergehalt von 14 bis 25 g/100 g.

Wenig Tradition. Aus 17 Zutaten zusammengemischt, darunter Speisegelatine, modifizierte Stärke, Milchsäureester, Palmöl bzw. Palmkernöl, verarbeitete Algen, Aroma und ein Schaummittel. (Bild: VKI)
Wenig Tradition. Aus 17 Zutaten zusammengemischt, darunter Speisegelatine, modifizierte Stärke, Milchsäureester, Palmöl bzw. Palmkernöl, verarbeitete Algen, Aroma und ein Schaummittel.

 

 

 

 

 

 

Fazit

​Mousse au Chocolat aus dem Supermarkt hat mit dem Ursprungsrezept nur wenig zu tun. Sie enthält zudem viele weitere Zusätze und Zusatzstoffe. Am besten bereitet man die Mousse au Chocolat selber zu.

Erdbeerjoghurt

Viele Konsumenten erwarten in Erdbeerjoghurt Milch (bzw. Joghurt), Früchte und Zucker. Laut österreichischem Lebensmittelbuch können in Fruchtjoghurt Joghurt, Joghurt mild, Früchte oder Fruchtzubereitungen, Zucker oder Zuckerarten und Süßungsmittel, Zerealien oder Gewürze verarbeitet werden.

Zur Süßung können auch Fruchtsaftkonzentrate oder Fruchtsüße verwendet werden. Der Gehalt an Früchten in Fruchtjoghurt sollte mindestens 7 Prozent (gerechnet auf die frische Frucht) betragen. Zulässig ist auch ein Zusatz von L-Ascorbinsäure (Vitamin C).

Wir haben 23 Produkte gefunden, die als Erdbeerjoghurts verkauft werden; 5 davon sind Bio-Produkte, 14 sind Eigenmarken. Alle Produkte haben Erdbeeren auf der Verpackung abgebildet. Am einfachsten zusammengesetzt ist das Hofer-Produkt „Zurück zum Ursprung“. Hier sind neben Joghurt, Erdbeeren und Zucker nur noch Zitronen- und Aroniasaftkonzentrat verarbeitet. Doppelt so viele Zutaten stecken in den Produkten von Alpengut und NÖM Fasten.

Zutatenliste: Zucker an zweiter Stelle 

An erster Stelle der Zutatenliste steht bei allen Produkten Joghurt. An zweiter Stelle kommen meistens Erdbeeren bzw. Erdbeerzubereitung. Ausnahmen bilden Milfina und Schärdinger. Hier steht Zucker an zweiter Stelle, der bei den anderen Joghurts als Nummer drei firmiert. Dann folgen unterschiedlichste Zutaten bzw. Zusatzstoffe wie Stabilisatoren (z.B. Pektine oder Guarkernmehl), Verdickungsmittel (Pektine, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl), Stärke und modifizierte Stärke, Säureregulatoren sowie Zitronensaftkonzentrat. Viele Produkte enthalten Aromen.

Bio-Ware zahlt sich aus

Steht nur „Aroma“ in der Zutatenliste, kann man davon ausgehen, dass es künstlich hergestellt wurde. 4 der 6 Produkte ohne Aromazusatz (Ja!Natürlich, Milfina, Zurück zum Ursprung, Spar Natur Pur, Bio Wiesenmilch und Spar) sind Bio-Produkte. Es zahlt sich also aus, auf Bio-Ware zurückzugreifen, wenn man keine Aromen möchte.

Enthält ein nach Erdbeere schmeckendes Lebensmittel „natürliches Aroma“ – wird die Frucht also nicht genannt –, stammt das Aroma aus anderen natürlichen Rohstoffen. Das können Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen sein. Es muss sich dabei nicht einmal um Lebensmittel handeln. Häufig wird Karottensaftkonzentrat, Aroniasaftkonzentrat oder Rote-Rüben-Saftkonzentrat verwendet. Teilweise werden die Konzentrate dabei als natürliche Farbstoffe gekennzeichnet.

Unterschiedlicher Kaloriengehalt

Der Kaloriengehalt der meisten Joghurts liegt zwischen 82 und 94 kcal/100 g. Nur drei Produkte liegen außerhalb dieses Bereichs; das sind NÖM Fasten mit 42 kcal/100 g (hier werden Süßungsmittel statt Zucker verwendet) sowie die beiden Sahnejoghurts von Zott und Milbona mit 104 bzw. 132 kcal/ 100 g. Der Fettgehalt liegt zwischen 0,1 g und 7,8 g/100 g. Der Zuckergehalt liegt zwischen 4,3 und 13,8 g/100 g.

Hergestellt in Österreich. Basiert hauptsächlich auf Fett sowie unter anderem auf modifizierter Stärke, Karottensaftkonzentrat, Zitronensaftkonzentrat und Aroma. (Bild: VKI)
Hergestellt in Österreich. Basiert hauptsächlich auf Fett sowie unter anderem auf modifizierter Stärke, Karottensaftkonzentrat, Zitronensaftkonzentrat und Aroma. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit

Färbende Pflanzenkonzentrate, Aromen, Zusatzstoffe und viel Zucker – das zeichnet die meisten Erdbeerjoghurts aus. Besser, man mischt sich sein Joghurt selbst.

Vanillemilch

Milch, Zucker und Vanille (bzw. Vanillezucker) sollten als Zutaten für eine Vanillemilch ausreichen. Wir haben insgesamt 9 Produkte am Markt finden können, 2 sind Bio-Produkte, 5 sind Eigenmarken.

Hauptbestandteil ist bei allen Produkten Milch mit unterschiedlichem Fettgehalt. Mit Ausnahme von zwei Produkten (Zurück zum Ursprung, Müllermilch) ist der zweitwichtigste Bestandteil Zucker. Sieben Produkte, nämlich NÖM (Vanillemilch und Vanillemilch to go), Billa, Müllermilch, Schärdinger, Spar und Merkur Immer Gut sind aromatisiert.

Bio-Produkte ohne Aroma

Ohne Aroma sind nur die Bio-Produkte Ja! Natürlich und Zurück zum Ursprung. Vanilleextrakt ist in 7 Produkten enthalten (Billa, Zurück zum Ursprung, Schärdinger,Spar, Merkur Immer Gut sowie die NÖMProdukte). Müller und Schärdinger enthalten Bourbon-Vanille-Aroma bzw. natürliches Aroma. Das Pulver der Vanille bzw. Vanilleschoten sind in Zurück zum Ursprung und Ja! Natürlich enthalten.

Vergleichen lohnt sich: Kalorien, Fett, Zucker

Der Kilokaloriengehalt liegt zwischen 64 und 78 kcal/100 g, der Fettgehalt zwischen 1,4 und 3,2 g/100 g, der Zuckergehalt zwischen 5,6 und 11,8 g/100 g. Im Produkt Müllermilch Vanille steckt doppelt so viel Zucker wie in jenem mit dem niedrigsten Gehalt (Zurück zum Ursprung). Auch hier lohnt sich also der Vergleich.

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Zu viel des Guten. Besteht aus 12 Zutaten, darunter Karamellsirup, Karamellcreme, Stabilisatoren, Säureregulatoren, natürliches Vanillearoma und Farbstoff.

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit

Auch ein simples Produkt wie Vanillemilch kann eine Reihe von Zutaten und Zusatzstoffen enthalten. Fast alle Produkte sind aromatisiert, meistens kommen auch Farbstoffe wie Carotin zum Einsatz. Auf vielen Produkten sind Vanilleblüten bzw. -schoten abgebildet.

Vanilleeis

Wir haben 21 Produkte gefunden, die unter der Bezeichnung Vanilleeis verkauft werden. 10 davon sind Bio- Produkte, 14 sind Eigenmarken. Die Basisrezeptur für Vanilleeis ist Milch, Schlagobers, Zucker, Eigelb und Vanille.

Bei der Bezeichnung „Vanille- Eiscreme“ kann der Verbraucher erwarten, dass Vanille als solche enthalten ist (z.B. Vanillemark) oder dass ein natürliches Vanille-Aroma verwendet wurde. Mit den wenigsten Zutaten und auch ohne Zusatzstoffe kommt Spar Natur Pur aus. In diesem Eis sind Schlagobers, Vollmilch, Zucker, 0,9 % natürlicher Vanilleextrakt sowie 0,03 % Vanillesamen verarbeitet. Die meisten Zutaten, nämlich 24, stecken in Spar Premium.

Zucker hoch im Kurs

An vorderster Stelle der Zutatenliste steht bei allen Produkten Vollmilch bzw. entrahmte Milch, Magermilch, Schlagobers oder ein Molkenerzeugnis bzw. kondensierte Süßmolke. Am zweitmeisten enthalten ist bei fast allen Produkten Zucker bzw. Glukose-Fruktose-Sirup. Ausnahmen sind die Produkte von Gelatelli (mehr Kokosfett als Zucker), sowie das Vanilleeis von S-Budget, in dem mehr Wasser als Zucker steckt.

Kostenfaktor: Aroma statt Vanille

Vanilleeis sollte Vanille enthalten. Doch Vanille ist teuer. Nach Safran ist echte Vanille das zweitteuerste Gewürz der Welt. Viele Hersteller weichen daher auf Aromen aus, etwa auf synthetisches Vanillin, das vor allem aus Holz gewonnen wird. Ebenfalls verwendet wird natürliches Aroma, das aus natürlichen Ausgangsstoffen jeder Art erzeugt werden kann. Am häufigsten wird es aus Ferulasäure (meist aus Reiskleie) mithilfe von Mikroorganismen gewonnen.

Natürliches Vanille-Aroma stammt überwiegend aus Vanilleschoten. Die Produkte von Cremissimo (Bourbon Vanille), Merkur Immer Gut, Spar, Mövenpick und BioArt enthalten natürliche Vanille- Aromen (teilweise aus der Bourbon- Vanille). In der Zutatenliste von Cremissimo (Vanille) findet man die Angabe „Aroma“. Nach Angaben des Herstellers handelt es sich um natürliches Vanillearoma.

Vanille-Extrakt und Vanillesamen

Neun Produkte (Gelatelli Premium Bourbon Vanille, Gelatelli Bourbon Vanille, Alnatura, Grandessa Premium Vanille, Grandessa Premium Eiscreme Vanille, Dennree, Spar, BioArt, Spar Natur Pur) enthalten Vanille-Extrakt, der teilweise aus der Bourbon-Vanille gewonnen wird. Spar Premium und Spar Natur Pur enthalten Vanillesamen. Der Kaloriengehalt der Produkte reicht von 105 kcal bis 270 kcal/100 g, der Fettgehalt von 3,9 bis 18 g/100 g und der Zuckergehalt von 11 bis 27 g/100 g. Also auch hier lohnt sich der Vergleich!

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Soll ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Enthält 12 Zutaten, darunter Glukosesirup, Kokosfett, Stabilisatoren, natürliches Vanillearoma und ein Farbstoff.

 

 

 

 

 

 

Bourbon-Vanille

Hauptanbaugebiet für Bourbon-Vanille sind die sogenannten Bourbon-Inseln (Komoren, Madagaskar, Mauritius, Réunion, Seychellen). Der weltweit größte Produzent ist Madagaskar. 

Fazit

Bei vielen Produkten sind Vanilleblüten bzw. stilisierte Vanilleblüten und Vanilleschoten auf der Verpackung abgebildet. Konsumenten sollten sich dadurch nicht täuschen lassen. Verantwortlich für den Vanillegeschmack kann Aroma sein. Schwarze Pünktchen im Eis sind kein Qualitätskriterium. Sie stammen meist von gemahlenen extrahierten Vanilleschoten, die kaum noch Aroma haben. Die charakteristische Gelbfärbung kann von Pflanzenextrakten herrühren.

 

Fruchtjoghurt selbst gemacht

Wer die Fertigerzeugnisse aus dem Kühlregal nicht möchte, kann Fruchtjoghurt ganz einfach selbst herstellen. Dazu benötigt man lediglich Naturjoghurt und frische Früchte. Die Früchte in kleine Stücke schneiden oder mit einem Mixer bzw. Pürierstab zu einem Brei verarbeiten. Kleine Beeren können auch als ganze Frucht beigemischt werden. Sollte kein frisches Obst zur Hand sein, können auch Fruchtmus oder etwas Marmelade ins Joghurt eingerührt werden.

Auch das Naturjoghurt können Sie selber machen, die Anleitung finden Sie in unserem Video:

 

VKI-Tipps

  • Zutatenliste. Achten Sie auf die Zutatenliste – dort sind alle Inhaltstoffe in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils aufgelistet. Je weiter vorn eine Zutat steht, umso mehr davon ist enthalten. Allergene sind hervorgehoben.
  • Bio-Produkte. Im Bio-Bereich werden weniger als zehn Prozent der im konventionellen Bereich erlaubten Zusatzstoffe eingesetzt – möchten Sie also weniger Zusatzstoffe, greifen Sie zu Bio-Ware.
  • Lebensmittel-Check. Sollten Sie sich durch ein Lebensmittel bzw. dessen Aufmachung getäuscht fühlen, schicken Sie uns das Produkt (Foto, Bezeichnung, wo gekauft) zu. Möglicherweise ist es ein gutes Beispiel für unseren Lebensmittel-Check. Unter Lebensmittel-Check stellen wir in regelmäßigen Abständen Produkte vor, durch die Konsumenten sich getäuscht fühlen.

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