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Lebensdauer von Produkten - Geplante Obsoleszenz

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Zufall oder Absicht? Viele Geräte geben nach Ablauf der Gewährleistung ihren Geist auf. Vieles deutet darauf hin, dass es sich um geplanten (künstlichen) Verschleiß handelt.

Das hat wohl jeder schon erlebt: Kaum ist die Gewährleistungsfrist eines Gerätes abgelaufen, ist es auch schon defekt. Zufall? Ein Montagsgerät erwischt? Mitnichten. Der Wahnsinn hat nach Meinung von Kritikern vielmehr Methode und auch einen Namen: geplante Obsoleszenz. Der aus dem Lateinischen kommende Begriff bedeutet soviel wie „veralten“. Es handelt sich also, wenn man so will, um ein internes Ablaufdatum, welches die Lebenszeit von Geräten bewusst beschränkt – am besten (aus der Sicht von Herstellern und Handel) auf den Zeitraum kurz nach Ablauf der zweijährigen Gewährleistungsfrist. Geplanter oder künstlicher Verschleiß?

Geplanter Verschleiß?

Danach wird entweder eine (teure) Reparatur fällig oder eine Neuanschaffung. Und genau das sei das Ziel, behaupten Kritiker. Ingenieure und Designer würden von den Herstellern dazu angehalten, die von ihnen entworfenen Produkte so zu konstruieren, dass sie bei durchschnittlicher Nutzung innerhalb eines vorhersehbaren Zeitraums den Geist aufgeben.

Fakt oder Verschwörungstheorie?

„Reine Verschwörungstheorie“, halten Hersteller und Handel dem entgegen, sie produzierten einfach (auch) Geräte, die der verbreiteten „Geiz-ist-geil“-Mentalität entsprächen, also in erster Linie billig sein müssten, da Qualität und Langlebigkeit für viele Konsumenten keine Kaufargumente seien. Und Billigware habe nun einmal eine kürzere Lebenserwartung als qualitativ hochwertige und somit teurere Produkte.

Kaum echte Beweise

Im Einzelfall lässt sich tatsächlich schwer ein vorsätzlicher Fehlereinbau nachweisen, da sich noch kein Konstrukteur oder Designer fand, der dies öffentlich eingestanden hätte. Dieser Art von Beweis bedürfe es aber auch gar nicht, sagen die Kritiker, denn die täglichen Erfahrungen zahlloser Verbraucher und die Kenntnis der volkswirtschaftlichen Zusammenhänge seien Indiz genug.

Umfrage: Was haben Sie erlebt?

Gibt es die Obsoleszenz (künstlicher Verschleiß) oder ist das nur ein Mythos? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wie könnte man die Müllproblematik in den Griff bekommen?

Nie wieder so ein Gerät

Die klassische Obsoleszenz

Eingebaute Fehler sind die am einfachsten zu durchschauende Form der geplanten Obsoleszenz. So erstand beispielsweise der Autor dieses Beitrages vor längerer Zeit fünf Laptops der Marke Acer fürs Büro – innerhalb von 14 Tagen nach Ablauf der Gewährleistungsfrist gaben drei davon mit identem Fehler am Festplatten-Controller den Geist auf; die restlichen folgten im Monatsabstand. Reparatur- und Ersatzteilkosten hätten fast zwei Drittel des Neupreises ausgemacht. Kulanzregelung nicht möglich. Konsequenz: Geräte selbst zerlegt und neue Festplatten eingebaut; kein weiterer Kauf von Geräten dieses Herstellers.

Eine weitere Spielart ist die Auswahl von Materialien für die Konstruktion von Geräten, die nur begrenzte Zeit „miteinander können“. Wenn etwa ein Kunststoff-Zahnrad in ein solches aus Metall greifen muss (Küchen-Rührgeräte), sollte jedem TU-Studenten im zweiten Semester klar sein, dass das Plastikteilchen hier bald der Verlierer sein wird, weil es ausbricht.

Die hinterlistige Obsoleszenz

Dabei genügt bereits der Ausfall einer Gerätekomponente, um auch alle anderen Funktionen lahmzulegen: KONSUMENT-Leser Albert L. berichtet von einem Canon-Multifunktionsgerät (Neupreis 170 Euro), das nach mäßiger Nutzung eine Fehlermeldung brachte, die den Canon-Servicepartner auf einen Defekt im Druckkopf schließen ließ. Noch mehr als die veranschlagten 100 Euro Reparaturkosten ärgerte den Kunden, dass mit der aufgetretenen Fehlermeldung nicht nur die Druckfunktion ausfiel, sondern auch Scan- und Faxfunktion lahmgelegt wurden. Damit besaß er nun ein „Multi-Nicht-Funktionsgerät“ … Trotz wiederholter Anläufe erhielt er keine Stellungnahme des Canon-Supports zu dieser Art von Fehlern. Seine Konsequenz daraus: „Nie wieder ein solches Gerät.“

Feuchtigkeitsschaden am Handy

Die mutwillige Obsoleszenz

Hier werden von Servicecentern möglicherweise bewusst falsche Angaben zur Reparaturfähigkeit eines defekten Gerätes gemacht: Leser Franz K. war selbst Ingenieur beim Gerätehersteller Philips und erstand deshalb zwei TV-Geräte desselben Typs von „seiner“ ehemaligen Firma. Bei beiden ging nach einiger Zeit eine Lötstelle auf. Während sein Gerät in Eigenregie innerhalb von fünf Minuten neu verlötet war, brachte sein Verwandter, bei dem das zweite Gerät in Betrieb war, dieses zur Reparatur. Diagnose: irreparabler Fehler. Das Gerät wurde „kulanterweise“ kostenlos entsorgt, eine Neuanschaffung fällig.

Besonders Benutzer von Handys und Smartphones fühlen sich, betrachtet man die Beschwerdestatistik des Vereins für Konsumenteninformation, zunehmend dieser Form der Irreführung ausgesetzt: Von den Servicezentren würden „Feuchtigkeitsschäden“ an den Geräten behauptet, obwohl es zu solchen gar nicht gekommen sein kann, sagen die Konsumenten. Damit entzieht sich die Branche ihrer Gewährleistungspflicht (siehe dazu auch unten „Plan B“).

Die optische Obsoleszenz

Produkte können so gestaltet werden, dass sie nach Ablauf der Gewährleistung im Vergleich zu einem neuen Gerät im wahrsten Sinn des Wortes einfach „alt aussehen“: Für Kratzer anfällige Displays, leicht einzudellende Kunststoffgehäuse, Teile aus Kunstleder bei Handys, Smartphones und Tablets etwa führen zu einer optisch-haptischen Wertminderung; die Bereitschaft des Verbrauchers, ein neues Gerät anzuschaffen, steigt damit – selbst wenn dieses technisch nur unwesentliche oder gar keine Verbesserungen bietet.

Alle drei Minuten ein neues Produkt

Und warum das alles?

Als weiteres Indiz für das Existieren der Obsoleszenz führen Kritiker Folgendes an: Zwar wisse jedes Kind, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen können, Grundlage unseres gegenwärtigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems sei aber genau die (falsche) Annahme, dies sei durchaus möglich. Die Wirtschaft muss jedes Jahr wachsen, wachsen, wachsen.
Nahezu zwangsläufige Antwort der Wirtschaft: Sie bringt immer mehr neue Produkte auf den Markt und/oder „programmiert“ eben eine kürzere Lebenszeit der vorhandenen Geräte.

Alle drei Minuten ein neues Produkt

Was die Anstrengungen in Richtung neuer Produkte betrifft, sind diese tatsächlich gigantisch. Sie entbehren gleichzeitig auch nicht einer makabren zahlenmäßigen Verwandtschaft: Während weltweit etwa alle drei Sekunden ein Kind an Unterernährung oder an einer im Grunde leicht zu behandelnden Krankheit stirbt, erblickt alle drei Minuten ein neues Produkt das Licht der Welt. Weit mehr als 90 Prozent davon sind Flops, können sich also am Markt nicht durchsetzen. Die Verkürzung der Lebenszeit von bereits eingeführten, dem Konsumenten vertrauten Produkten mag hier aus Sicht der Hersteller als der risikolosere Weg zu steigendem Absatz erscheinen.

Nespresso, iPod, iPhone: Reparatur fast unmöglich

Plan B: Reparatur unmöglich

Die Reparatur zu verunmöglichen, sehen Obsoleszenz-Kritiker als den schmutzigsten Trick der Hersteller an. Denn dazu müssen gar keine minderwertigen Bauteile verwendet werden – es genügt, das Innenleben eines Gerätes einfach mehr oder weniger unzugänglich zu machen. Etwa dadurch, dass Gehäuse von Geräten verklebt statt verschraubt werden; dass dort, wo es noch etwas zu schrauben gibt, Spezialschrauben eingesetzt werden, die ebensolche Schraubenzieher oder sonstige Spezialwerkzeuge zum Öffnen erfordern (wie etwa bei vielen Nespresso-Modellen).

iPod: Sammelklage schreckt Apple

Hartnäckigen Verbrauchern, die selbst diese Hürde zu nehmen bereit sind, wird die Reparatur-Latte noch höher gelegt. Das machte schon vor Jahren ein zumindest in der Zeit davor für die Qualität seiner Produkte gerühmter Hersteller vor: Apple. Er baute in seine portablen MP3-Player (iPod) fest verdrahtete Akkus mit geringer Lebensdauer ein. Deren Austausch hätte die Verbraucher annähernd so viel gekostet wie ein neues Gerät. Erst nach einer drohenden Sammelklage von Tausenden iPod-Benutzern lenkte der Hersteller ein, bot eine verlängerte Gewährleistung oder den Austausch an.

Eine Waschmaschine mit Plastikbottich hält oft kaum drei Jahre; Stahl ist viel besser (Bild: R.U.S.Z.) 
Eine Waschmaschine mit Plastikbottich hält oft kaum drei Jahre. Bei einem Bottich aus Edelstahl kann die Lebensdauer 20 Jahre und mehr betragen. aus welchem Material der Bottich ist, kann man häufig selbst überprüfen, indem man die Türmanschette ein wenig zur Seite zieht  (Foto: R.U.S.Z.).

Reparaturhandbuch online gestellt: Toshiba droht mit Klage

iPhone: Kunde kann Akku kann nicht tauschen

Wirklich gelernt hat das einstige Flaggschiff in Sachen Benutzerfreundlichkeit daraus aber offensichtlich nicht: Auch die aktuellen iPhones verfügen über einen fest eingebauten, vom Anwender nicht austauschbaren Akku. Der hält rund 500 Ladezyklen lang. Bei üblicher Nutzug entspricht das etwa einem Zeitraum von zwei Jahren – just so lange ist (welch ein Zufall) auch die Mindestvertragsdauer der Netzbetreiber für die angeblichen „0-Euro“- oder drastisch „verbilligten“ Smartphones.

Plan C: Reparaturen unerschwinglich machen

Kaum hält man eine Steigerung noch für möglich – und dennoch ist es so, sagen die Obsoleszenz-Kritiker. Bei Laptops, Smartphones, Handys und anderen Geräten kann der Konsument nicht einfach in den nächsten Shop gehen, um einen Teil ersetzen zu lassen. Er muss das defekte Gerät vielmehr in einen vom Hersteller dazu autorisierten Betrieb bringen (lassen), welcher sich penibel an die (Kosten-)Vorgaben eben dieses Herstellers zu halten hat.

Ersatzteile nicht lieferbar

Die dort verlangten Preise sind häufig nicht nachvollziehbar und liegen – erneuter Zufall? – meist nur knapp unter den Kosten für ein Neugerät. Alternativen dazu gibt es für den Verbraucher nicht: Reparaturanleitungen werden gegenüber Dritten (etwa freien Werkstätten) unter strengem Verschluss gehalten, Ersatzteile schlicht nicht geliefert. Diese Erfahrung musste unlängst auch der Betreiber einer in Australien beheimateten Website (www.ifixit.com) machen, der kostenlos Reparaturhandbücher für Toshiba-Laptops anbot: Der Hersteller drohte ihm mit Berufung auf das Copyright mit einer Klage in der astronomischen Höhe von 150.000 Dollar pro Handbuch. Der Betreiber nahm die Unterlagen vom Server …

Wer billig kauft, kauft teuer

Psychologische Obsoleszenz

Schließlich gibt es auch die Spielart der "psychologischen Obsolenz“. Darunter ist eine Vermarktungsstrategie der Hersteller zu verstehen, die darauf abzielt, dem Verbraucher einzureden, er benötige immer das allerneueste Produkt, um „in“ zu sein oder zu bleiben. Die entsprechenden Bilder gehen regelmäßig um die Welt:

  • mitternächtliche Menschenschlangen vor Shops, welche die neueste Spielkonsole anbieten werden
  • Gerangel um die aktuellste Version eines Computer-Betriebssystems
  • an Hysterie grenzende Bemühungen, das brandaktuelle Smartphone zu erstehen (dies noch gefördert von unreflektierter Medien-Berichterstattung, bei der die tatsächliche Qualität der Produkte meist ausgespart bleibt, und durch Promotion-Aktionen der Provider)

In solche Fallen muss der aufgeklärte Konsument nicht tappen, meinen wir, das ist Teil der Selbstverantwortung. Viele tun es dennoch, gehen den werblichen Bemühungen der Hersteller und Vertreiber („0-Euro-Handy“) somit auf den Leim.

Marketingfalle "Geiz ist geil"

Selbst wenn die entsprechende Werbekampagne eines heimischen Anbieters so gut wie alle erdenklichen Werbe-Preise eingefahren hat (Zeichen einer fehlgeleiteten Konsumgesellschaft?): Wer sich ausschließlich am – vermeintlich – niedrigen Preis eines Produktes orientiert, kann keine langlebige Qualitätsware erwarten. Schnäppchen- und Aktionsjäger tappen vielmehr häufig in die Marketing-Falle der entsprechenden Anbieter.

Produkte nach der "Aktion" billiger

Nicht selten beobachten wir, dass Artikel vor und nach einer vermeintlichen „Aktion“ um 20 bis 30 Prozent billiger sind als während dieser Zeitspanne. Häufig gilt die alte Weisheit: „Wer billig kauft, kauft teuer.“ Leider gilt jedoch der Umkehrschluss nicht mehr: Wer teuer kauft, kauft nicht automatisch gut. Nahezu alle unsere Tests quer über alle Produktgruppen zeigen, dass die teuersten Produkte keineswegs die besten sein müssen.

Markennamen? Kein Verlass

Auch auf bekannte Markennamen ist nicht mehr durchgehend Verlass. Selbst deren Hersteller bemühen sich, das Marktsegment der „Schnäppchenjäger“ zu bedienen – entsprechende Einbußen in der Qualität der Produkte sind die Folge.

Obsoleszenz: So werden teure Produkte zu Ramsch gemacht

Formen der Obsoleszenz

Waren werden in voller Absicht so auf den Markt gebracht, dass entweder teure Reparaturen oder eine Neuanschaffung zu einem Zeitpunkt fällig werden, der nicht der technisch möglichen Lebensdauer des jeweiligen Produktes entspricht. Und zwar bedingt durch

  • deren Zusammensetzung (z.B. Plastik auf Metall)
  • deren Fertigung (z.B. fest verlötete Akkus in Handys, nicht ablösbare und somit nicht erneuerbare Schuhsohlen)
  • deren Konstruktion (gepresste, verklebte statt zu schraubende Teile)
  • deren äußere Bestandteile (sich schnell abnutzende oder leicht zerkratzbare Teile)
  • deren innere „Qualitäten“ (Kunststoff- statt Metallteile, z.B. bei Waschmaschinen)
  • die Verwendung von minderwertigen Einzelteilen (z.B. Kondensatoren oder Netzteile, etwa von TV-Geräten)

Reparieren ist möglich – interessante Links

  • www.repanet.at: Österreichweites Verzeichnis von Reparaturbetrieben und Plattform für Reparaturnetzwerke, zahlreiche Infos rund um dieses Thema
  • www.reparaturnetzwerk.at: Zahlreiche Informationen zu Reparaturmöglichkeiten mit Suchmaschine zum Auffinden reparierender Betriebe aller Branchen in Wien
  • www.rusz.at: Infos zum Thema Obsoleszenz sowie zum Angebot des Reparatur- und Servicezentrums in Wien 14
  • www.murks-nein-danke.de: Website mit der Möglichkeit, künstlich veraltete Produkte zu melden
  • www.arge.at: Website mit Infos zum Thema Abfallwirtschaft und Obsoleszenz
  • www.teamhack.de: Reparaturanleitungen und technische Anleitungen von „Abgasmessung“ bis „Wäschetrockner“
  • www.frustikus.at: Hier haben Betroffene die Möglichkeit, Produkte zu melden, die nicht so funktionieren, wie sie sollten
  • www.alle-bedienungsanleitungen.de: Verzeichnis für Bedienungsanleitungen von „Auto“ bis „Zelt“; Rechercheantrag für schwer auffindbare Anleitungen möglich
  • www.ifixit.com: Englische Website mit unzähligen Reparaturanleitungen und der Möglichkeit, selbst solche zu erstellen und der Community zur Verfügung zu stellen
  • www.konsument.at/schlechteerfahrung: auch in unserem Konsument-Forum "Schlechte Erfahrungen gemacht" können Abonnenten entsprechende Informationen veröffentlichen.

Interview mit Sepp Eisenriegler (R.U.S.Z.)

Reparieren statt wegwerfen ist nur scheinbar aus der Mode gekommen. In Wahrheit blüht dieses Pflänzchen (wieder), führt aber ein Dasein im medialen Schatten.

Sepp Eisenriegler ist Geschäftsführer des RUSZ (Reparatur- und Servicezentrums) in Wien (Foto: Karl Schreiner) 

Denn während allein die leise Ankündigung eines neuen Smartphones der Marktführer weltweit für ein Rauschen im Blätterwald sorgt – und damit für kostenlose Werbung im Gegenwert von vielen Millionen Euro –, haben es Reparaturbetriebe schwer, ihre Leistungen ins rechte mediale Licht zu rücken. Einer davon ist das R.U.S.Z (Reparatur- und Service-Zentrum) in Wien 14, mit dessen Geschäftsführer Sepp Eisenriegler KONSUMENT sprach:

KONSUMENT: Herr Eisenriegler, was lassen Konsumenten bei Ihnen reparieren und welche Trends erkennen Sie?
Eisenriegler:
Im Jahr 2012 haben wir weit mehr als 5.000 Reparaturen durchgeführt. In erster Linie Haushaltgroßgeräte wie Waschmaschinen, Waschtrockner, Trockner, Geschirrspüler. Diese werden im Vergleich doppelt so oft repariert wie Unterhaltungselektronik. Espressomaschinen haben einen Anteil von nahe 10 Prozent an unseren Reparaturaufträgen – Tendenz steigend.

… und da schleppen die Leute tatsächlich ihre kaputten Großgeräte zu Ihnen?
Nicht unbedingt. Wir kommen auch ins Haus. Was vor Ort erledigt werden kann, wird gemacht. Andernfalls erhält der Verbraucher einen Kostenvoranschlag und kann auf dessen Basis entscheiden.

Lohnt sich eine Reparatur überhaupt?
Nicht immer, aber meist. Nostalgiegeräte – wie Röhrenradios, Tonbandmaschinen oder Video-2000-Recorder – reparieren zu lassen mag teurer kommen, als ein neues Gerät mit gleicher Funktionalität anzuschaffen. Da spielen aber oft persönliche Komponenten eine Rolle; man hängt am Gerät.

Wo machen Verbraucher nach Ihrer Erfahrung Fehler beim Kauf?
Zum Beispiel bei Waschmaschinen. Ein praktisch nicht sinnvoll zu reparierendes „Billig“-Produkt kostet heute etwa 300 Euro, hält aber nach unseren Erfahrungen auch nur etwa drei Jahre, da Stoßdämpfer den Geist aufgeben, das im Kunststoffbottich eingepresste Lager kaputt wird, der Lagersitz ausschlägt. Eine reparaturfreundlich konstruierte Waschmaschine hingegen – die es meist um rund 1.000 Euro gibt – hält rund 20 Jahre und kommt somit, möglicherweise anfallende Reparaturen schon berücksichtigt, unterm Strich deutlich billiger.

Fast ein durchschnittliches Monatsgehalt für eine Waschmaschine hinzulegen, das kann sich aber nicht jeder leisten.
Das stimmt. Wir hoffen deshalb, im Frühjahr 2013 ein Finanzierungsmodell präsentieren zu können, das es auch einkommensschwachen Verbrauchern ermöglicht, ein langlebiges Produkt zu einem leistbaren Preis zu erwerben.

Hat der Kauf von derartigen „Billig“-Produkten auch einen Umweltaspekt?
Die Frage können Sie sich selbst beantworten. 500.000 Waschmaschinen müssen jährlich in Österreich entsorgt und in Folge neu beschafft werden. Nebeneinander auf der Westautobahn gereiht, entspricht diese Anzahl in etwa der Entfernung von Wien nach Salzburg.

… dafür sind die neu anzuschaffenden Maschinen doch energiesparender!
Unsinn. Das Potenzial an Energiesparmaßnahmen ist längst ausgeschöpft. Maschinen der letzten Generation brauchen 3 Stunden für einen Waschgang – und somit die dafür benötigte elektrische Energie. Gleichzeitig wird das Waschmittel meist nicht vollständig ausgespült, die Temperatur erreicht nur zwei Drittel der eigentlichen gewählten … Es bleibt der ökologische Fußabdruck für die Produktion des neuen Gerätes und die Entsorgung des alten.

Gibt es Produkte, die vom Konsumenten zu schnell entsorgt werden?
Jede Menge. Mobiltelefone etwa, die über Netzgebühren finanziert werden. Elektrische Zahnbürsten, Kaffeekapselmaschinen, Billig-Drucker, die über ihre Verschleißteile quersubventioniert werden …

Welche Produkte sind besonders schwer zu reparieren?
Smartphones mit SMD-Technik gehören zweifellos dazu. Apple etwa definiert die Lebensdauer bei seiner neuen Produktgeneration über den Verschleißteil Akku! Aber auch die erwähnten Wegwerf-Waschmaschinen gehören dazu. Die neuen Trockner mit Abwärmerückgewinnung ebenfalls (einzige mir bekannte Ausnahme: der neue HPD 7 von Eudora, den wir jetzt im Programm haben). Prinzipiell gehören auch alle Billig-Kleingeräte dazu, die weniger kosten als eine halbe Reparaturstunde.

Interview mit einem Händler: „Ein Drittel schmeiße ich gleich weg“

KONSUMENT hat einen Händler gefunden, der sich in die Karten blicken lässt. Bernhard C. (Name von der Redaktion geändert), im Import und Verkauf von elektronischen Waren tätig, erklärt, warum der Handel oft lieber den Kaufpreis retourniert, statt defekte Geräte zur Reparatur oder zum Austausch zu übernehmen – und damit der geplanten Obsoleszenz Vorschub leistet.

Ein Elektronikhändler gab KONSUMENT ein Interrview, will aber anonym bleiben  

KONSUMENT: Einer unserer Leser berichtet davon, einen Zwetschken-Dörrer im Wert von rund 30 Euro bei Hofer erstanden zu haben, der nach kurzer Zeit nicht mehr funktionierte. Bei Reklamation wurde dieser weder ausgetauscht noch die Reparatur angeboten. Vielmehr wurde der Kaufpreis – anstandslos – retourniert. Damit hat er Hofer eigentlich einen kostenlosen Kredit gewährt, und er steht letztendlich ohne Gerät da. Wie kann das sein?
Bernhard C.: Konkret kann ich diesen Fall natürlich nicht beurteilen. Generell gibt es dafür aber zwei Gründe: Es ist kein Austauschgerät mehr auf Lager und/oder es kommt einfach billiger, den Kaufpreis zurückzuerstatten.

Bei Rückerstattung geht doch dem Unternehmen der Umsatz verloren, oder?
Schon. Aber nicht gemachter Umsatz ist besser als gemachter Verlust. Der kann schnell entstehen, wenn man als Händler Reklamationen gegenüber seinem Lieferanten in Fernost geltend machen muss, wo Produkte dieser Preisklasse meist herkommen.

Das verstehen wir jetzt nicht so ganz …
Weil Sie möglicherweise die Marktgegebenheiten nicht so ganz kennen. Wenn man etwa ein niedrigpreisiges Produkt dieser Klasse „Made in China“ kauft, kann man es hier zum zehnfachen Einkaufspreis verkaufen. Als Einkäufer zahle ich also für den 30-Euro-Artikel umgerechnet 3 Euro. Das ist eine komfortable Spanne, die viel Raum für „Kulanz“ lässt.

… und das hat mit dem Handling von Reklamationen zu tun?
Selbstverständlich. Bevor ich ein Produkt zurück nach China schicke, tausche ich es lieber neunmal selber aus. Das ist immer noch billiger als die Retournierung zu Reparatur oder Austausch, für die ja auch endlose Zollformalitäten nötig sind und deren Transportkosten oft ein Vielfaches des Einkaufswertes der Ware ausmachen. Bei den von mir importierten Waren entspräche ein Warenwert von 3 Euro etwa einem Rücksendungsaufwand von 40 bis 60 Euro. Also tausche ich lieber ohne zu fragen aus.

… und wenn Sie keine Ware zum Austausch eines defekten Produkts mehr lagernd haben?
Spätestens dann mache ich es so wie der Händler in Ihrer Leser-Beschwerde: Geld zurück. Meist biete ich das aber gleich an, das macht am wenigsten Aufwand.

Was passiert dann mit den retournierten Geräten?
Die werden entsorgt.

Sie sprechen immer von Waren "Made in China“. Diese machen aber laut Statistik Austria nur 4,9 Prozent der Importe aus.
Kann schon sein. Aber schauen Sie sich mal an, was auf dem Herkunftsschild von Ihrem Handy, TV, CD-Player und vielen Waren des täglichen Gebrauchs steht. Die Importstatistik verschleiert hier mehr, als sie erklärt, da der Bezug dieser Waren oft über Drittländer geschieht. Das Herkunftsland ist ein ganz anderes. Und dieses steht halt meist für einen niedrigen Preis und oft mindere Qualität.

Dennoch verkaufen Sie Produkte dieser Herkunft?
Ja, aber ich prüfe sie, bevor sie in den Verkauf gehen. Und ein Drittel schmeiße ich von vornherein weg. Um möglichst keine Reklamationen zu haben.

Und was sagt der Verbraucher dazu?
Da hat mich noch keiner gefragt, woher das Teil kommt. Hauptsache, der Preis stimmt. Im Elektronikbereich hat es auch noch keine Katastrophen in Produktionsfirmen gegeben wie in der Textilbranche, wo Dutzende Arbeiterinnen ums Leben gekommen sind. Das interessiert den Konsumenten aber ohnehin nicht nachhaltig. Wenn er für ein T-Shirt 5 Euro zahlt, glaubt er, ein Schnäppchen gemacht zu haben, egal ob das von Kindern produziert wurde oder nicht, egal unter welchen Bedingungen.

Herr C., meinen Sie, dass Ihre Erfahrungen auf den gesamten Handel zu übertragen sind?
Nein. Weil ich als vergleichsweise kleiner Händler per Karton ordere, die großen Handelsketten hingegen per Container. Die haben also noch weit größere Spannen als ich. Was mich 3 Euro kostet, kostet für die 1 Euro. Aber das von Ihnen angesprochene Problem des Umgangs mit Reklamationen und mit Retouren bleibt gleich, denke ich.

Leserreaktionen

TomTom-Navi

Ich habe ein TomTom-Navi mit „Lebenslangem Kartenupdate”. Die Lebensdauer meines Geräts wird jedoch durch TomTom vorbestimmt, siehe nachstehende Definition: "Lebenslang bezieht sich auf die Nutzungsdauer des Geräts, z.B. der Zeitraum, in dem Sie von TomTom Updates, Dienste, Inhalte und Zubehör erhalten. Ein Gerät hat das Ende seiner Lebensdauer erreicht, wenn dieser Support nicht mehr zur Verfügung gestellt wird. Sie benötigen einen Computer mit Internetanschluss und ein MyTomTom- Konto, um neue Karten und Updates herunterzuladen. Weitere Informationen unter tomtom.com/lifetime."
Ich finde, unverschämter kann man Lebensdauer nicht interpretieren.

Helmut Lang
E-Mail
(aus KONSUMENT 3/2017)

Ein kleiner Teil für 277 Euro

Bei meinem Opel Zafira (Bj. 2011) ist beim Gepäcknetz der Kunststoffteil einer Halterung gebrochen, sodass das Netz nicht mehr sicher zu gebrauchen ist. Dieser Teil ist einzeln nicht erhältlich, ich habe zwangsläufig das ganze Netz um 277,80 € gekauft, den Einzelteil schätze ich auf 10 €. Dass dieser Teil bei normalem(!) Gebrauch irgendwann bricht, wundert mich nicht sehr, weil er ständig unter Spannung steht. Ich hätte ihn aus Metall gemacht.

Auch frage ich mich, was passiert, wenn dieser Bruch bei montiertem Netz auftritt – der Schutz des Passagierraums ist dann nicht mehr gegeben. Ich habe Opel Austria kontaktiert und erhielt ich eine lange Antwort; die Kurzfassung ist „Teil nicht einzeln erhältlich“ und „wir nehmen Ihre Anregung auf“. Für mich eine Nullnummer.

Roland Schmidt
E-Mail
(aus KONSUMENT 12/2016)

Zum Wegschmeißen

Heute ist mir der Stabmixer abgebrannt. Ich weiß schon, dass diese Geräte im allgemeinen nur Kurzzeitbetrieb vertragen, aber auf dem Typenschild finde ich keinen Hinweis. Nach dem Schaden habe ich die Bedienungsanleitung gefunden, in der steht etwas klein gedruckt: „Lassen Sie den Motor nicht länger als 1 Minute laufen.” Eine Minute Laufzeit ist ein Witz, so eine Information gehört nicht nur in die 23-sprachige Bedienungsanleitung, sondern jedenfalls aufs Gerät und auch auf die Verpackung!

Ernst Reinwein
Wien
(aus KONSUMENT 8/2016)

BMW X 5: Kofferraumschloss

Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen einen in meinen Augen typischen Fall von Abzocke am Kunden bzw. der heutigen Wegwerfgesellschaft zu schildern. Bei unserem BMW X5 ist beim Kofferraumschloss eine winzige Feder abgebrochen, daher ließ sich der Kofferraum nicht mehr schließen. Nach kurzer Anfrage bei BMW Unterberger in Innsbruck sagte mir der Servicemann, dass es das ganze Schloss betreffen könnte oder auch nur eine gebrochene Feder. Mein Sohn baute das Schloss aus und tatsächlich war die Feder gebrochen. Wir fuhren zu BMW-Unterberger in Innsbruck und wollten diese Feder (ca. 3 cm lang) kaufen. Das war leider eine Enttäuschung, der Teileverkäufer wollte uns nur ein ganzes Schloss zum Preis von 120 € verkaufen, obwohl das Schloss einwandfrei ist. Enttäuscht von der etwas unwilligen Art des Verkäufers verließ ich das Geschäft.

Ich machte mich auf die Suche nach dieser Feder und landete bei Ortner & Stanger in Innsbruck. Der Verkäufer war sehr nett und hilfsbereit und hat mir diese Feder einfach so zurechtgebogen, dass es wieder passt, und zwar zum Nulltarif. Mein Sohn baute alles wieder zusammen und es funktioniert tadellos, alles zusammen kostete gar nichts, außer großen Ärger. Ich möchte nicht wissen, wie diese Rechnung bei BMW Unterberger ausgesehen hätte.

Monika Stern
Natters
(aus KONSUMENT 5/2016)

Braun Nassrasierer mit Präzisionstrimmer

Vor ca. 3 Jahren einen Nassrasierer mit Präzisionstrimmer von Braun, Modell B35 Bodycruizer, um 60 € gekauft und jetzt sind die Scherköpfe vom Trimmer schon abgenutzt, allerdings gibt es keine Ersatzscherköpfe. Das Ding ist in einem gebaut. Tja, Pech gehabt, Garantie schon vorbei und wieder ein neues Ding kaufen, diesmal aber vielleicht gleich um 90 €. Dachte mir, wenn man ein Markengerät kauft ist man davor gefeit. Bei Teilen, die sich logischerweise abnutzen sollte man davon ausgehen, diese austauschen zu können, da habe ich mich aber getäuscht. Von BRAUN kaufe ich nie mehr wieder etwas.

Michael Berger
E-Mail
(aus KONSUMENT 4/2016)

Erfahrungen mit Uhrband und Rückspiegel

Auch ich habe die Erfahrung mit gebrochenen Armbanduhrenbändern gemacht – aber auch Lederarmbänder reißen. Es kommt eben auf die Qualität des Materials an. Zu verurteilen ist, dass Kunststoffbänder meist in das Uhrgehäuse integriert sind und – wenn überhaupt – innerhalb relativ kurzer Zeit nicht mehr erhältlich sind. Vom Preis und der Arbeitszeit schon mal ganz abgesehen.

Obwohl ich mit meinen drei(!) Mazdas immer zufrieden war, habe ich wegen eines kleinen Kunststoff-Zahnrades einen komplett neuen – damals noch mechanischen – Fensterheber um ATS 5.000,– kaufen müssen. Heute sind die Außenspiegel technische Wunderwerke. Wegen geringfügiger Mängel muss die gesamte Einheit um viel Geld ersetzt werden ...

Heinz Karner
Wien
(aus KONSUMENT 3/2016)

Initiativen fürs Reparieren

Ein großes Kompliment an Sie alle! Ich bin seit vielen Jahren begeisterter Leser Ihrer Testzeitschrift. Ein Thema interessiert mich dabei immer besonders: die vielen Leserbriefe und Beiträge über geplante Obsoleszenz.

Weil mir der Umwelt- und Klimaschutz sehr sehr wichtig ist, mir die Wegwerfgesellschaft ein Gräuel ist und ich immer schon alles zerlegt und zu reparieren versucht habe, habe ich mit einem großartigen, ehrenamtlich tätigen Team zusammen im Jahr 2014 ein Repair Café in meiner Heimatgemeinde Nenzing gegründet. Dort versuchen wir einmal im Monat die von Besuchern mitgebrauchten Gegenstände gemeinsam zu reparieren. Die Erfolgsquote liegt bei ca. 78 %! Das bedeutet, dass es sehr häufig wirklich nur an einer Kleinigkeit liegt.

Es gibt bereits einige solcher Reparaturinitiativen in Österreich, viele in Tirol, derzeit drei in Vorarlberg (wir versuchen gerade bei der Neugründung aktiv mitzuhelfen), jeweils eines in Salzburg, Graz und Wien (zumindest von denen ich offiziell weiß). Näheres dazuRepair Cafe oder auch auf unserer HomepageRepair Cafe im Walgau.

Vielleicht wäre es möglich, dass Sie diese Initiativen im KONSUMENT einmal vorstellen – was für Ihre Leser sicher sehr interessant wäre. Das wäre auch ein Zeichen für den Handel und die Industrie, damit diese sehen, dass wir mündige Bürger mit der sinkenden Qualität und Reparierbarkeit nicht einverstanden sind und uns zu helfen wissen.

Wir machen bei unserem Repair Café auch bewusst „Werbung“ für jene Produkte und Firmen, die positiv aufgefallen sind, und erwähnen auch die schwarzen Schafe. Die Menschen möchten gerne ihre Produkte länger und ohne Probleme benutzen und sind auch bereit, diese zur Reparatur zu bringen und dafür auch zu bezahlen – aber dies wird leider vielfach durch horrende Kostenvoranschläge, mangelnde Ersatzteile und überhöhte Stundensätze verhindert. Dabei wäre ein kommerzielles Reparaturservice durchaus lukrativ, würde wieder Arbeitsplätze im eigenen Land schaffen und vor allem auch dem Klimaschutz sehr entgegenkommen.

Harald Mark
Nenzing
(aus KONSUMENT 3/2016)

KONSUMENT wird dieses Thema weiter verfolgen. Wir laden alle ähnlichen Initiativen ein, uns kurz über ihre Aktivitäten und Erfahrungen zu berichten.

Die Redaktion

Suunto-Multifunktionsuhr: Kein Ersatz für Armband

Vor etwa 10 Jahren habe ich eine Suunto-Multifunktionsuhr um mehr als 300 € gekauft. Schon nach eineinhalb Jahren ist das Kunststoffarmband gebrochen – laut Händleraussage ist das normal. Meine früheren Uhren hatten auch Kunststoffarmbänder, die sind aber erst nach 5 bis 7 Jahren gebrochen.

Jetzt ist das fünfte Armband gebrochen (im Schnitt schön regelmäßig alle 2 Jahre 20 €) und der befürchtete Worst Case ist eingetreten: Mein Händler kann kein Armband mehr liefern. Natürlich ist das ein Design- Armband, sodass kein normales Band passt. Also muss ich eine teure, tadellos funktionierende Armbanduhr, die vermutlich noch weitere 20 Jahre hält, wegwerfen.

Ein weiteres Beispiel für die verschiedenen Varianten der geplanten Obsoleszenz. Ich ärgere mich maßlos.

DI Rainer Boisits
E-Mail
(aus KONSUMENT 1/2016)

Nach genau 25 Monaten defekt

Ich habe soeben denAndroid, Behörden, Werbefahrten ... - Ihre Meinung ist uns wichtig gelesen. Auch ich hatte genau dasselbe Problem bei einer Einbau-Kühl-Gefrierkombination der Marke Bauknecht, genau nach 25 Monaten(!) ist bei mir der Motor kaputt geworden. Ein Techniker (Anfahrt + kurze Besichtigung) hat mir vor der Rechnungslegung von rd. 150 € bestätigt dass der Motor kaputt ist. Ein Tausch bzw. der Einbau würde ungefähr dieselben Kosten verursachen wie ein neues Gerät (rd. 800 €).

Aufgrund meiner Intervention bei Fa. Bauknecht wurde mir mitgeteilt dass die Reklamation außerhalb der Garantie sei und keine Kostenübernahme vorgesehen ist. Nach einer Intervention über Fa. Elk-Fertighaus (über diese Firma habe ich die Küche sowie die Einbaugeräte bezogen) wurde dann doch eine Kostenübernahme sowie Austausch mit einem neuen Gerät durchgeführt. Die 150 € Technikerkosten habe ich in diesem Fall übernommen.

Bei meinem Bruder (gleiches Gerät wie meines) ist nach rd. 4 Jahren – wie lt. dem Kunden vom Leserbericht – ein Scharnier von der Türe kaputt geworden. Auch keine Kostenübernahme seitens Bauknecht. Die Kosten von rd. 160 € (!!!) für ein Scharnier inkl. Austausch hat er selbst übernehmen müssen. Abgesehen von der Frage warum es hier bereits so frühzeitig eine Materialermüdung gegeben hat, blieb weiters unsere Frage warum so eine Reparatur so überteuert ist, leider unbeantwortet. Ein Scharnier aus dem Bauhaus passt natürlich nicht.

Auch ich bin der Meinung, dass „... von einem bekannten und traditionellen Hersteller von Markenware offenkundig nur mehr der Name übrig geblieben ist“.

Alexander Neteschal
Wien
(aus KONSUMENT 12/2015)

Mehr als eine Unterstellung

Vor ziemlich genau fünf Jahren haben wir unsere neue Küche anfertigen lassen, bestückt mit Markengeräten – darunter auch eine Bauknecht Einbau-Kühl-/Gefrierkombination, Modell KGIE 3204/A+. Alles bestens: formschön und funktionell, wenn auch nicht ganz billig. Wir haben nicht schlecht gestaunt, als nach der Rückkehr von einem Einkauf plötzlich die Kühlschranktüre offen stand, obwohl niemand zu Hause war.

Des Rätsels Lösung: Das obere Scharnier des Kühlschranks war nach dem letzten Schließen offenkundig gebrochen, wodurch die Türe nicht mehr dauerhaft verschlossen blieb und sich in der Folge auch nicht mehr dicht schließen ließ. Nach Evakuierung des Kühlgutes, einer provisorischen Lösung mit Klebeband und der Einsichtnahme in die Kaufbelege, konnte ich mich des seltsamen und verdächtigen Eindruckes nicht erwehren, dass dieses Problem genau nach Ablauf der fünfjährigen Garantie aufgetreten war.

Ich gehöre einer Generation an, in der der renommierte Haushaltsgeräte- Hersteller noch im Radio mit dem Slogan „Bauknecht weiß, was Frauen wünschen“ geworben hat. Dass diese Aussage aus heutiger Sicht nicht gender-gerecht ist, mag zwar zutreffen; viel mehr bedauere ich jedoch die Tatsache, dass von einem bekannten und traditionellen Hersteller von Markenware offenkundig nur mehr der Name übrig geblieben ist.

Karl Jaros
Perchtoldsdorf
(aus KONSUMENT 10/2015)

Kein Akkutausch möglich

Hier ein Beispiel geplanter Obszolesenz, welches mich wegen der Notwendigkeit, ein funktionierendes Gerät wegwerfen zu müssen, sehr geärgert hat:

Ich besitze seit vielen Jahren einen Tisch- und Autostaubsauger Philips FC 6092. Es ist noch sämtliches Zubehör vorhanden und das Gerät ist in einem guten Zustand. Der eingebaute Akku hat zwar recht lange gehalten, aber jetzt ist er am Ende. Ich habe versucht, den Akku zu tauschen, bin aber gescheitert. Das Gehäuse ist mit massiven Haken so eingerastet, dass das Gehäuse nur mit Gewalt und nicht ohne Beschädigung auseinander genommen werden kann. Ausserdem ist das Typenschild über beide Gehäusehälften geklebt, so dass auch dieses beim Öffnen beschädigt wird. Nachdem das Gerät damit sowieso wertlos ist, habe ich es trotzdem auseinander genommen, um zu sehen, welche Akkus verbaut sind. Es sind Standard-Industrieakkus mit Lötfahnen, die bei Elektronik-Versendern wie z.B. RS Components durchaus zu bekommen sind. D.h. wäre das Gehäuse ohne Beschädigung zu öffnen, könnte man die Akkus mit vertretbarem Aufwand tauschen.

Es widerstrebt mir, Funktionierendes wegzuwerfen! Ich versuche zwar, langlebige Produkte zu kaufen und bei Bedarf zu reparieren, aber in vielen Fällen hat man keine Chance! Ich sehe Akkus als Verbrauchsartikel, es ist mir unverständlich, dass bei vielen Produkten der Akku nicht mehr tauschbar ist! Es sollte meiner Meinung nach Regelungen geben, z.B. längere Garantiezeiten, oder vielleicht eine Pflichtangabe über Reparaturmöglichkeiten und den Zeitraum der Ersatzteilversorgung. Dann wüsste man wenigstens, worauf man sich einlässt!

Noch viel schlimmer ist es ja in anderen Bereichen, wie z.B Computer und Handys, wie auch in dem Artikel Obsoleszenz: Virtuelle Sollbruchstelle - Kommentar von G. Schönfeldinger zu lesen ist. Hier werden ständig ungeheure Mengen an Geld und Ressourcen vernichtet! Ich denke dabei nicht nur an Konsumenten, die können es sich „leisten“, einfach nichts nachzukaufen, viel schlimmer ist es im geschäftlichen Umfeld, wenn plötzlich hunderte oder tausende PCs wertlos werden, wenn es für das vorhandene Betriebssystem keinen Support mehr gibt und ein neues Betriebssystem höhere Hardwareanforderungen hat – und mit dem dann die vorhandene Geschäftssoftware auch nicht mehr läuft ...

Hier läuft meiner Meinung nach etwas gewaltig aus dem Ruder!

Gerhard Kapusta
E-Mail
(aus KONSUMENT 6/2015)

Für eine wissenschaftliche Arbeit sammeln wir der derzeit Konsumentenerfahrungen. Den Fragebogen dazu finden Sie unter [Asset Included(Id:318894223168;Type:MagazinArtikel)].

Die Redaktion

Wegwerfen statt reparieren

Bei unserer Bosch Dampfbügelstation TDS 2520/02 ist durch die Nutzung Verschleiß festzustellen. Das Kabel und die tragenden Kunststoffteile sind verschlissen. Beim Versuch, das Griffhinterteil (aus Kunststoff, 4,68 €) zu bekommen, wurde mir mitgeteilt, dies sei nicht mehr in Produktion. Auf die Frage was das ganze Handteil (Bügeleisen ohne Kabel und Dampferzeuger) denn koste, wurde ebenfalls die Nichtverfügbarkeit bestätigt.

Es kann doch nur als ein völlig verfehlter Weg gesehen werden, eine Dampfbügelstation im Wert von rund 200 € wegwerfen zu müssen, weil ein billiges, leider zentrales Plastikteil nicht mehr verfügbar ist. Abgesehen davon, entstand beim Zerlegen ohnehin der Eindruck, die Dinge seien schon aus einem bestimmten Grund so zart und „windig“ konstruiert worden, um möglichst schnell das Gewicht der Bügeleisensohle nicht mehr halten zu können.

Dipl.-HTL-Ing. Josef Pichler
Kuchl
(aus KONSUMENT 5/2015)

Kunden reklamieren nicht mehr

Unter dem Motto „mach‘s gleich richtig“ wird gelehrt, dass der teuerste Fehler der ist, der erst vom Kunden festgestellt wird. Relativiert wird das ganze durch den Satz: „Qualität ist das, womit der Kunde zufrieden ist.“ Das gibt den Produzenten, die mit Gewinnmaximierung arbeiten, Spielraum. Vor allem Beispiele bei Niedrigpreisprodukten (und wie die häufigen Rückrufaktionen zeigen – auch schon in der Automobilindustrie) mit schwankender und niedriger Qualität haben gezeigt, dass Reklamationen der Kunden weniger kosten als hohe Qualitätsstandards. Denn die meisten Konsumenten nehmen in unserer Wegwerfgesellschaft, aufgrund des niedrigen Preises, die mangelnde Qualität in Kauf und reklamieren nur mehr selten.

Fazit: Wenn bei uns von qualifizierten und damit auch teureren Arbeitskräften mit hoher Qualität produziert wird, kann nicht mehr mit der Fertigung mit angelernten Hilfskräften, mit nicht gelebten Qualitätsstandards und in Niedrigstlohnländern konkurriert werden und unsere Arbeitsplätze gehen und gingen verloren. Vor allem da der Konsument (wir) nicht bereit ist für Qualität zu bezahlen und hinnimmt, dass er – im Zusammenhang gesehen – mit seinem Konsumverhalten seinen eigenen Arbeitsplatz vernichtet.

Das hat Folgen: Langfristig werden unsere Nachkommen ohne Einkommen auch die Billigprodukte nicht mehr kaufen können. Sie werden uns aber nicht verfluchen, da für Bildung kein Geld mehr da sein wird und daher nur mehr wenige die Zusammenhänge erkennen können. Ist auch Wurscht, denn bis dahin haben wir auch schon unsere Umwelt mit unserem Verhalten soweit zerstört, dass das das geringste Problem sein wird.

Ernst Hofmann
E-Mail
(aus KONSUMENT 4/2015)

Kein Update mehr

Aufgrund der kürzlich entdeckten Sicherheitslücke in älteren Android Smartphones („WebView“) wären für zig Millionen dieser Geräte Sicherheitsaktualisierungen nötig, die z.B. Vireninfektionen allein durch manipulierte Werbeeinblendungen verhindern.

Auf meine diesbezügliche Anfrage beim Hersteller LG erhielt ich als Antwort, „... dass unsere Smartphones mit Updates versorgt werden, solange diese Geraete produziert werden. Dies ist etwa bis 2 Jahre nach Markteinfuehrung“. Da mein interessanterweise noch funktionierendes LG-Handy 2012 auf den Markt kam, gilt daher sinngemäß: was nach 2 Jahren nicht kaputt ist, wandert aus Sicherheitsgründen zum Elektronikschrott.

Gerhard Müller
Wien
(aus KONSUMENT 3/2015)

Geiz ist nicht geil

Technische Geräte werden nach festgelegten Anforderungsprofilen entwickelt. Diese beinhalten neben den spezifischen Eigenschaften auch zu erfüllende Lebensdauerforderungen (Mindestbetriebsstunden, Einsatzintervalle, bei industriellen Geräten auch z.B. MTBF – mean time between failure, etc.). Aus meiner Sicht werden also nicht bewusst Fehlerquellen eingebaut, sondern die Lebensdauer zu kurz bemessen.

Dies ist meiner Ansicht nach ein wesentlicher Unterschied, da die an sich ausreichende Lebensdauer eines Geräte nicht absichtlich und bewusst durch einen „eingebauten“ Mangel verkürzt wird, sondern im Gesamten die zu erwartende Lebensdauer eines Gerätes – aus Sicht des Konsumenten/Marktes – zu kurz bemessen wurde. Die Auswirkung für den Konsumenten läge weniger darin, dass ein an sich befriedigendes Gerät durch einen „Zeitschalter“ den Geist aufgibt, sondern dass ein für den Konsument unzureichendes Gerät im Gesamten verbessert werden müsste – somit vermutlich teuer werden würde. (Diese Betrachtung gilt nicht für Produktkategorien, wo der Bedarf durch schnelle Produktwechsel oder Updates künstlich angeregt werden soll!)

Es sollte daher auch beim Kauf von Konsumgeräten – wie bei industriellem Equipment – konsequent nach durchschnittlicher Lebensdauer (bei definierten Einsatzbedingungen), Reparierbarkeit und z.B. MTBF (siehe oben) durch die Konsumenten nachgefragt werden. (Die Angaben werden vermutlich keine für das Einzelgerät verbindliche Garantiedaten sein, können aber für die Auswahl sehr wohl Unterstützung ergeben.) Unter Umständen wäre allerdings mitunter ein etwas höherer Preis in Kauf zu nehmen. Auf die Gesamtlebensdauer gerechnet könnten sich jedoch durchaus geringere Kosten ergeben. (Momentaner) Geiz ist nicht geil!

Ing. Willibald Fröhlich
E-Mail
(aus KONSUMENT 2/2015)

Selbst repariert

Ich hatte ebenfalls Ärger mit meinem HP-Photosmart-Drucker. Auch mein Drucker wollte nicht mehr schwarz drucken. Da ich nicht wusste, wer das in meinem Umkreis beheben könnte, wendete ich mich an die HP-Hotline. Dort empfahl man mir, ein neues und somit innovativeres Gerät zu kaufen, weil eine Reparatur sich keinesfalls lohne.

Da ich also nichts mehr zu verlieren hatte, legte ich (ohne Zerlegungsversuche mit einer Pinzette) einen klatsch-nassen Wattebausch für eine Nacht auf die Farbsprühdüsen. Siehe da, der Drucker funktioniert seit 1 ½ Jahren wieder absolut einwandfrei.

Günter Burgstaller
E-Mail
(aus KONSUMENT 12/2014)

Ärger mit HP-Druckern

Ich möchte Sie von einem weiteren, unverschämten Fall von Obsoleszenz informieren: Im Dezember 2012 habe ich mir, nachdem mein damals 2 1/2 Jahre „alter“ HP-Drucker nicht mehr schwarz drucken wollte, einen neuen HP Deskjet 3520 gekauft. Schon damals war, bei dem „kaputten“ Gerät, offensichtlich ein künstlich herbeigeführtes Ende des Gerätes einprogrammiert. Der neue Drucker HP 3520 war preiswert, er kostete mit Scanner, Kopierer „nur“ 79,90 €, der „alte“ lag in etwa in der gleichen Preiskategorie. Doch was nutzt das, die Tintenpatronen kosten ein Vermögen und wenn das Gerät nicht einmal 2 Jahre hält, dann ist alles zusammen, mehr als unwirtschaftlich.

Der neue HP 3520 hat ebenfalls und ebenso plötzlich wie 2012, vor 2 Wochen, nicht mehr schwarz gedruckt. Also das Gerät zusammengepackt und zum Händler gebracht, in der Meinung zwei Jahre Garantie sind noch nicht um. Das war leider ein Irrtum, die Garantie läuft nur ein Jahr und dann wird das alte Spiel gespielt: Wenn ich nachweisen kann, dass das Problem schon von Anfang an bestand, dann gibt es Gewährleistung. Na wie soll ich das ? Aber der Mann bei Saturn war sehr offen und hat erzählt, dass mein Fall kein Einzelfall ist. Ursache sei, wenn ich das richtig verstanden habe, eine winzige Heizpatrone die ermöglicht, dass die Farbe aufs Papier kommt und die hat ein sehr kurzes Leben, eben eine programmierte „Obsoleszenz“.

Noch ein Trick von HP, von dem mich Saturn informiert hat: Wenn man das Gerät einschickt, Reparaturdauer etwa 3, 4 Wochen, dann kommt als Antwort, Reparatur unwirtschaftlich und dazu ein kleiner Gutschein, falls man ein neues HP Gerät kauft. Klingt aufs erste recht verlockend, besonders wenn man so wie ich, in der Meinung, das Problem liegt an den Tintenpatronen, einen weiteren Satz Patronen gekauft hat (XL-Packung). So ein Satz kostet fast das gleiche wie ein neuer Drucker. Jetzt habe ich zwei völlig in Ordnung befindliche Tintenpatronensätze.

In so einem Fall ist man natürlich geneigt wieder einen HP Drucker, in dem man die Patronen verwenden kann, zu kaufen. Das wird bei mir allerdings nicht passieren. Ich werde mit den Farbpatronen und der Einstellung „glänzendes Papier“, die Patronen verbrauchen und dann alles andere, nur keinen HP Drucker, mehr kaufen.

Name der Redaktion bekannt
(aus KONSUMENT 9/2014)

Kurz nach Ablauf der Garantie kaputt

Kurz nach Ablauf der Garantie bei meinem GRUNDIG Radiowecker Sonoclock 690 war plötzlich der Senderspeicher weg und die Zeitanzeige blinkte trotz neuer Stützbatterie. Meine Bitte um Kulanzreparatur wurde von Grundig mit „Diese Geräte sind irreparabel ... tut uns leid ...“ beantwortet. Nach gründlicher Recherche im Internet konnte ich unzählige Betroffene finden, bei denen das gleiche Gerät mit identischem Fehler kurz nach Ablauf der Garantie unbrauchbar wurde.

Ich ließ nicht locker und fand heraus, wie das Gerät mit geringstem Aufwand von wenigen Cent zu reparieren ist. Die Anleitung für den Austausch des zu schwachen SMD-Transistors Q110 gegen einen gängigen PNP-Transistor habe ich bei den Amazon-Kundenrezensionen gepostet und inzwischen etliche Zuschriften auf briwal@gmx.at über erfolgreiche Reparaturen aus Österreich und Deutschland erhalten. Auf Anfrage werden die erforderlichen Unterlagen (Mainboard-Stromlauf- und Bestückungsplan) gern kostenlos per Mail übermittelt. Mir ist unverständlich, warum GRUNDIG wegen weniger Cent hunderte Kunden verärgert.

User "walterbasch"
(aus KONSUMENT 9/2014)

Rekordverdächtiger Staubsauger

Ein Beitrag zur Obsoleszenz-Debatte: Ich habe einen Staubsauger der Fa. Arielly, die es leider nicht mehr gibt, gekauft in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts! Das Gerät war immer in Verwendung und hat bis vor wenigen Tagen tadellos funktioniert. Dann fiel plötzlich die Motorfunktion aus; ein kleiner Elektrofachbetrieb in der Weststeiermark ersetzte die beiden verbrauchten Kohle-Stifte und siehe da, der Staubsauger ist wieder einsatzbereit; Kosten 8 €! Leider kann man dies mit heutigen Produkten nicht mehr erleben.

Ingeborg Destaller
Graz
(aus KONSUMENT 9/2014)

Warum nicht Metall statt Plastik?

Nach ca. 25-jähriger Betriebsdauer des Altgerätes (kaum Reparaturen im Zündbereich) musste im März 2010 ein neuer Gas-Durchlaufwasserheizer gekauft und installiert werden, Kosten 1.340 Euro. Seither, innerhalb von vier Jahren, war ein dreimaliger Tausch des Adapters für den Temperaturregler nötig. Immer die gleiche Ursache: schadhaftes Plastikeinbauteil aus- bzw. abgebrochen! Kosten jeweils 66 bis 124 Euro, je nach Service-Firma.

Warum wird ein offensichtliches Verschleißteil nicht aus Metall eingebaut – weil dann eine über 10-jährige Lebensdauer drohen würde?

Erich Staska
Wien
(aus KONSUMENT 8/2014)

Erfahrungen mit Miele

Meine Erfahrungen mit Miele-Produkten sind anders. Generell sind sie langlebig – ich habe schon über 40 Jahre mit Miele-Produkten Erfahrung. Teilweise lag die Lebensdauer über 20 Jahren und die Reparaturanfälligkeit war minimal. In diesen seltenen Fällen telefonierte ich zuerst mit Miele – leider ist das im Zeitalter der „call-centers“ mühsamer und zeitraubender geworden. Manchmal half bereits der Tipp des Technikers.

Die Reparaturrechnungen waren nicht billig, aber die Reparatur war in Ordnung. Zweimal traten Mängel auf, die nach meiner Meinung nicht auftreten hätten sollen. In beiden Fällen war Miele kulant und refundierte einen Teil der Reparaturkosten.

Dkfm. Heinrich Berg
Wien
(aus KONSUMENT 7/2014)

Teuer, aber nicht langlebig

Ich halte nichts von der Wegwerfgesellschaft und habe mir deshalb einen Miele-Geschirrspüler (G 1222 SC Iw) am 16.10.2008 um 829 € gekauft, wohlgemerkt mit einer Garantieverlängerung für 5 Jahre um 69 €. In der Annahme ein qualitativ hochwertiges und vor allem langlebiges Gerät erstanden zu haben, war ich umso mehr enttäuscht als es nach 5 Jahren und 2 Monaten kaputt ging.

Dieses Gerät zeigte im Dezember 2013 eine Fehlermeldung (F13) an, laut Betriebsanleitung „Fehler beim Wasserzulauf“. Mein Mann ist handwerklich nicht unbegabt und reinigte das Sieb des Wasserzulaufs, achtete auch auf den Wasserdruck, aber ohne Erfolg. Wir gaben dann einen Kübel mit warmen Wasser per Hand zu, die Fehlermeldung kam dann zwar nicht mehr und das Programm lief bis zum Ende durch, aber das Geschirr ist seit dem nicht mehr sauber, es kommt fast so schmutzig raus wie rein.

Tja, jetzt einen Techniker zu rufen, der uns wahrscheinlich 200 € kostet und uns dann erklären würde, dass das Gerät kaputt ist, auf das möchte ich gerne verzichten. Da werde ich in Zukunft entgegen meiner Einstellung ein Billig-Gerät kaufen um ca. 400 €; wenn das nach 3 bis 5 Jahren eingeht, habe ich finanziell sogar profitiert.

Name der Redaktion bekannt
(aus KONSUMENT 5/2014)

Auch durch Software

Wenn Sie über Obsoleszenz berichten, dürfen wir nicht nur die Hardware (Mechanik und Elektronik) betrachten, sondern ein lästiges Thema sind auch durch Software verursachte Obsoleszenzen.

Beispiel 1: Mein iPad 1 funktioniert aus Hardwaresicht noch tadellos, nur stellt Apple keine Betriebssystem Updates mehr zur Verfügung. Da aber die verwendeten Apps parallel dazu laufend weiterentwickelt und jetzt auf die letzte Betriebssystemversion iOS7 angepasst wurden, wird das iPad 1 bei der Benutzung immer unstabiler, der Browser stürzt laufend ab, nur kann ich nichts dagegen tun, weil ich bei den einzelnen Apps nicht künstlich auf einer älteren Version stehen bleiben kann. Früher oder später muss ich also zwangsweise auf ein neueres Modell umsteigen.

Beispiel 2: Meine Videokamera von Sony aus den Zeiten der Mini-DV Kassetten ist eigentlich noch nicht wirklich alt und funktioniert noch tadellos. Nur – seit ich mir einen neuen 64-bit PC zugelegt habe, kann ich die Aufnahmen nicht mehr auf den PC überspielen, weil Sony keinen 64-bit kompatiblen Treiber mehr unter Windows 7 zur Verfügung stellt.

Josef Mair
Herzogsdorf
(aus KONSUMENT 1/2014)

Akku im Vormarsch

Zwar kein typischer Fall für Obsoleszenz, aber eindeutig eine beabsichtigte Verkürzung der Funktionsdauer eines Alltagsgerätes. Es handelt sich um Elektrorasierer. Früher gab es ein Angebot ohne Akku – nur mit Kabelanschluss. Jetzt wird dem Konsumenten eingeredet, dass es schick und modern ist, wenn man unabhängig von der Stromquelle ist.

Was unerwähnt bleibt, ist die Tatsache, dass Elektrorasierer mit Akku eine merklich kürzere Lebensdauer als ein Gerät mit Kabelanschluss haben! Abgesehen davon, dass die Leistung im Lauf der Zeit mehr oder weniger unmerklich nachlässt. Aktuell habe ich im Handel einen Rasierer mit Kabelanschluss vergebens gesucht. Ich war somit gegen meinen Willen gezwungen, einen Akkurasierer zu kaufen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Gert Tietz
Wien
(aus KONSUMENT 12/2013)

Bald defekt

Meine Vaillant-Gastherme wurde im November 2011 in Betrieb genommen. Im Jänner 2013, etwa eineinhalb Monate nach Garantieende, war die Gasarmatur defekt und musste getauscht werden. Vom Vor-Ort-Techniker wurde mir gleich angeboten, dass ich 50 % auf den Ersatzteil bekomme. Allerdings ist das Teure bei diesem Einsatz natürlich die Arbeitszeit gewesen. So hat mich die Reparatur insgesamt 242,46 € gekostet!

Gabriele Berndl
E-Mail
(aus KONSUMENT 11/2013)

Falsch konstruiert

Als wir uns einen neuen Fernseher kauften, entschieden wir uns für die Marke Philips um ca. 2.000 €. Nach 1 1/2 Jahren war das erste Mal der Einschaltknopf kaputt. Da es innerhalb der Garantiezeit lag, wurde das Gerät kostenlos repariert. Nach weiteren 1 1/2 Jahren war wieder der gleiche Defekt. Wir mussten ca. 300 € Reparaturkosten bezahlen. Begründung der Firma: Bedienungsfehler!

Gleichzeitig wurde uns empfohlen, das Gerät nicht mehr auszuschalten, sondern im Stand-by-Modus zu lassen! Da wir gerne Energie sparen, war das doch keine Lösung. Wir mussten uns dann ein Zwischenkabel zum Ein- und Ausschalten montieren. Unserer Meinung nach ist dieser Schaltknopf (ca. 2 mm breit und 2 cm lang) eine Fehlkonstruktion.

Annemarie Hrinkow
Reichraming
(aus KONSUMENT 11/2013)

Unrentabel

Nach langem Sparen bekam ich im Jahre 2004 eine neue Küche. Beim Ceran-Kochfeld Marke Neff waren nach rund drei Jahren zwei Kochstellen plötzlich defekt. Man konnte sie zwar einschalten, aber sie heizten sich nicht mehr auf. Weil ich Witwe wurde und meinen Arbeitsplatz verlor, entschloss ich mich erst im April 2012, die Kochfelder reparieren zu lassen.

Ein Techniker von Neff stellte fest, dass die Elektronik kaputt ist. Die Reparatur wäre auf 630 bis 650 € gekommen. Unrentabel, da man um diesen Preis bereits ein neues Gerät bekommt. Für diese Reparaturauskunft zahlte ich 132 € und ich koche noch immer weiter auf den restlichen beiden Platten.

Anna-Maria Lindlbauer
Traun
(aus KONSUMENT 11/2013)

Rat eines Fachhändlers

Wir versuchen unsere Kunden davon zu überzeugen, sich keine Consumerprodukte, sondern Businessprodukte zu kaufen. Dies ist bei einem Computer oder Notebook einfacher als bei einem Drucker (schon allein wegen der Kosten), gilt aber eigentlich für die meisten Produkte der Branche.

Die Hersteller versuchen, Firmenkunden an die Partnerschaft zu binden, und dies eben vor allem mit hochwertigeren und langlebigeren Geräten. Denn die Kunden greifen wieder zum gleichen Markenartikel. Wir haben bei den Businessprodukten auch nach Jahren keine Reklamationen. Was also für Firmen gilt, gilt auch für eine Privatperson. Diese kann auch diese Geräte kaufen, möglicherweise halt nicht direkt von der Stange, sondern vom Fachhändler.

Noch etwas: Die Geräte müssen nicht einmal teurer sein, haben aber meist weniger Schnickschnack installiert (den viele ja ohnehin nicht benötigen).

Andreas Pichler
Salzburg
(aus KONSUMENT 10/2013)

Handy feucht, keine Gewährleistung

Das Handy Sony Ericson LT18i und das neuere Handy LT26i wurden in einer Koffertasche feucht. Beim älteren konnte ich den Akku herausnehmen und nach einer kurzen Trockenzeit wieder telefonieren. Das neuere Handy hatte einen verschraubten Akku und gab seinen Geist auf.

Im A1 Shop zeigte man mir das rot gefärbte Papier als Hinweis auf Feuchtigkeit, wodurch auch die Garantie des 2 Wochen alten Gerätes hinfällig wurde. Ich habe daraufhin die Spezialschrauben geöffnet, den Akku entnommen, das Gerät geföhnt und verwende es nunmehr seit Monaten problemlos.

User "frapela"
(aus KONSUMENT 6/2013)

Selbst reparieren

Beim Waschmaschinenkauf entschieden wir uns für das günstigste Gerät mit 3 x A-Klasse (Energie-, Wasch- und Trockeneffizienz) von Hofer um 300 €. Das Gerät ging nach gut 4 Jahren mäßigen Gebrauchs kaputt. Wir schraubten die Rückplatte ab und erkannten das Problem: Der Antriebsriemen war heruntergefallen. Er ließ sich ganz einfach wieder anbringen, fiel aber beim Schleudern immer wieder herunter.

Ich fragte beim zuständigen Support nach der Reparatur. Der Techniker war sehr kompetent und konnte per Ferndiagnose erklären, dass dieser Fehler bei dieser Art von Waschmaschine nicht reparabel sei, weil der Motor nur mit Plastik am Gehäuse befestigt sei. Dadurch würde der Motor zu viel wackeln und daher hielte der Riemen nicht.

Wir waren wütend darüber dass wir wegen dieser dummen Konstruktion nun einen Riesenhaufen Müll verursachen sollten, obwohl das Gerät eigentlich funktioniert. Aber wir haben eine Lösung gefunden: Wir haben Löcher in den Rahmen des Motors gebohrt und ihn mit Kabelbindern an das Gehäuse gezurrt. Das funktioniert wunderbar, solange man nicht vergisst, die Schleuderzahl bei jedem Waschgang von 1600 auf 1050 zu reduzieren. 1050 Touren sind absolut ausreichend.

Wir sind stolz, als absolute Technik-Laien das „irreparable Gerät“ selbst repariert zu haben, und können jedem nur empfehlen, nicht so leicht aufzugeben. Schafft man die Reparatur eines defekten Geräts, spart man nicht nur Geld und vermeidet Müll, sondern gewinnt an Erfahrung und „Do-it-yourself-Selbstvertrauen“!

Barbara Szivacz
E-Mail
(aus KONSUMENT 6/2013)

Sollbruchstelle

Ich hatte einen Durchlauferhitzer, der nach 5-jährigem problemlosen Betrieb plötzlich kaputt war. Ich testete und zerlegte das Gerät und es stellte sich heraus, dass eine der drei Heizwendel gerissen war. Bei näherer Betrachtung der Heizwendel war dann zu erkennen, dass alle Heizwendel durchgehend aus einem ca. 0,4 mm starken Draht bestanden, nur ein Anschlussdraht, und zwar der gerissene, hatte nur einen Durchmesser von ca. 0,2 mm. Alle drei Heizwendel werden mit 380 Volt versorgt und gleich belastet. Nur die mit dem um die Hälfte schwächeren Anschlussdraht reißt. Jetzt frage ich mich nur mehr, warum ist einer der Drähte so dünn?

Werner Drexler
E-Mail
(aus KONSUMENT 6/2013)

Ein Hoch dem Handwerk!

Im Juni 2010 kauften wir bei XXXLutz einen ledernen Relax-Sessel. Als der Sitzteil zunehmend wackelte, entdeckten wir, dass die Schweißnaht unterhalb des Sitzteils am Verbindungsteil zwischen Holm und Drehfuß stark eingerissen und im Begriff war durchzubrechen.

So reklamierten wir zweieinhalb Jahre nach dem Kauf bei XXXLutz und baten um kulante Reparatur. Der zuständige Herr bemühte sich zwar beim Hersteller, musste uns aber mitteilen, dass eine Behebung des Schadens leider nicht möglich sei. Er könne uns aber anbieten, uns beim Kauf eines neuen Sessels beim Preis entgegenzukommen. Wir waren fassungslos!

Zum Glück fanden wir einen freundlichen, pensionierten Schlossermeister. Er schweißte die defekte Naht sehr sorgfältig „für die Ewigkeit“. 5 €(!) wollte er dafür nehmen. Gern verdoppelten wir diesen bescheidenen Arbeitslohn, schließlich hat er mit seiner wertvollen Arbeit nicht nur ein Lieblingsmöbelstück gerettet, sondern uns auch vor einer Geldausgabe von ca. 1.500 bis 2.000 € bei XXXLutz bewahrt.

Irmgard und Ronald Karl
Rankweil
(aus KONSUMENT 5/2013)

Geschäftstüchtig

Habe einen Drucker HP Business Inkjet 2800 bisher am USB betrieben. Es gab keine Probleme, obwohl die Tintenpatronen laut Ausdruck zwischen 2010 und 2012 abgelaufen waren. Die Patronen waren mindestens halbvoll und das Druckergebnis einwandfrei.

Dummerweise habe ich den Drucker jetzt ans Netzwerk angeschlossen – das war ein großer Fehler! Aus dem Netzwerk bekam er das aktuelle Datum. Beim ersten Druckversuch musste ich alle Farbpatronen wechseln – abgelaufen!

Josef Etlinger
E-Mail
(aus KONSUMENT 5/2013)

Hält nur bis Garantie-Ende

Im Jänner 2009 habe ich einen LCD-TV von Samsung mit 105 cm Bildschirmdiagonale um 1.500 € gekauft. Zehn Tage bevor die Garantie (2 Jahre) aus war, ist das Motherboard kaputt gewesen und noch auf Garantie getauscht worden. Das Motherboard hat jetzt zwei Jahre gehalten und wird schon wieder kaputt.

Johann Stachl
E-Mail
(aus KONSUMENT 5/2013)

Häufiges Problem

Während ältere Staubsauger ein halbes Leben gehalten haben, war der neue Dyson DC08T bereits nach wenigen Jahren kaputt: Motor funktionsunfähig. Angesichts der Erwartung horrender Reparaturkosten, hervorgerufen durch hohe Ersatzteilpreise und hohe Arbeitskosten, war ich zuerst versucht, das Gerät wegzuwerfen.

Eine kurze Recherche im Internet hat mir jedoch gezeigt, dass der Motor leicht zu erhalten ist und dass auf Youtube sogar ein Film über den fachgerechten Tausch des Motors existiert. So war es mir möglich, das Gerät um 46,50 € selbst zu reparieren. Anscheinend handelt es sich um ein häufig auftretendes Problem.

DI Wolfgang Kirschner
Wien
(aus KONSUMENT 5/2013)

Nicht langlebig

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich eine Hängeleuchte Modell Bootes mit LED-Leuchtmitteln der Firma EGLO Leuchten GmbH in Pill (Tirol) erstanden. Laut Prospekt der Herstellerfirma sollen die LEDs bis zu 25 Jahre defektfrei halten (bei 3 Stunden tägl. Leuchtdauer).

Nach knapp einem Jahr sind von den insgesamt 9 LEDs bereits 2(!) ausgefallen. Laut Verkäufer (Firma Bauhaus) ist eine Reparatur dieser Leuchten nicht möglich, auch Ersatzteile gibt es angeblich nicht. Ein Schreiben an die Herstellerfirma ist bis jetzt unbeantwortet geblieben.

Kurt Held
Wien
(aus KONSUMENT 5/2013)

Selbsthilfe nötig

Im Februar 2011 habe ich eine neue Küche gekauft. Die Geräte stammten von Siemens. Heuer trat dann Ende Februar ein Defekt bei den Induktionsplatten des Kochfeldes auf. Nach einem lauten Krach und dem Auslösen der entsprechenden Sicherungen waren beide Induktionsplatten außer Betrieb. Nach dem Besuch des Servicetechnikers wurde mir ein Austauschgerät um 441 € angeboten. Dafür hätte ich noch zusätzlich einen Elektriker gebraucht.

Da hat mein Mann, gelernter Fernsehtechniker, über Internet 2 elektronische Bauteile im Wert von 5 € bestellt und eingebaut. Meine Induktionsplatten funktionieren wieder. Aber was tut jemand, der so jemanden nicht zur Verfügung hat?

Monika Kügler
Wien
(aus KONSUMENT 5/2013)

Teurer Ersatz-Akku

Für die Pflege unseres Rasens entschieden wir uns für einen Bosch Akku-Mäher um 419 €. In den ersten zwei Jahren funktionierte dieser zur vollsten Zufriedenheit. Aber dann merkte ich, dass immer mehr Ladevorgänge beim Akku notwendig waren. Im vorigen Jahr waren für unsere Rasenfläche von ca. 230 m2 schon über 10 Ladevorgänge erforderlich.

Daher habe ich beim Händler reklamiert, der Akku wurde an Bosch eingeschickt. Mir wurde mitgeteilt, dass es sich dabei um Verschleiß handelt, und ein Angebot für einen neuen Akku zum stolzen Preis von 294 € erstellt. Ich bin wirklich von Bosch enttäuscht und frage mich gleichzeitig, befinden wir uns nur mehr in einer Wegwerfgesellschaft?

Manfred Wintersberger
Eferding
(aus KONSUMENT 5/2013)

Unreparierbar

Unser Kühlschrank AEG Santo wurde defekt. Im Zuge der Fehlersuche teilte uns der Servicetechniker der Firma Electrolux mit, dass zwar alle Teile des Kühlschrankes in Ordnung wären (Thermostat, Motor etc.), jedoch der versiegelte Verdampfer undicht ist und das Gerät deshalb nicht mehr repariert werden kann. Der Defekt trat genau 3 Monate nach Ablauf der 5-Jahres-Garantieverlängerung auf.

Ingrid und Dieter Svetly
E-Mail
(aus KONSUMENT 5/2013)

Ärger mit Energiesparlampen

Heute habe ich bereits zum dritten Mal bei einer Deckenlampe, die für 60 W zugelassen ist, seit Inkrafttreten des Verbotes der herkömmlichen Glühbirnen das Leuchtmittel wechseln müssen. Beim ersten Wechsel war es ein Billigprodukt, das nur wenige Wochen gehalten hat. Das habe ich dann durch ein vermeintliches Qualitätsleuchtmittel der Firma PHILIPS (Softone ESaver 16 W) ersetzt. Das hat nicht ganz ein Jahr gehalten.

Die herkömmlichen Glühbirnen waren immer erst nach mehr als zwei Jahren kaputt. Ich fühle mich da regelrecht betrogen, weil die neuen Lampen nicht nur ein Vielfaches kosten, sondern auch eine hohe Lebensdauer versprochen wird.

Ing. Walter Baudisch
Gunskirchen
(aus KONSUMENT 5/2013)

Hier raten wir, beim Händler zu reklamieren. Auch nach Ablauf der Gewährleistungsfrist gibt es mitunter Kulanz.

Die Redaktion

Für langlebige Produkte

Insgesamt finde ich es als langjähriger Abonnent Ihrer Zeitschrift sehr gut, dass Sie sich mit diesem Thema jetzt intensiv auseinandersetzen. Es brennt mir einfach unter den Fingernägeln, denn ich gehöre nicht zu jenen Verbrauchern, die alles gleich entsorgen. Für mein Geld erwarte ich aber die Möglichkeit der langlebigen Nutzung ohne ständigen Reparaturaufwand.

Sie haben vollkommen Recht, wenn Sie die Hinterhältigkeit dieser Firmenphilosophie mit der allgemein verbreiteten Obsoleszenz endlich aufzeigen. Ich bitte Sie, bei der Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen federführend mitzuwirken, um diese Missstände abzustellen.

Johann Guttmann
E-Mail
(aus KONSUMENT 3/2013)

Häufiges Problem

Ich habe am 03.03.2012 einen Geschirrspüler der Marke AEG Favorit 55002 gekauft. Am 20.01 2013 zeigte das Display „Aquasafe-Einrichtung ausgelöst“ an. Ich verständigte den Kundendienst von AEG, die Firma Schneider.

Der Kundendiensttechniker stellte ein Loch im Bottich des Gerätes fest und beantragte den Austausch des Gerätes; 1 Tag später erhielt ich den Anruf der Firma Schneider, die mir mitteilte, dass AEG einen Austausch ablehne und den Bottich löten werde. Bei einem Anruf bei AEG erklärte mir ein Herr, dass das Loch durch das Spülersalz ausgelöst wurde, es sich nicht um einen Materialfehler handelt und das Gerät durch das Löten mit einem Reparatursatz wieder voll funktionsfähig ist.

Bei meinen Recherchen im Internet stellte ich fest, dass dieses Problem anscheinend öfter auftritt und AEG den Fehler immer auf das Salz abschiebt. Da dieses Problem bei meinem vorherigen Spüler von Bosch 17 Jahre nicht auftrat, nehme ich an, dass AEG mit dem Löten nur über die Gewährleistung kommen will.

Willibald Kerschhaggl
E-Mail
(aus KONSUMENT 3/2013)

Hauptsache billig

Die Garantieabwicklung ist sauteuer für den Hersteller, durch die Geiz-ist-geil-Mentalität müssen die Produkte aber billig sein. Daher lautet die Anweisung an die Techniker: „Stellt ein Produkt her, das möglichst billig ist, aber zumindest knapp über die Garantiezeit hinaus lebt – Hauptsache billig!“

Franz Jakob
E-Mail
(aus KONSUMENT 3/2013)

Reparieren nicht erwünscht

Der Konsument zahlt für die Wegwerfproduktion und für die Entsorgung, und viele verdienen dadurch ganz schön. Wir haben eine sehr gute ältere Waschmaschine (leider wird sie nicht mehr in Österreich erzeugt) und die hatte einen kleinen Defekt. Bei der Behebung des kleinen Schadens sagte der Techniker damals, „normal dürfte ich diesen Schaden nicht mehr machen“.

Heutzutage muss man Techniker finden, die noch Schäden reparieren. Viele würden heute noch gerne Qualitätsprodukte kaufen, etwas mehr bezahlen dafür, aber leider ist das fast nicht mehr möglich.

Hermann Laller
Lödersdorf
(aus KONSUMENT 3/2013)

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Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

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