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Video on Demand - Streaming-Angebote im Vergleich

Internationale Streaming-Anbieter wie Maxdome, Netflix und Amazon buhlen auch bei uns um Serien- und Film-Fans. Wir haben uns angesehen, was die Angebote können und welche Alternativen es zu den drei Giganten gibt.

Folgende Video-Streaming-Dienste haben wir verglichen:

  • A1
  • Amazon
  • Cineplexx2Go
  • Flimmit
  • Google Play Store
  • iTunes
  • Maxdome
  • Netflix
  • Realeyz
  • Skysnap
  • UPC

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Eine besondere Herausforderung für unsere Tester: Im hierzulande noch recht jungen Markt ändern die Anbieter ihre Services ständig. Neue Features kommen dazu – zum Beispiel ändert sich die Menüführung. Ältere Funktionen haben ausgedient und verschwinden oft ohne Vorwarnung.

Und ein ganz wichtiger Punkt: Die individuellen Interessen der Nutzer sind so unterschiedlich wie die jeweiligen Angebots-Schwerpunkte. Wir haben daher von einem Testurteil abgesehen und stellen die Streaming-Anbieter im Text und in den Steckbriefen vor.

Limitierte Anzahl an Endgeräten

Anders als beim Fernsehen ist man beim Streaming nicht an ein vorgegebenes Programm gebunden. Der Streaming-Nutzer ist zeitlich und örtlich unabhängig und kann ­eine vom Anbieter limitierte Anzahl unterschiedlicher Geräte nutzen (TV, PC, Tablet, Smartphone).

Deutliche Unterschiede im Angebot

Er kann sich sein Programm selbst zusammenstellen. Freilich kann man dabei nur aus dem Content Pool des jeweiligen Anbieters schöpfen. Und die Auswahl an Filmen und Serien unterscheidet sich je nach Anbieter deutlich.

Mit einer – zumindest den Zahlen nach – ­besonders großen Auswahl kann Amazon Prime Instant Video aufwarten. Mitglieder des Premium-Dienstes bekommen für rund 50 Euro jährlich ein ausführliches Angebot an Serien und auch den einen oder anderen aktuelleren Hollywoodfilm. Andererseits findet man dort eine ganze Reihe von B-Movies.

Aktuelle Blockbuster kosten extra

Produkte, die nicht in der Flatrate enthalten sind, kann man im selben Interface ausleihen oder kaufen. Diesen Service bietet auch Maxdome – jener Anbieter, der die Video-Flatrate Ende 2013 in Österreich salonfähig gemacht hat. Das Angebot der ProSieben Sat.1-Gruppe kann sich sehen lassen, aber auch hier gilt: Wer aktuelle Blockbuster will, muss extra in die Tasche greifen, ein Abo zu haben bedeutet nicht, dass man Zugriff auf das Gesamtangebot hat.

Kaufen ist nicht gleich besitzen

Kaufen ist nicht gleich besitzen

Wer seinen gekauften Artikel der Cloud ­anvertraut, geht wie z.B. bei Amazon und Maxdome ein gewisses Risiko ein. Gekaufte Filme, die auf den Servern oder in Clouds abgelegt werden, können nämlich beim nächsten Update verschwinden.

Filme über iTunes, Google Play und Cineplexx 2Go (Chili) kann man nur codiert herunter­laden und auf maximal fünf Geräten ansehen. Wenn jemand gerne Filme sammelt, so ist er mit Flimmit und Realeyz gut beraten. Hier kann er eine uncodierte Datei im MP4-Format kaufen und sie auf einem externen Datenträger speichern.

Netflix für Serien-Freunde

Der US-Marktführer Netflix bietet eine Kaufoption gar nicht erst an. Auf das, was nicht in der Flatrate enthalten ist, hat man eben keinen Zugriff. Bitter: In Österreich ist das Angebot noch wesentlich beschränkter als in den USA. Filmfans kommen hierzulande mit Netflix etwas zu kurz. Serien-Freunde freuen sich dafür über eine große Auswahl an US-Serien, die auch im Originalton abrufbar sind.

Anders als bei Maxdome, wo manche Staffeln unvollständig sind, kann man die Serien von vorne bis hinten durchsehen. ­Besonderes interessant: die preisgekrönten Eigenproduktionen "Orange Is the New Black" und "House of Cards".

Geräte-Vielfalt

Gut gefällt bei Netflix auch die Unterstützung verschiedener Endgeräte. Viele Hersteller von Fernsehgeräten liefern ihre Produkte mittlerweile sogar mit einem dezidierten Netflix-Knopf aus – was wohl dem Erfolg von Netflix in den USA geschuldet ist. Auch die Apps für iOS, Android und Spielkonsolen funktionieren problemlos. Wer während der Zugfahrt am Tablet schaut, kann bei der Ankunft pausieren und den Rest des Filmes von dieser Stelle an zu Hause am Fernseher oder PC zu Ende schauen. Aber aufgepasst: Mobiler Video-Genuss geht aufs Daten­volumen!

Apps und TV-Stick

Die Apps funktionieren auch bei Maxdome gut, einzig Amazon gibt sich beim Android-Betriebssystem eine kleine Blöße. Gut abgeschnitten hat dafür der Amazon Fire-TV-Stick. Mit ihm wird jeder Fernseher mit HDMI-Port zur Videothek. Bedient wird der Stick über eine separate Fernbedienung, für den Empfang braucht man WLAN.

Flimmit, Realeyz, Skysnap ...

Flimmit: Österreichische Filme und Serien

Auch abseits der "großen Drei" gibt es für Filmfans eine Menge zu sehen. Gerade austro-affine Konsumenten sollten unbedingt über den Tellerrand schauen. Die Plattform Flimmit legt, in Kooperation mit dem ORF, den Fokus auf österreichische Filme und Serien. Das Standard-Abo um 7,50 Euro beinhaltet viele regionale Produktionen und auch Gusto­stückerl wie Aufzeichnungen aus dem Wiener Burgtheater.

Realeyz für Cineasten

Anspruchsvolle Filmfans werden an Realeyz ihre Freude haben. Die Plattform liefert internationale Arthouse-Filme und Kulturfilme aus dem deutschsprachigen Raum – ein echter Geheimtipp für Cineasten. Ein Abo-Service um 5,50 Euro deckt die größte Auswahl ab. Das Abo ist jederzeit kündbar.

Skysnap mit zwei Angeboten

Neben den schon genannten Streaming-Diensten drängen noch weitere Betreiber auf den Markt. Auch Sky und Cineplexx wollen ein Stück vom Kuchen. Der Service Skysnap bietet eine Flatrate für "unschlagbare € 3,99/Monat". Die kann man auch abonnieren, wenn man nicht Kunde bei Sky-Pay-TV ist. Derzeit ist davon aber abzuraten – die Auswahl in diesem Paket ist gering. Oft ist im Menü gar nicht ersichtlich, ob ein Film in der Flatrate enthalten ist, und man muss alle ­Filme mühsam durchklicken. Das mit rund 7 Euro monatlich etwas teurere Skysnap ­Extra bietet da schon mehr.

Cineplexx2Go: Angebot im Aufbau

Mit Vorsicht zu genießen ist auch Cineplexx2Go. Die Auswahl ist sehr mager. Neue Kinofilme werden nicht angeboten. Das Angebot funktioniert in Kooperation mit Chili-TV, was mitunter für Verwirrung sorgt. Die Plattform schließt etwa Gutscheine als Zahlungsmethode ein – Cineplexx-Gutscheine funktionieren aber nicht. Das Angebot befindet sich offensichtlich noch im Aufbau, verbesserte sich aber auch während des Tests ständig. Die Auswahl vermag zu gefallen, ist allerdings noch sehr klein.

Google Play Store: Kleine Auswahl

Eher zaghaft fällt der Vorstoß von Google und Apple ins Geschäft aus. Per Google Play Store kann man Filme am PC oder Mac abspielen bzw. den Computer per Kabel oder Streaming-Box mit dem TV-Gerät verbinden. Für das Offline Streaming benötigt man den Chrome-Browser. Die Auswahl ist noch recht klein, vor allem bei Serien.

iTunes: Teurer, aber neuere Filme

Ähnlich bei iTunes – hier sind die Filme sogar etwas teurer als bei der Konkurrenz. Dafür liegt der Fokus auf neuen Filmen. Zum Abspielen oder Kaufen braucht der ­Nutzer iTunes auf dem PC. Android-Nutzer müssen leider auf dieses Angebot verzichten. Zwar gibt es die Google Play Movies App sowohl für Android als auch für das Apple-Betriebssystem, aber iTunes selbst ist nur für iOS verfügbar.

UPC und A1: Flatrate oder Filme mieten

Kunden von UPC und A1 können als Alter­native zu Streaming-Diensten die haus­eigenen Video-on-Demand-Angebote nutzen. Man bezieht sie direkt über die Set-Top-Boxen der Betreiber. Einzelne Filme kann man mieten, A1 bietet auch Flatrates für Serien- und ­Filmfans an.

Größter Kritikpunkt: die Menü­führung. Bei beiden Betreibern ist sie gewöhnungsbedürftig. Gerade die Strukturierung der Inhalte ist nicht immer nachvollziehbar – wobei hier A1 etwas besser abschneidet als UPC.

Steckbriefe: VOD-Anbieter

A1

A1 bietet für Filme und Serien Flatrates an. Echte Blockbuster sucht man vergeblich. Die Auswahl an Serien ist klein, aber gut. Per Video on Demand kann man weitere Inhalte mieten. Übersicht und Strukturierung sind besser als beim direkten Konkurrenten UPC. Das A1-Angebot kann nur über das Fernsehgerät genutzt werden. Die A1-TV-App gibt lediglich einen Überblick über das Angebot, fürs Bestellen wird man auf die A1 Box für das TV-Gerät verwiesen.

Amazon

Für 50 Euro jährlich bekommen Prime-Mitglieder eine Menge geboten. Gut funktioniert der Mix aus Flatrate und zusätzlich kauf- und mietbaren Inhalten. Viele Inhalte sind auch in Ultra-HD verfügbar. Diese Option wird nur angezeigt, wenn das Gerät sie unterstützt – also nicht wundern, wenn sie am Tablet nicht aufscheint. Kompliziert ist die Altersfreigabe. Wenn man Filme ab 18 schauen will, muss man eine Pass­kopie an Amazon senden. Aufpassen muss man auch bei den Amazon-Geschenkgutscheinen. Sie sind nicht für Prime Video Services gültig. Auch auf mobilen Geräten kann man Amazon Stream nur über WLAN empfangen.

Cineplexx2Go

Das Angebot ist noch im Aufbau und recht klein, aber gut. Vorsicht vor der Gutschein-Falle: Cineplexx-Guthaben gelten nicht. PC-Nutzer können ein eigenes Programm downloaden, das auch gut funktioniert. Mehr FAQ und eine bessere Anleitung wären wünschenswert. Etwas nervig: Cineplexx2Go verlangt vor fast jedem Schritt erneut die Login-Daten.

Flimmit

Von der Bedienung her nicht ganz so ausgereift wie die „Großen“. Dafür mit einem einzigartigen Angebot für Liebhaber des österreichischen Films. Einzelkäufe sind möglich. Positiv aufgefallen ist, dass Filme und Serien lokal abgelegt werden können. Filmqualität und Audioqualität kann man je nach Bedarf selbst auswählen.

Google Play Store

Die Auswahl an Filmen ist gut, an Serien fehlt es noch. Aber das Angebot wächst rasch. Bequem: Wer genügend Speicherplatz am mobilen Gerät hat, kann Filme über eine Netzverbindung herunterladen und sie später unterwegs offline anschauen.

iTunes

Auch hier ist die Auswahl an Serien recht beschränkt. Die Filme sind dafür durchwegs aktuell. Genau wie bei Google Play ist offline Schauen möglich. Das Gerät muss vor dem Download aber über iTunes autorisiert werden.

Maxdome

Der Betreiber bietet eine Flatrate mit guter Auswahl an Filmen und Serien. Es gibt die Möglichkeit, Inhalte zuzukaufen oder zu mieten. Gekaufte Videos werden in der Cloud abgelegt. Trotz anderslautender Behauptungen war es nicht möglich, diese lokal zu speichern. Ultra-HD-Content ist derzeit nicht verfügbar. Die Bedienung kann für Anfänger verwirrend sein, Anleitung und FAQs sind aber sehr informativ gestaltet. Auch auf mobilen Geräten kann man Maxdome Stream nur über WLAN empfangen.

Netflix

Bei Filmen ist die Auswahl etwas dürftig, bei Serien besser. Viele Inhalte sind auch in Ultra-HD verfügbar. Diese Option wird nur angezeigt, wenn die Grafikkarte des Geräts sie unterstützt. Als Komfortfunktion gefällt, dass man verschiedene Profile anlegen kann. Wenn mehrere Leute den Zugang nutzen, bekommt jeder die für ihn passenden Vorschläge. Ein weiterer Pluspunkt: Netflix läuft problemlos auf allen Plattformen. Ein Offline Stream ist nicht möglich. Man ist auf eine Netzverbindung angewiesen. Der Empfang übers mobile Netz klappt, geht aber auf Kosten des Datenvolumens.

Realeyz

Für anspruchsvolle Filmliebhaber. Ein Abonne­ment ist verfügbar, weitere Inhalte können zugekauft werden. Auch ohne Abo kann man einzelne Filme kaufen oder mieten. Leider sind noch keine TV-Apps verfügbar. Auch Realeyz hat eine eigene Österreich-Sektion.

Skysnap

Das Angebot für 3,99 Euro ist verlockend, aber nicht empfehlenswert. Lieber gleich auf das für 7 Euro setzen. Man erhält Zugriff auf mehr Inhalte und kann sie auf zwei Geräten gleich­zeitig abspielen. Die Bedienung funktioniert komfortabel. Das Besondere an Skysnap Extra ist der Offline-Stream-Service. Das heißt, man kann sich die Filme/Serien auch unterwegs anschauen, wenn man schon vorher daran gedacht hat, sie für den Offline Stream abzuspeichern, und das Gerät genügend Speicher­kapazität hat. Das Speichern ist nur im eigenen Netz möglich. Der Benutzer kann wählen, ob er den Offline-Stream in HD- oder SD-Qualität speichern möchte.

UPC

Wer bereits UPC-Kunde ist, kann über die TV-Box auf den Service zugreifen. Zur Gedulds­probe wird das Menü. Es erfordert Einarbeitung und verwirrt mit einem unstrukturierten Aufbau. Bei Serien werden etwa die einzelnen Staffeln nicht in der richtigen Reihenfolge angezeigt. Mit Horizon Go kann man das UPC-Angebot (in SD-Qualität) auch auf Tablet, Smartphone und PC nutzen – vorausgesetzt, man ist UPC-Kunde. Das Videothek-Angebot von Horizon Go kann seit Kurzem auch in Fremdnetzen abgerufen werden. UPC-Kunden können sich einloggen und es uneingeschränkt in jedem Netz nutzen, Live-Sendungen können allerdings nur im Eigennetz abgerufen werden. Die Horizon-Go-Filme von PC oder App kann man nicht am Fernseher weiter anschauen und umgekehrt. Es ist keine Synchronisation vorgesehen, dafür ist Horizon Go eine Spur preisgünstiger.

Zusammenfassung

  • Individuell prüfen. Bevor man sich für ein Abo entscheidet, sollte man das Angebot auf die eigenen Vorlieben hin prüfen. Achtung: Auch ein Abo inkludiert nicht sämtliche Filme und Serien! Auf der SiteStreaming-Suchmaschine bzw. in der App WerStreamt.es kann man Filme und ­Serien eingeben und bekommt eine Auswahl an passenden Anbietern.
  • Abo plus Einzelkauf. Ein Anbieter ist fast zu wenig, sein Angebot bald aus­gereizt. Begrüßenswert ist daher, dass einige Streaming-Dienste Einzelkäufe ohne Abozwang anbieten (z.B. Amazon, Realeyz, Flimmit).
  • Probe-Abos nutzen. Aber aufgepasst: vor dem Start die Kündigungsfristen genau prüfen! Das Probe-Abo verlängert sich meist automatisch und wird dann kostenpflichtig.
  • Vorsicht beim Smart-TV. Nicht jede Marke bzw. auch nicht jedes Modell einer Marke wird mit Apps unterstützt. Das Ausweichen auf den Internet­browser scheitert oft an der fehlenden Flash-Unterstützung. Dann bleibt nur der Umweg über den PC.

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