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Internet sicher nutzen: Browser - Entspannter surfen

Browser sind nicht nur ein Mittel zum Zweck, sondern - mit den richtigen Einstellungen - auch ein Bestandteil des persönlichen Sicherheitsnetzes am PC.

Privatsphäre besser schützen

Wenn wir im Internet unterwegs sind, leiten wir unfreiwillig an Unbekannte Informationen weiter, die „im echten Leben“ im Familien- und Freundeskreis bleiben würden. Unterbinden können wir das nicht – außer wir verzichten auf das Internet. Die Preisgabe von Daten im Gegenzug für die Nutzung des kostenlosen Angebots gehört zu den Spielregeln im Netz.

Beeinflussen können wir diese in Maßen: durch umsichtiges Verhalten in der virtuellen Öffentlichkeit und die Nutzung der verfügbaren Möglichkeiten. Beides trägt dazu bei, unsere Privatsphäre besser zu schützen und die im Netz lauernden Gefahren zu reduzieren.

Sicherheitseinstellungen der Internetbrowser

Dabei behilflich sind uns die Internetbrowser. Ob Microsofts Internet Explorer oder dessen Nachfolger Edge (nur Windows 10), ob Google Chrome oder Mozilla Firefox – sie alle bieten vergleichbare Einstellungsmöglichkeiten (z.B. Blockieren von Drittanbieter-Cookies, Speichern von Passwörtern verhindern) und vordefinierte Sicherheitsfeatures (Pop-up-Unterdrückung, Phishingfilter etc.).

Wobei der Internet Explorer ein Auslaufmodell ist, das sich nur noch bedingt auf der Höhe der Zeit befindet, während Firefox beginnend mit Version 42 mit einer interessanten Funktionserweiterung vorgeprescht ist.

Privates Fenster

Privates Fenster

Die Rede ist vom an sich bekannten „Privaten Fenster“. Die Entsprechung bei Internet Explorer/Edge heißt „InPrivate-Browsen“/„InPrivate-Fenster“, bei Chrome „Inkognito-Fenster“. Oft wird angenommen, die Aktivierung dieser Funktion ermögliche anonymes Surfen. Es ist aber lediglich so, dass keine lokalen Aufzeichnungen über den Surfverlauf auf dem Computer selbst erfolgen.

Tracking-Schutz

Hier setzt Mozilla an. Wer im Firefox ein privates Fenster öffnet (Klick auf die drei horizontalen Balken rechts oben und dann auf das Masken-Symbol), bekommt einen zusätzlichen Tracking-Schutz. Ein solcher war bisher nur durch Installation einer Erweiterung (Add-on) wie z.B. Ghostery möglich. Das heißt, der Browser blockiert Elemente, die dazu dienen, die Aktivitäten des Nutzers quer über alle besuchten Websites hinweg nachzuverfolgen. Das können unsichtbare Zählpixel sein oder die auf zahllosen Seiten präsenten „Teilen“-Buttons von Facebook & Co (außer, es ist eine Zwei-Klick-Lösung integriert wie auf konsument.at, bei der ohne Zustimmung des Nutzers keine Nachverfolgbarkeit gegeben ist). Damit werden Nutzerprofile erstellt, auf deren Basis etwa die eingeblendete Werbung interessenbezogen gestaltet wird.

"Do Not Track"-Option

Nicht verwechseln darf man diesen Tracking-Schutz mit der „Do Not Track“-Option. Die läuft darauf hinaus, dass der Browser jeder aufgerufenen Website signalisiert, dass der Benutzer keine Nachverfolgung wünscht. Der Website-Betreiber kann sich daran halten oder auch nicht. Die spürbare Wirkung beschränkt sich hauptsächlich darauf, dass man statt personalisierter Werbeeinblendungen eher allgemein gehaltene zu sehen bekommt.

Wichtig zu wissen ist, dass auch das private Fenster des Firefox keine vollständige Anonymität im Netz bedeutet (die ja ohnehin illusorisch ist). Der Internetprovider kann bei Bedarf jederzeit feststellen, welche Websites man besucht hat.

Empfehlenswerte Browsereinstellungen

Nun aber im Detail zu jenen Browsereinstellungen, die man als Basisschutz empfehlen kann und die im Gegenzug lediglich ein paar Komforteinbußen mit sich bringen. Am störendsten wird dabei vermutlich wahrgenommen, dass man Passwörter, Benutzernamen und Internetadressen jedes Mal händisch eingeben muss, weil sie nicht mehr auf der Computerfestplatte gespeichert bleiben bzw. nicht mehr an einen der Anbieter weitergeleitet werden. Gleiches gilt für die Suchvorschläge. Aber auch das ist eine Frage der Gewöhnung.

Mozilla Firefox

Einstellungen unter Mozilla Firefox

Die Nutzung des privaten Fensters steht einem jederzeit frei, bedeutet allerdings auch, dass zum Beispiel keine Aufzeichnung der zuletzt besuchten Websites erfolgt (Chronik), was ja an sich praktisch ist. Deshalb sollte man für den „Normalbetrieb“ in den Einstellungen (Klick auf die horizontalen Balken und dann auf das Zahnradsymbol) folgende grundsätzliche Änderungen vornehmen bzw. Vorgegebenes belassen:

Unter »Inhalt« sollte vor „Pop-up-Fenster blockieren“ ein Haken gesetzt sein und vor „Inhalte mit DRM-Kopierschutz“ gleichfalls, sofern man kopiergeschütze Musik und Videos nutzt.

Unter »Datenschutz« und der Überschrift „Verfolgung von Nutzeraktivitäten“ muss „Schutz vor Aktivitätenverfolgung in privaten Fenstern“ aktiv sein.

Unter „Chronik“ wählt man „Firefox wird eine Chronik nach benutzerdefinierten Einstellungen anlegen“, deaktiviert „Eingegebene Suchbegriffe und Formulardaten speichern“ und akzeptiert Cookies von Drittanbietern „Nie“. Die Cookies behält man, „bis Firefox geschlossen wird“. Am Seitenende klickt man auf den Link »Einstellungen für Suchvorschläge öffnen« und entfernt den Haken vor „Suchvorschläge anzeigen“.

Unter dem Punkt »Sicherheit« deaktiviert man nun noch das Speichern von Passwörtern und unter »Erweitert/Datenübermittlung« alle dort angeführten Punkte. Browser-Erweiterungen (Add-ons) sucht, installiert und verwaltet man über Klick auf die drei Balken und »Add-ons«.

Internet Explorer 11

Einstellungen unter Internet Explorer 11

Das Zahnradsymbol oben rechts führt unter anderem zu den »Internetoptionen«. Unter dem Karteireiter »Sicherheit« sollte die Sicherheitsstufe auf „Mittel bis hoch“ eingestellt sein – ein guter Kompromiss aus Schutz und Komfort. Der „Geschützte Modus“ gleich darunter ist angehakt.

Unter »Datenschutz« bleibt der Pop-up-Blocker eingeschaltet. Wichtig sind hier die Einstellungen nach Klick auf »Erweitert«: Cookies von Erstanbietern »Annehmen«, jene von Drittanbietern hingegen »Blocken«. Sitzungscookies sollte man zulassen.

Und schließlich: »Inhalte«, Klick auf »Einstellungen« unter „AutoVervollständigen“. Die Haken vor „Windows Search“, „Vorschlagen von URLs“, „Formulare“ sowie „Benutzernamen und Kennwörter für Formulare“ entfernen. Browser-Erweiterungen (Add-ons) sucht, installiert und verwaltet man via Klick auf das Zahnradysmbol und »Add-ons verwalten«.

Microsoft Edge

Einstellungen unter Microsoft Edge

Die »Einstellungen« findet man unter den drei kleinen Punkten rechts oben. Unten in der Leiste klickt man dann auf »Erweiterte Einstellungen anzeigen«. Danach: Pop-ups blockieren »Ein«; Adobe Flash-Player verwenden »Aus« (siehe Kasten unten); Speichern von Kennwörtern anbieten »Aus«; Formulareinträge speichern »Aus«; „Do Not Track“-Anforderungen senden »Aus«; Suchvorschläge anzeigen »Aus«; bei Cookies „Nur Cookies von Drittanbietern blockieren“ auswählen; Websites das Speichern geschützter Medienlizenzen erlauben »Ein« (falls man kopiergeschützte Musik und Videos nutzt); Seitenvorhersage verwenden »Aus«; Meinen PC mit SmartScreen-Filter schützen »Aus« (siehe „SmartScreen-Filter“).

Kompatible Erweiterungen (Add-ons) für den Edge-Browser lassen voraussichtlich noch bis Juni 2016 auf sich warten.

Achtung!

Wer unter Windows 10 nicht bewusst ein lokales Konto nutzt, sondern – wie üblich – immer online ist, der ist auch im Edge-Browser automatisch angemeldet, um über ihn direkten Zugriff auf diverse Dienste wie Outlook.com, Skype, OneDrive etc. zu haben. Zumindest bis zum Neustart des Browsers abmelden kann man sich nach einem Klick auf das Profilbild; alle weiteren Datenschutzvorkehrungen müssen in den PC-Einstellungen getroffen werden (sieheWindows 10 - Offene Fenster).

Google Chrome

Einstellungen unter Google Chrome

Der Klick auf die drei horizontalen Balken rechts oben führt zu den »Einstellungen«. Am Ende des Fensters findet man dann den Link »Erweiterte Einstellungen anzeigen«. Der „Datenschutz“ ist der erste relevante Bereich, der nun sichtbar wird. Hier klickt man auf »Inhaltseinstellungen« und setzt einen Haken vor „Drittanbieter-Cookies und Website-Daten blockieren“.

Alle weiteren Voreinstellungen belässt man unverändert und klickt rechts unten auf »Fertig«. Unter der Überschrift Datenschutz deaktiviert man nun sämtliche Kästchen. Lediglich „Mich und mein Gerät vor schädlichen Websites schützen“ bleibt aktiv. Unter „Passwörter und Formulare“ deaktiviert man gleichfalls beide Punkte.

In der linken Spalte findet man die Möglichkeit zur Suche, Installation und Verwaltung von Erweiterungen.

Achtung!

Es ist für die Nutzung von Chrome nicht zwingend notwendig, sich mit einem Google-Konto anzumelden. Letzteres erhöht die Nachverfolgbarkeit.

Flash-Player-Einstellungen

Der Flash Player war für einige Jahre die wichtigste Zusatzsoftware zur Wiedergabe von Videos. Mittlerweile erfolgt der Umstieg auf eine neue Technologie (HTML 5). Trotzdem: Noch ist der Flash Player im Einsatz (in Chrome und Edge ist er standardmäßig integriert) und er stellt nach wie vor ein gewisses Sicherheitsrisiko sowie eine Lücke im Datenschutz dar (Stichwort: Flash-Cookies).

Sicherheitsrisiko minimieren

Deshalb sollte man folgende Schritte setzen: In der Suchmaschine nach „Flash Player Einstellungsmanager“ suchen oder die AdresseAdobe - Flash Player: Einstellungsmanager aufrufen. In der linken Spalte der Reihe nach Klick auf »Globale Zugriffsschutzeinstellungen/Immer verweigern«; »Globale Speichereinstellungen«, Schieberegler nach links, „Nicht mehr nachfragen“ aktivieren, die anderen beiden Haken entfernen; »Globale Sicherheitseinstellungen/Immer fragen «; und schließlich unter »Website- Speichereinstellungen« eventuell aufgelistete Websites löschen.

SmartScreen-Filter

Die in den Browsern üblichen Phishing-Filter geben zwar ebenfalls anonymisierte Daten weiter, die dann mit einer Liste von als gefährlich eingestuften Websites abgeglichen werden. Doch Microsofts mit Windows 8 eingeführter SmartScreen-Filter geht weit darüber hinaus, indem er jede auf dem PC installierte Software meldet.

Datenschützer raten zur Deaktivierung

Datenschützer hatten deshalb von Beginn an Bedenken und raten dazu, diese Funktion zu deaktivieren. Phishing-Filter sind ohnehin nur von bedingtem Nutzen, denn erstens sind die zugrunde liegenden Listen niemals vollständig und zweitens gibt es Möglichkeiten, die Filter auszutricksen.

Am sichersten ist immer noch, die Augen offen zu halten und nicht vorschnell auf Links oder E-Mail-Anhänge zu klicken.

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