Mit Bausparzinsen lässt sich selbst mitsamt staatlicher Prämie nicht gegen den Kaufkraftverlust ansparen. Mögliche Zinssteigerungen werden sehr zeitverzögert weitergegeben.
Wir haben Bauspar-Angebote von folgenden Anbietern verglichen:
- Raiffeisen Bausparkasse
- s Bausparkasse
- start: bausparkasse
- Wüstenrot
Dabei ging es um: Einstiegszinssatz, Anschlusszinssatz, Kontoführungsgebühr, Auszahlungsbetrag, Effektivzinssatz/Rendite
Lesen sie nachfolgend die Details zu unserem Zinsvergleich.
Bausparen wegen mangelnder Alternativen?
Nach einem imposanten Hoch im Jahr 2011 folgte eine mindestens ebenso beeindruckende Talfahrt. Rund 53 Prozent aller vom Meinungsforschungsinstitut GfK Befragten gaben vor sieben Jahren noch an, dass Bausparen für sie eine besonders interessante Spar- und Anlageform sei; Anfang 2016 waren es gerade einmal knapp über 30 Prozent.
Mittlerweile ist der Abwärtstrend gestoppt, die Zahl der Bausparverträge ist sogar leicht im Steigen – aber wahrscheinlich mehr aus Mangel an Alternativen denn aus Überzeugung. Schließlich sind die Renditen für sichere, verzinste Ansparprodukte reihum am absoluten Tiefpunkt.
Kaufkraftverlust trotz staatlicher Prämie
Daran ändert auch die staatliche Prämie beim Bausparen nichts: Die Nettorenditen für variabel verzinste Verträge liegen bei 0,5 Prozent, für Fixzinsverträge gibt es Erträge zwischen 0,6 und 0,7 Prozent. Das ist weniger als die Inflation, die 2015 in Österreich im Durchschnitt bei 0,9 Prozent lag – unterm Strich erleidet man mit einem Bausparvertrag also derzeit einen Kaufkraftverlust.
Marginale Unterschiede
Unterschiede zwischen den Anbietern zeigen sich dabei nur auf den ersten Blick: Während die Anfangszinsen für die ersten zwölf Ansparmonate bei den anderen Anbietern zwischen 1,25 und 1,76 Prozent liegen, lockt Wüstenrot fast schon traditionell mit einem vergleichsweise hohen Einstiegszinssatz von 2,5 Prozent.
Der hält allerdings nur für sechs Monate, danach wird der Ansparzins auf das übliche niedrige Niveau heruntergefahren, und das Resultat liegt am Ende bei allen denkbar eng beieinander.
De facto wirken sich die kurzfristigen Einstiegszinssätze nur im einstelligen Euro-Bereich aus; die Differenzen in der Ablaufleistung (16 Euro zwischen Bestem und Schlechtestem) und der Rendite kommen fast ausnahmslos durch die unterschiedlichen Kontoführungsgebühren zustande.