Der Energieanbieter Maxenergy ist ein Paradebeispiel dafür, wie Unternehmen mit vagen Aussagen und Intransparenz Greenwashing betreiben.
Achtung Fotomontage von Maxenergy auf Facebook
Was uns stutzig gemacht hat: Ein Konsument stieß sich an der Facebook-Werbung des Strom- und Gasanbieters Maxenergy: „Your energy is great. But ours is Greta“ oder „Ein kleiner Klick für Dich, ein großer Schritt für den Planeten. Greta wird stolz sein. Jetzt auf 100 % Biostrom wechseln.“ Auch wir waren überrascht. Über die sehr unübliche Verwendung des Begriffs „Biostrom“. Und über die Dreistigkeit, Greta Thunberg als Testimonial zu missbrauchen. Um die Klimaschutzaktivistin zu zitieren: „How dare you?“
Ökostrom von Erdgas Schwaben
Der Check: Ökostromanbieter sind qua ihrer Natur über alle Kritik erhaben. Oder etwa doch nicht? Es lohnt in einem ersten Schritt der Blick auf die Eigentümerverhältnisse. Maxenergy war bis Juli 2021 ein Tochterunternehmen der im Mineralölbereich fest verankerten bayrischen Sailer Gruppe. Seither ist die Firma in der Hand von Erdgas Schwaben. Öko-Puristen rümpfen da zu Recht die Nase. Wer das weniger streng sieht, könnte sich damit abfinden, wenn zumindest die Werbe- und PR-Abteilungen korrekt arbeiten und bei den Produkten Transparenz an den Tag gelegt wird. Doch leider ist das nicht (immer) der Fall.
Was ist "Biostrom"?
Fangen wir beim vagen Begriff „Biostrom“ an. Am österreichischen Energiemarkt wird er de facto nicht verwendet. Üblich sind die Begriffe Grünstrom oder Ökostrom. Potenziellen Kunden soll wohl vermittelt werden, dass sie bei Abschluss das grünste aller grünen Energieprodukte erhalten. Ein recht plumper Versuch, ein Alleinstellungsmerkmal zu kreieren.