Münzen, Medaillen, Goldbarren und Schmuck – das sollten Sie wissen:
Münzen
Goldmünzen werden von Banken und staatlichen Münzprägeanstalten (hierzulande: Münze Österreich) als gesetzliches Zahlungsmittel herausgegeben. Münzen sind mit unterschiedlichem Feingehalt erhältlich. In der Regel haben sie einen Nennwert eingeprägt. Dieser sogenannte Nominalwert ist jener Betrag, der angibt, welchen gesetzlich vorgegebenen Geldwert das Zahlungsmittel im Geschäftsverkehr hat. Allerdings ist der Nominalwert um ein Vielfaches geringer als der Materialwert.
Bei Münzen ohne Nominalwert handelt es sich um Gedenkmünzen oder Medaillen.
Prägequalitäten
Für Münzsammler sind folgende Prägequalitäten von Bedeutung:
Polierte Platte: höchste Prägequalität, aufwändiges Prägeverfahren. Diese Münzen haben häufig eine geringere Auflage. Dadurch ergibt sich eine größere Wertsteigerung.
Handgehoben: Die Münze wird per Hand nach dem Prägen vom Prägewerkzeug entnommen.
Münzen als Geldanlage
Zu den weltweit bekanntesten Münzen zählt der von der Münze Österreich geprägte Wiener Philharmoniker. Diese Münze ist in Gold, Platin und Silber erhältlich. In Gold (Feingehalt 999,9) mit einem Gewicht von 1 Unze (31,1 Gramm), aber auch mit ½, ¼, 1/10 und 1/25 Unze.
Achtung: Sammlermünzen sind keine Geldanlageobjekte. Dazu eignen sich Goldbarren und sogenannte Bullionmünzen wie der Wiener Philharmoniker. Solche Münzen werden in hoher Stückzahl geprägt. Interessierte kaufen sie bei Edelmetallhändlern wie der Münze Österreich AG , bei der ÖGUSSA: Österreichische Gold- und Silber-Scheideanstalt Ges.m.H. oder bei Banken. Der aktuelle Ankaufswert ist beispielsweise im Wirtschaftsteil von Tageszeitungen, aber auch im ORF Teletext: Börsen + Markt oder unter nachzulesen. Der Tageskurs wird täglich ab 16.00 aktualisiert.
Medaillen
Sie verfügen über keinen Nennwert und gelten nicht als Zahlungsmittel. Sie haben lediglich einen Sammlerwert. Kunden zahlen mitunter hohe Aufschläge auf den Materialwert.
Goldbarren
Wer sich für Goldbarren mit einem Feingoldgehalt von 99,99 Prozent bzw. 999,9 Promille als Anlage entscheidet, kann diese in Notzeiten schnell verkaufen. Hinsichtlich der Steuer gilt bei Barren, ebenso wie bei Münzen: Verkauft sie der Anleger erst nach mindestens einem Jahr, darf er den dabei erzielten Gewinn steuerfrei behalten.
Wissenswert beim Barrenkauf: Barren gibt es in unterschiedlichen Gewichtseinheiten. Käufer sollten bedenken, dass die Aufschläge bei 1-Gramm-Barren sehr hoch sind. Anleger entscheiden sich deshalb für Barren ab 1-Kilogramm.
Alter Schmuck
In einer wirtschaftlich schwierigen Situation überlegen so manche den Verkauf von lange zu Hause aufbewahrten Schmuckstücken. Diese sehen häufig getragen und abgenützt aus. Es handelt sich um sogenanntes Bruchgold, das eingeschmolzen werden kann. Natürlich will der Besitzer sichergehen, nichts unter seinem Wert zu verkaufen. Wer jetzt Goldschmuck verkauft, hat den Vorteil des zurzeit hohen Goldkurses.
Worauf gilt es beim Verkauf von Bruchgold zu achten?
Die gesetzliche Maßeinheit Karat bezeichnet das Gewicht von Edelsteinen. 1 Karat entspricht 0,02 Gramm. Außerdem gibt Karat den Feingehalt von Gold an. Beispielsweise bedeuten 14 Karat, dass es sich um einen Goldanteil von 58,5 Prozent (Goldlegierung 585/000) handelt. 18 Karat (Goldlegierung: 750/000) entsprechen einem reinen Goldanteil von 75,0 Prozent. Diese Werte 585 und 750 sind als Handelsbezeichnungen der Feingehaltspunzen in Schmuckstücke eingraviert, in der Fachsprache als punziert bzw. eingeschlagen bezeichnet. Eventuell finden Sie unter Ihren Schätzen auch Drittel-/Viertel-Goldschmuck mit der Legierung 333/000 bzw. 250/000. Diese Zahlen (Goldlegierungen) sollten mit einer Punze im Schmuckstück enthalten sein. Danach suchen Sie.
Was Sie sonst noch über Gold wissen sollten:
Wert. Der Goldpreis kann stark schwanken, Verluste sind möglich. Es handelt sich daher um eine spekulative Anlage.
Anlage. Gold als Anlage bringt keine Dividenden oder Zinsen. Es geht dabei allein um eine Wertsteigerung.
Lagerung. Gold als Anlage ist zwar krisensicher. Sie hat aber den Nachteil der Lagerungskosten bei einer Bank oder Kosten für Diebstahlssicherungen bzw. Safe zu Hause. Alternativ ist auch die Anlage in Goldfonds (Geldanlage: Fonds - ETF vs. gemanagte Fonds) eine Überlegung wert.
Edelmetall – Ankaufs-/Verkaufspreise. Bei jeglichem Kauf oder Verkauf von Gold, Barren, Münzen und auch Schmuck ist es ratsam, den aktuellen ORF Teletext: Börsen + Markt des Edelmetalls anzuschauen. Berücksichtigen Sie zudem unterschiedliche Preis- und Handelsspannen bei Münz- und Edelmetallhändlern.
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VKI-Goldrechner: Wieviel sind mein Schmuck und meine Münzen wert?