Im Test der Stiftung Warentest waren neun Saugroboter ohne Wischfunktion, davon sieben mit Apps. Einkauf: Juni bis Juli 2020.
Hartboden saugen (30 %)
Geprüft wurde auf einer Hartboden-Fläche in Anlehnung an DIN EN 62929:2015–05, Abschnitt 6.3, wie die Saugroboter Mineralstaub aufnehmen. Die Roboter fuhren zehn Mal geradlinig über eine Fläche, auf der Staub verteilt wurde. Dann wurde die aufgesaugte Staubmenge ermittelt. Bei der Aufnahme von gröberem Schmutz (Kunststoff-Hutmuttern) fuhren die Roboter ein Mal über die Fläche, dann zählten die Prüfer die aufgesaugten Hutmuttern. Wie die Geräte Ecken und Kanten reinigen, wurde in einer mit Hartboden ausgelegten Testbox ermittelt. Entlang der Wände wurde gleichmäßig ein 10 Zentimeter breiter Kaffeepulver-Streifen mit insgesamt 10 Gramm ausgebracht. Nach dem ersten Stopp des Roboters und nach zehn Minuten ermittelten die Prüfer ungereinigte Abschnitte und die Menge des aufgesaugten Kaffeepulvers.
Teppichboden saugen (10 %)
Auf Teppichboden wurde der Test Mineralstaubaufnahme in Anlehnung an DIN EN 62929:2015–05, Abschnitt 6.4., wiederholt. Zudem walzten die Prüfer Fasern in den Teppich ein und bewerteten die Faseraufnahme nach fünf Überfahrten der Roboter. Das Saugen an Ecken und Kanten wurde auf Teppich mit Semmelbröseln getestet. Entlang der Wände streuten die Tester gleichmäßig einen 10 Zentimeter breiten Streifen Semmelbrösel mit insgesamt 10 Gramm aus. Dann ermittelten sie ungereinigte Abschnitte und aufgesaugte Brösel nach dem ersten Stopp des Roboters und nach zehn Minuten.
Härtetest mit Haaren (5 %)
Die Geräte fuhren 2,5 Stunden lang im Reinigungsmodus auf einer Testfläche, je zur Hälfte mit Hart- und Teppichboden belegt. Neben Mineralstaub als übliche Verschmutzung streuten die Tester 3 Gramm 20 Zentimeter langes Haar aus. Bewertet wurden komplette Geräteausfälle und wie oft die Saugroboter wegen Betriebsstörungen ausfielen. Dann beurteilten die Prüfer, wie stark die Haarumwicklung an Bürsten und Lagern war und wie hoch der Reinigungsaufwand.
Navigation (25 %)
Im Prüfraum ermittelten die Tester, wie gut die Roboter Hindernisse überwanden, und beurteilten bewältigte Höhenunterschiede, Durchfahrtsbreiten und -höhen. Und Sie prüften in Anlehnung an DIN EN 62929:2015–05, Abschnitt 7, wie flächendeckend die Roboter mit ihrem Saugmund einen ca. 20 Quadratmeter großen möblierten Raum abfuhren.
Handhabung (15 %)
Ein Experte beurteilte Vollständigkeit, Lesbarkeit, Übersichtlichkeit und Verständlichkeit der Bedienungsanleitung. Fünf Nutzer beurteilten, wie sich die Geräte in Betrieb nehmen und Räume sich abgrenzen ließen. Sie beurteilten das Bedienen am Gerät und, wenn vorhanden, per Fernbedienung. Zwei Experten beurteilten das Bedienen per App. Die fünf Nutzer bewerteten beim Leeren des Staubbehälters, Reinigen des Geräts sowie Reinigen oder Wechseln der Filter, wie gut und hygienisch das möglich war. Sie prüften, wie sich die Geräte tragen lassen.
Umwelteigenschaften (15 %)
Auf Hart- und Teppichboden maßen die Prüfer das Geräusch (Schallleistungspegel) in Anlehnung an die EN 60704–2–1. In einem Prüfraum wurde in einer definierten Zeit und Höhe die Staubbelastung der Raumluft während des Betriebs des Roboters überprüft. Es wurde der jährliche Stromverbrauch für die tägliche Reinigung des Navigationsraums (20 Quadratmeter) berechnet. Berücksichtigt wurden die Lauf- und Ladezeiten, der Energieverbrauch fürs Auf- und Erhaltungsladen des Akkus sowie der Stand-by-Verbrauch der Ladestation.
Datensendeverhalten der Apps (0 %)
Experten prüften, in welchem Umfang die Apps der Saugroboter (Android und iOS) Nutzer- oder Gerätedaten an Server sendeten. Sie protokollierten diesen Datenverkehr, analysierten ihn und entschlüsselten, falls notwendig, TLS-Verbindungen. Sendete die App Daten, die für den Betrieb nicht notwendig sind (etwa den Mobilfunkanbieter oder die Geräte-ID), wurde sie als kritisch eingestuft. Sendete die App Nutzername und Passwort unverschlüsselt, wurde sie als sehr kritisch eingestuft. Zudem wurden die Systeme auf zehn potenzielle Sicherheitslücken überprüft.
Sicherheit
Alle Geräte bestanden die Teilprüfungen aus der EN 60335–1 und –2–2 zur elektrischen Sicherheit und die Prüfungen zu Absturz- und Verletzungsgefahren.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass Produktmängel sich verstärkt auf das KONSUMENT-Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet. Folgende Abwertungen wurden eingesetzt: Lauteten die Urteile für das Saugen von Hartboden oder Teppichboden „weniger zufriedenstellend“, wurde das KONSUMENT-Testurteil um maximal eine halbe Note abgewertet. Wurde das Datensendeverhalten der Apps als „sehr kritisch“ eingestuft, so wurde das KONSUMENT-Testurteil um eine Note abgewertet. Die Urteile Hartboden saugen oder Teppichboden saugen konnten maximal eine Note besser sein, wenn die Unterurteile – Aufnahme von Mineralstaub, Kaffeepulver an Ecken und Kanten oder Aufnahme von Semmelbröseln an Ecken und Kanten – „weniger zufriedenstellend“ oder schlechter waren. Lautete das Urteil Geräusch auf Hartboden „weniger zufriedenstellend“, konnten die Umwelteigenschaften maximal eine halbe Note besser sein. War Staubbelastung der Raumluft „weniger zufriedenstellend“, konnten die Umwelteigenschaften maximal eine ganze Note besser sein.